
Sehr geehrte Leser(innen),
angeregt durch einen Hinweis meines Kollegen Dirk Beckmann, der sich u.a. auch mit dem Ballengang beschäftigt, -> http://ballengangblog.blogspot.de/2013/12/fersengehen-als-ursache-fur.html?m=1 , bin ich durch die unten genannte Reportage des SWR auf einige Gedanken gekommen, die ich Ihnen ungern vorenthalte.
In dem Beitrag geht es darum, dass Christoph Anders von der Uniklinik Jena mit Hilfe von sehr aufwändigen Messgeräten feststellt, dass ein Mensch die durch das Gehen verursachten Stöße mithilfe der Rückenmuskulatur abfangen muss. Und genau diese Koordination durch messbare Schwäche in anderen Muskeln, insbesondere der Bauchmuskeln, nicht richtig funktioniert.
Als Fazit wird dazu geraten, sich generell mehr zu bewegen und so immer wieder den ganzen Körper trainiert zu halten.
Zunächst möchte ich hervorheben, dass ich solche Reportagen generell sehr gut finde!
Denn einerseits wird endlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Mehrzahl der Schmerzen nur auf uns selbst zurückzuführen sind, also auf die Nutzung unseres eigenen Körpers.
Zum anderen wird darauf hingewiesen, dass eine ausgewogene Bewegung im Alltag bereits sehr viel Positives bewirken kann.
Interessanterweise zeigt gerade dieser Film einen äußerst gravierenden Fehler im Bewegungsmuster auf, stellt diesen als völlig normal hin und versucht daraufhin schlusszufolgern, wie man diesen durch andere Körperfunktionen ausgleichen könne.
Das ist aber meiner Meinung nach ein großer Irrtum und geht völlig an den Ursachen des beschriebenen Grundproblems vorbei!
Wenn Sie sich bereits ein wenig mit Ballengang beschäftigt haben, dann sehen ab etwa Minute 3, dass die junge Frau durch ihr die ganze Zeit über deutlich hörbares (und natürlich auch durch die Apparate indirekt messbares) Fersenpoltern ganz erhebliche Stöße auf ihre Wirbelsäule überträgt. Auch zeigt der Film in einer sehr guten Tricksaufnahme, wie sich diese Stöße über die Ferse auf den Rücken übertragen und damit unter anderem auch Stress in Gelenken und Muskeln auslösen.
Diese Art Stöße können jedoch von der Wirbelsäule selbst nicht wirksam abgefangen werden, auch nicht mit austrainierten Muskeln am ganzen Körper.
Test:
Um dies eindrucksvoll herauszufinden, halten Sie sich einfach (falls nicht bereits getan) beim Gehen über die Ferse die Ohren zu und lauschen sie dem dumpfen Stoß bei jedem Schritt.
Danach wiederholen Sie die Hörprobe, indem sie auf dem Vorfuß gehen, soweit Ihnen das zur Zeit möglich ist.
Die Antwort nach dem richtigen Umgang mit Ihrer Wirbelsäule ist also nicht primär in einer untrainierten Muskulatur zu suchen, sondern vor allem im korrekten funktionalen Umgang mit unserem Körper. Selbst vermeindlich gut austrainierte Sportler gehören zu den nicht ergründbaren Rückenschmerzkandidaten und suchen Rat bei Menschen, die sich mit ganz normalen Alltagsbewegungen besonders gut auskennen.
Menschen die sich im Ballengang bewegen können, kennen keine durch Gehen verursachte Belastung irgendwelcher Gelenke. Sie ermüden auch weit weniger und entwickeln im fortgeschrittenen Stadium mehr Kraft und Energie bis ins hohe Alter. Der Effekt ist unmittelbar spürbar, steigert sich mit der Zeit und ist somit authentisch.
Interessanterweise wurden im Film auch in keiner Weise die getragenen Schuhen betrachtet, die aufgrund von Absätzen und unphysiologoscher Passform einen erheblichen ursächlichen Anteil an Funktionsstörungen und/oder Deformationen haben.
-> Bei so vielen Fehlern:
Warum gefiel mir gerade dieser Film so passend für diesen Blog?
Ganz einfach: Falls Sie Neuling sind und sich noch nicht viel mit natürlichem Gehen beschäftigt haben, werden Sie durch meine „bodymotische“ Beurteilung auf eine neue Sichtweise aufmerksam gemacht, die den meisten aufgrund ihrerer Erfahrungen in Schule und Sportverein, aber auch bei Ärtzten und Physiotherapeuten unbekannt sein dürfte.
Falls Sie sich bereits mit Ballengang beschäftigen und diesen praktizieren, dann haben Sie mit diesem Film eine sehr gelungene Bestätigung Ihres Tuns vor Augen.
In jedem Fall wünsche ich Ihnen viel Spaß und jede Menge eigene Gedanken bei der folgenden Reportage des SWR: „Die wahren Ursachen von Rückenschmerzen“.
Viele Grüße an alle Leser(innen) und nochmals Dank an Dirk Beckmann für den guten Filmtipp!
PS: Falls Sie gerne den Ballengang unter kompetenter schriftlicher Anleitung ausprobieren wollen, lade ich Sie hiermit herzlich zu unserem wöchentlichen Emailkurs ein! Gratis und nur solange Sie möchten 🙂