Sehr geehrte Leser, ich möchte heute einen interessanten Beitrag eines Gastschreibers präsentieren, der sich mit Ballengang und Körperarbeit auf besondere Weise auseinandersetzt.
Vielen Dank an Steffen Kuby für deine Mail mit dem folgenden lesenwerten Beitrag!
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Hallo Stefan, gerne möchte ich hier ein paar wunderbare Parallelen zum Foxwalk einbringen, den die Indianer ausüben, wenn sie auf die Jagd oder auf Expedition gehen.
Naturvölker haben erkannt, dass sich über das richtige Gehen Stress komplett abbauen lässt und man durch den Foxwalk das Gehirn völlig von eingeschliffenen Stressmustern befreien kann. Wildtiere flüchten, wenn Menschen auch nur auf geistiger Ebene Stress ausstrahlen.
Der Foxwalk macht den Menschen für Tiere sozusagen „geistig unsichtbar.“
Aktives Stressmanagement durch richtiges Gehen?
Ich wollte es genauer wissen. Wie lernen Kinder eigentlich gehen? Sie bekommen bei der Geburt genauso wenig eine Gebrauchsanweisung für das Gehen mit, wie Vögel für das fliegen. Das Lernen geschieht spielerisch, instinktiv, und das muss doch dann richtig sein, wenn die Fortbewegung in uns veranlagt ist. Ich beobachtete das mal bei unseren Knirpsen im Mehrgenerationenhaus. Sobald sie mit dem Laufen beginnen,bewegen sie sich auf den Fußballen fort und mit einiger Übung laufen sie mit einer Leichtigkeit davon, es scheint als seien sie schwerelos, der Körper richtet sich von alleine auf, sie wirken frei und losgelöst, das Gesicht, die Schultern, Arme und Beine sind dabei völlig entspannt. Es ist eine verselbständigte Dynamik zu erkennen.
Bei meiner Internet-Recherche habe ich dann entdeckt, dass es für die Kalaharis unvorstellbar ist, durch laufen müde zu werden. Sie führen übrigens den Ballengang aus. 🙂
Ich stellte mir dann die Frage, ob wir das richtige Gehen verlernt haben? Da ich mich auch schon seit längerem rund um das Thema Mensch, mit Kommunikation und Körpersprache beschäftigte, stieß ich auf einen bebilderten Artikel über Körpersprache von Samy Molcho. Der Experte schlechthin, was nonverbale Kommunikation betrifft. Es ist klar zu erkennen, dass Menschen, die zuerst mit der Ferse auftreten, so gehen, als hätten sie die Handbremse angezogen. Nur schwer kommen sie voran, sie wirken angespannt und gestresst. Als hätten sie Angst vor der Zukunft, Angst ans Ziel zu kommen? Auf alle Fälle strahlen sie Schwerfälligkeit und wenig Lebenslust aus.
Es stellte sich mir die Frage: Haben wir Menschen in Europa das richtige Gehen verlernt und stehen wir -neben Bewegungsmangel– auch deswegen so oft unter Anspannung? Benutzen wir unseren Körper falsch und haben wir vielleicht deshalb so oft eine schwerfällige Lebenseinstellung ? Was bewirkt das Gehen in Bezug auf unsere persönlichen Lebensthemen? Sind wir deshalb nicht in unserem inneren Gleichgewicht?
Ich glaube die meisten von uns bewegen sich schlichtweg falsch, obwohl wir als Kind das Gehen instinktiv richtig gelernt haben. Muskuläre Verspannungen, Verklebungen der Faszien und enorme Belastung auf das Skelett und die Wirbelsäule sind die Folge.
Aber die gute Nachricht ist: Da wir aber alle als Kind instinktiv das richtige Gehen, den Ballengang, auf körperlicher und neuronaler Ebene gelernt haben, können wir das falsche Gehen auch wieder verlernen. Denn diese Informationen sind in uns gespeichert, lebenslang angelegt und können nicht vergessen werden.
Wir haben es nur -meist durch falsches Schuhwerk -Modeerscheinungen- verlernt.
Das bedeutet, wir müssen unter Anleitung kurzzeitig wieder Kind sein, neugierig und spielerisch lernen, den Körper und den Geist richtig zu gebrauchen, um dem Teufelskreis des falschen Gehens zu entfliehen.
Denn der Instinkt des richtigen Gehens ist ausnahmslos in jedem Menschen verankert, jeder kann es, ausnahmslos!
Danke für deinen Newsletter… 🙂 Ciao Steffen
Genial, dieser Steffen Kuby ist doch ein wahres Genie, der weiß, worauf es ankommt! Beste Grüße aus Norddeutschland von Kobbi