Silvies Reha nach Unterschenkelbruch


„Es begab sich 2013, im Alter von 31 Jahren, dass ich mir einen komplizierten Beinbruch bei einem Geländelauf zuzog. Distalfraktur der Tibia und Fibula nennt der sich.

Mein Glück: Es war ein geschlossener Bruch.

Mein Pech: Unter der Haut lag mein Bein im Chaoszustand.

Es folgten eine OP mit Protheseneinsatz von 19 Schrauben mitsamt Schienen an den Knochen. Ich lag 1 Woche nonstop und 5 weitere Wochen fast ausschließlich, bis die Schmerzen ein Gehen mit Gehhilfen zuließen. Danach stand 3 Wo. Reha an. Ich ging wieder voll arbeiten, aber an Gehhilfen und zeitweise unter so extremen Gehschmerzen, dass ich abends oft nur liegen konnte, um meiner Verletzung Erholung zu gönnen. Physiotherapie half- aber nicht genug zum entspannten Gehen. Mein Bein rieb sich innerlich so sehr an den Implantaten auf, dass es nicht zur Ruhe kam. 1 Jahr lang erholte sich mein Bein mäßig und dann kam die erlösende OP zur Entfernung der Prothesen. 1 Schraube ist zwar noch drin aber was soll´s- die sagt mir das Wetter voraus! 😉

Ich konnte hiernach wieder anfangen richtig gehen zu üben. In der Reha hatte ich Gehen im Anfangsstadium wieder gelernt und erfahren wie sich mein Bewegungsradius von liegend über wenige Schritte hin zu mehreren Metern um die Wohnung und so fort entwickelte. Ich fühlte mich wie ein Kleinkind, das seine Lebenswelt erweitert. Ohne Prothesen hatte das Gehen und Stehen tagsüber nicht mehr so schmerzhafte Auswirkungen und ich konnte meinen Feierabend wieder mit Bewegung verbringen statt mit Liegen.

Das letzte Jahr hatte an meiner Psyche gezerrt, da ich Bewegung LIEBE. Jetzt konnte ich wieder schauen wie ich in Bewegung komme. Ich bekam Einlagen verschrieben und machte fleißig meine Physio-Übungen. Es zeigten sich endlich Fortschritte. Ich spürte, dass sich mein Gehen eher statisch gestaltete und suchte online nach Möglichkeiten des dynamischeren Gehens und stieß- ich weiß nicht mehr genau wie- auf den Ballengang-Newsletter von Stefan Heisel. Kostet nix, also gleich mal bestellt.

Habe 10 Wochen lang jede Woche brav die gemailten Übungen umgesetzt und konnte sie ohne Weiteres realisieren. Anfangs stakste ich auf Zehenspitzen vor mich hin und fand es beschwerlich, da ich langsamer voran kam als gewohnt. Aber nach 4-6 Wochen konnte ich im geübteren Ballengang schon recht schnell gehen. Immer wenn meine Verletzung mir signalisierte, dass mein Sprunggelenk überlastet war, pausierte ich und übte erst 1-2 Tage später wieder. Ich merkte, dass meine Muskulatur- und dadurch bekanntlich ebenso die Knochen- gestärkt werden. Ich hatte unheimlich Angst vor Arthrosefolgen durch den Beinbruch und wollte und will hiergegen vorbeugen und hierzu aktiv in Bewegung sein. Also machte ich weiter und erspürte, dass ich kraftvoller gehen kann seit ich Ballengang betreibe. Ich bin sogar ebenso schnell im Gehen wie sonst auch – und das ist schnell 😉

Als ich merkte, dass Ballengang zu mir passt und mich in Kombination mit Einlagen (bspw. beim Gebirgswandern oder einfach im Alltag) sehr gut unterstützt, kaufte ich mir Barfußschuhe – denn ich habe die Fähigkeit beim barfuß Gehen in allen Mist zu treten, der weh tut (bspw. sterbende Wespen auf dem Gehweg, die mir ihr Gift mitgeben- kein Witz!). Also lief ich seither in Barfußschuhen und finde es bis heute- und auch in Zukunft- sehr entspannt, dynamsisierend und entlastend. Wenn mein Körper es mir signalisiert, steige ich immer wieder auf normale Schuhe und das altgewohnte Gehen über die Ferse um, jedoch nur so lange mein Körper das gut findet. Das kann jeden Tag anders sein. So habe ich meinen Ausgleich gefunden und achte genau darauf wieviel Ballengang mir gut tut und praktiziere ihn gern und gewohnt nebenbei. Selbst bei steilen Wanderabstiegen kann ich sagen:

Ballengang entspannt den Gehapparat und unterstützt mich mit geschonten Knien anzukommen.

Das war meine Geschichte. Danke für euer Interesse und viel Erfolg auf eurem eigenen Weg zur Gesundheit!“

Silvie