Fragen und Tipps zum Fernkurs


Sehr geehrter Newsletterempfänger,

hier sind Sie herzlich eingeladen, Ihre öffentlichen Fragen oder Anmerkungen zum aktuellen online-Kurs zu veröffentlichen.

Da dies ein öffentlicher Bereich ist, kann ich nur auf Kommentare eingehen, die in der Öffentlichkeit Platz haben und in einer höflichen und sachlichen Art und Weise gehalten sind. Vielen Dank!

Stefan Heisel

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180 Gedanken zu „Fragen und Tipps zum Fernkurs

  1. Hallo Stefan,

    vielen Dank für die erste Lektion. Kaum geht’s los, hab ich schon die erste Frage: Im Newsletter steht:
    „Nun heben Sie ihre RECHTE Ferse so weit wie möglich an, OHNE das der Ballen den Boden verlässt. Tun Sie dies, indem Sie sich mit dem RECHTEN Ballen vom Boden abdrücken. Wenn der rechte Ballen ganz oben ist…“
    Bleibt der Ballen nun bei der Übung am Boden, oder hebt der Fuß vom Boden komplett ab?

    Viele Grüße
    Frank

    1. Hallo Frank und vielen Dank für die Frage! Ich hoffte, es fällt auf und wird nachgefragt 😉

      Dazu gibt es eine recht einfache Antwort:
      Natürlich muss es heißen: „…Wenn die rechte FERSE ganz oben ist ….

      -> Ich hoffe, dann wird die pumpende Bewegung deutlich.

      Dazu gibt es eine sehr einfache Erklärung: Ich habe just gestern das neue Newsletterversandsystem erstmals aktiviert und versehentlich die ersten beiden Newsletter, die heute rausgingen, in einer alten unkorrigierten Fassung abgespeichert. Das fiel mir heute mittag auf – aber zu spät.
      Ich versende die jetzt korrigierten Fassung manuell zu, danach kannst du die alten löschen.

      Viele Grüße, Stefan Heisel

  2. Hallo Stefan,

    zunächst möchte ich mich für den Newsletter, bzw. diesen Kurs bedanken. Mir geht es ähnlich wie Dir, die letzten beiden Jahre habe ich mich ebenfalls viel mit der Art und Weise auseinander gesetzt, wie ich mich eigentlich fortbewege. Bei mir hatte es allerdings einen anderen Auslöser: Fasziniert von einer Dokumentation, die ich im TV gesehen hatte, habe ich das Barfuß Gehen ausprobiert. Es wurde dort leider nur wenig zum Ballengang und dem richtigen Erlernen gesagt, aber ich habe es trotzdem ausprobiert. Ich habe in den ersten zwei Wochen dann selber sehr schnell gemerkt, dass mein Körper es intuitiv gelernt hat, ich weiß nur nicht genau, ob ich es damals richtig gemacht habe.
    Wie dem auch sei, das Barfuß Gehen hat mich fasziniert und mein „Experiment“ hat sich verlaufen. Seitdem gehe ich den „warmen“ Monaten (T>10°C) durchgehend Barfuß.

    Als ich dann über diesen Blog gestolpert bin, habe ich mir gedacht, „den Kurs kannst du mal mitmachen. Vielleicht lernst du noch etwas dazu.“ Jetzt habe ich heute morgen die erste Lektion erhalten, vielen Dank dafür.

    Nun aber endlich zu dem eigentlich Grund dieses Kommentars:
    Mir sind bei der Durchführung der Übung einige Dinge aufgefallen:

    1.) Füße und Knie geradeaus. Ich habe meine Füße dann parallel zueinander gestellt und die Übung durchgeführt, dabei bin ich leicht ins Wanken gekommen. In Ruhestellung (so nenne ich mal bequemes Stehen) stelle ich mich meine Füße a) in leichter V-Stellung und b) etwas weiter auseinander als 5-10cm. Nachdem ich meine normale Ruhestellung eingenommen habe, war es viel angenehmer und ich habe auch nicht merh gewankt.

    2.) Sowohl beim „Gehen im Stehen“ als auch beim normalen Gehen, habe ich die Fersen kaum oder gar nicht komplett aufgesetzt. Ich denke, dass das das doch eher normal für den Ballengang ist, weil dadurch Federeigenschaft von Fuß und Wade richtig funktioniert.

    3.) Das Gehen ist, meiner Meinung nach, eher ein tänzeln oder fast watscheln, so fühlt es sich zumindest an. Aber: Die Knie sind leicht gebeugt, was zusätzlich für Entlastung sorgt. Wenn ich mich bewusst darauf konzentriere, wie ich mich bewege, kann ich noch mehr Energie aus dem Schritt zurückgewinnen, als im Alltag. Ich bin auch schneller, es ist fast schon leichtes Jogging.

    1. Hallo Joko, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und deine Fragen.
      Ich finde deinen Versuch mit barfuß gehen sehr gut. Vielleicht kannst du, wenn Du die Zeit dazu findest, etwas mehr über die körperlichen Auswirkungen berichten, die es sicherlich gibt. Das würde sehr gut in unseren Rahmen passen.

