Vom Ballengang


Was ist Ballengang?

–> Unter Ballengang versteht man die Übertragung der Schwerkraft beim Gehen sowohl beim Abdruck als auch bei der Landung mit dem Boden über den Fußballen. <–

Sehr einfach ausgedrückt beschreibt dies in einem Satz das augenscheinlichste Merkmal einer an sich völlig natürlichen, wenngleich recht komplexen Fortbewegungsart.

(Manchmal wird auch das reine Aufsetzen des Fußballen VOR der Ferse beim „normalen Gehen“ als Ballengang bezeichnet. Diese Sichweise beschreibt die tatsächlichen biomechanischen Vorgänge jedoch nur begrenzt.)

Schaut man sich Menschen beim Gehen an, dann erkennt man fast ausschließlich das Gegenteil des Ballengangs. Aufsetzen mit der Ferse zuerst mit anschließendem „Abrollen“ nach vorne -> Fersengang

Wobei das so nicht ganz stimmt …

Menschen aus Naturvölkern, die noch ein hohes Körperbewusstsein haben und kein oder nur leichtes Schuhwerk tragen sowie fast alle Kleinkinder, die gerade mit dem Laufen anfangen, setzen oft den Ballen zuerst auf. Ebenso wie viele Tänzer und ähnliche Bewegungsspezialisten, die von Hause aus auf Leichtfüßigkeit und Gewandtheit bedacht sind. Selbst im Alltag wird wie nebenbei der Ballen zum Landan benutzt, etwa beim Treppensteigen, Rückwärtsgehen, seitwärts gehen, beim Hüpfen, und vielem mehr. Dennoch haben die meisten erwachsenen Menschen nie gelernt, ihren Körper so beim Gehen zu benutzen, wie er offenbar eigentlich konstruiert ist. Und auch nicht so, dass es ihm auf lange Sicht gut tut.

Warum gibt es also diese Unterschiede und weshalb beschäftigen wir uns überhaupt mit dem Ballengang?

Dazu stelle ich zunächst eine persönliche Behauptung auf:

Menschen die den Ballengang beherrschen, bewegen sich dynamischer, aufrechter, gewandter, haben mehr Energie, mehr Selbstbewusstsein, einen besseren Stoffwechsel und verfügen über eine höhere körperlichere Leistungsfähigkeit – verglichen damit, dass sie sich nur wie selbstverständlich im Fersengang forbewegen würden.

Um dies nachvollziehen zu können, benötigen Sie neben der durch nichts zu ersetzenden Selbsterfahrung auch einiges an Informationen.

Was geschieht also beim Ballengang?

– Dadurch, dass sie sowohl beim Aufsetzen des Fußes als auch beim Abdruck die komplette Beinmuskulatur bis hin zur Wirbelsäule benutzen müssen – insbesondere die Wadenmuskulatur- , erhalten Sie bei jedem einzelnen Schritt eine zusätzliche Venenpumpe dazu spendiert. Dadurch wird CO2 – reiches /sauerstoffarmes Blut schneller zum Herz transportiert und der Blutaustausch und damit die Sauerstoffversorgung findet effizienter statt.

–   Durch die Nutzung des Sprunggelenks als einzig wirksame Dämpfung wird im Gegensatz zum Fersengang quasi null Stoßbelastung auf Wirbelsäule/ Bandscheiben abgegeben. (Dies können Sie durch einen einfachen „Ohrentest“ selbst sofort nachvollziehen)

– Beim Ballengang muss der gesamte Körper in die Bewegungsdynamik mit einbezogen werden. Dadurch werden ihre Schritte zwangsläufig für einzelne Muskeln und Gelenke weniger belastet.

– Beide obigen Auswirkungen bewirken insbesondere langfristig eine äußerst wirkungsvolle natürliche Prophylaxe gegen Schmerzen insbesondere des Rückens, der Knie, der Füße und des Kopf-Nackenbereichs sowie auch Bewegungseinschränkungen.

– Da beim Ballengang das Sprunggelenk – eins der leistungsfähigsten Gelenke schlechthin- in seiner vollen Funktion in jedem Schritt berücksichtigt wird, entsteht eine sehr hohe Dynamik und Flexibilität.

– Bei hohen Belastungen, insbesondere bei Ausdauerbelastungen erreichen wir mit dem Ballengang eine sehr große Leistungsausbeute.

Wie schaut es aus, wenn wir uns neben den rein körperlichen Auswirkungen die psychische Seite des Ballengangs ansehen?

Durch die Art des Gehens wird automatisch durch entsprechende Beckenarbeit der Brustkorb aufgerichtet (siehe Newsletter-Abo). Dies bewirkt gemeinsam mit einem koordinierten Streckreflex bei jedem Schritt eine vollständige Aufrichtung, wie wir es aus eigener Erfahrung in noch stärkerer Weise bei einem hüpfenden „Freudentanz“ erleben. Also einem Zustand großen Glücksempfindens und Selbstvertrauens.

Beim Ballengang nutzen wir die selben Muskeln bei sehr ähnlicher nervlicher Ansteuerung wie in einer positiven freudigen Stimmung. Die gesamte Bewegung drückt nebenLeichtigkeit und Dynamik also auch Positivität und Freude aus.

(Den gefühlsmäßigen Gegensatz können Sie selbst leicht durch einen kleinen Test nachvollziehen).

Wie funktioniert Ballengang?

Haben Sie schon einmal versucht, jemandem eine völlig natürliche, unbewusste Bewegung zu erklären? Etwa das Gehen einem Kleinkind? Das Radfahren, ….

Das basale Bewegungslernen funktioniert zu einem überwiegenden Teil aus der Kombination aus Beobachtung und Versuch – Irrtum – Lernen. Bei Säuglingen und Kleinkindern sogar auschließlich – gemischt mit wenigen angeborenen Mustern im sogenannten „Reptilienhirn“.

Ist eine basale Bewegung erst einmal angeeignet und als Erwachsener millionenfach ausgeführt, bedarf es raffinierter Methoden und Geduld, diese nochmal umzulernen.

Genau das betrifft auch das Gehen und somit den Ballengang.

Ich persönlich bevorzuge eine bildhafte und körperlich leicht nachvollziehbare Erklärung und lade Sie herzlich zu einem kostenlosen email-Fernkurs via Newsletter ein:

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Ballengang ist

Ganzkörperbewegung vom unteren Rücken bis in die Fußspitze

Dynamische Nutzung des Fußes – deshalb stark eingeschränkt bei ungeeignetem Schuhwerk

Schnelligkeit und Flexibilität bei jedem Schritt und damit Sicherheit beim Gehen

– Geharbeit aus dem Ballen heraus, sowohl bei Aufsetzen als auch beim Abdruck

– Aktive Körperarbeit und effektive Prophylaxe gegen „Kulturleiden“ an Rücken, Hüfte und Knien

Um tatsächliche Kompetenz zu bekommen, müssten Sie – ähnlich dem Kleinkind, durch eine Mischung aus Nachahmung und Selbstversuch – das Gehen teilweise neu beibringen.

Glücklicherweise haben wir als Erwachsene noch weitere Möglichkeiten, unsere Bewegungsmuster grundlegend zu verändern.