      Zu deinen Fragen:
      1. Es ist für den Anfang ok, wenn Du in der für dich bequemeren Haltung übst. Das bedeutet aber nicht, dass es optimal ist, sondern gibt Anzeichen dafür, wo noch Spannungen bzw. Verklebungen in der Körperstruktur vorhanden sind. Außerdem ist das Körpervolumen (um nicht zu sagen die “Dicke” 🙂 ) auch ausschlaggebend dafür, wie schmal man überhaupt noch stehen kann.
      In der beschriebenen Stepübung können die Füße leicht nach außen zeigen, wenn dafür die Fersen mehr zusammenkommen, bzw sich fast berühren. Eine breitere Stellung führt vom Gangmuster weg, weil dann die Spurbreite nicht mehr stimmt und die zum Gehen notwendigen Rotationen dann ausbleiben. Fazit, versuche mit der Zeit die Spurbreite in dieser Standübung zu verkleinern und sehe es tatsächlich als Balanceübung bei abwechselnder Gewichtsverlagerung (im Grunde steht man fast nur auf einem Bein jeweils)

      2. Das ist sehr gut so. Allerdings auch schwieriger/anstrengender, deshalb habe ich keine Angabe darüber gemacht, wie stark die Ferse abgelassen werden sollte. In späteren Lektionen wird die Bedeutung der Ferse noch mal näher beleuchtet, bis dahin immer intuitiv bleiben!

      3. Du meinst wahrscheinlich den Ballengang mit Aufsetzen des Vorfuß(?) – Ich kann bestätigen, dass es eine eigene Art der Fortbewegung ist, die sich gegenüber dem Fersengang sehr anders anfühlt. Watscheln sollte es eher nicht sein. (Dann ist der Forfußgang oft erzwungen und künstlich) Sondern eher eine Art Gleiten oder dribbeln, wenn es schnell und kurz ist.

      Viel Erfolg noch beim Experimentieren – so oft es geht in barfuß 🙂

      Viele Grüße, Stefan Heisel

      1. Hallo Stefan,

        Leider habe ich im Moment nur sehr wenig Zeit, daher kann ich nicht über mein Barfuß Gehen schreiben. Es ist tatsächlich so, dass ich die letzten beiden Sommer komplett Barfuß unterwegs war, immer und überall (gut, es gab einige, wenige Ausnahmen). Wenn du Interesse daran hast, kannst du ja mal auf meinem Blog stöbern, der Link versteckt sich hinter meinem Namen über diesem Beitrag.
        ___
        EDIT: Gerne kann dein Blog hier verlinkt werden! http://barfuss.joko-bs.de
        Gruß Stefan Heisel

        ___
        Anmerkungen zu deinen Antworten:

        Zu 1: Über einen guten Körperumfang würde ich mich freuen, ich mache seit Jahren eine 80kg-Diät, leider klappt es nicht, 76kg war das bisherige Maximum. Bei 1,85m ist das durchaus ok, denke ich 😉
        Es ist auch nicht so, dass jetzt einen 1m breiten Schritt habe. Vorne sind meine Füße ca. 15-20cm weit auseinander, aber die Fersen haben etwa den gewünschten Abstand.

        Zu 2: Ich habe nun schon zwei Jahre Erfahrung mit dem Ballengang (Abrollen über den Vorderuß), von daher bin ich nicht ganz unerfahren und mein Körper macht vieles schon intuitiv.

        Zu 3: Ich bezog dabei nicht auf meinen Normalen Bewegungsstil (Vorfuß, ansonsten sehr ähnlich wie Fersengang). Das Tänzeln, bzw. der leichte Ansatz eines Watschelns war auf das bewusste Gehen, wie du es empfohlen hast, bezogen. Das watscheln bezieht sich darauf, dass das Verlagern des Gewichtes jeweils auf das "stehende" Bein verbunden mit sehr bewusstem, meiner Meinung nach schon etwas übertriebenen Abrollen über den Fußballen. Mit einem entsprechenden Training und der Entwicklung des eigenen Stils ist das sicherlich auch wieder anders.

        Insgesamt freue ich mich auf weitere, anregende Diskusssionen.

      2. Hallo Joko, ich gehe kurz auf deine Anmerkungen ein:
        1. Die Übung soll etwas bestimmtes anregen und nicht unbedingt das bestätigen, was schon da ist, sonst wäre sie ja unnütz 🙂 Stell dir vor, dass in Kursen diese Übung in allen möglichen Stellungen geübt wird, die einen Schritt darstellen könnten, und auch mit bestimmten Dynamiken (auch in super slow motion – von wegen Gleichgewicht, ja sogar eng überkreuzt 😉 ) – aber man muss ja “klein” anfangen sozusagen und die Reihenfolge der Übungen dieses schriftlichen Kurses (es kommen ja noch 9 Lektionen) ist quasi von null durchdacht.
        3. kurze Anmerkung: es ist keine Rede von “Abrollen” über den Ballen – richtiger wäre das Bild „Abfedern“ (erst mal recht viel, das stimmt, aber es kommt ja noch vieeel anderes dazu)
        Viel Spaß!
        Liebe Grüße, Stefan Heisel

  3. Hallo Stefan
    Ich gehe viel barfuss oder dann in Minimalschuhen (SoleRunner) und versuche möglichst im Ballengang zu gehen. Dabei hatte ich oft das Gefühl, dass ich nicht so recht vorwärts komme, weil die Schrittlänge kurz ist. Deine 3. Lektion hat bei mir nun ein „Aha-erlebnis“ ausgelöst! Die Drehung im Becken führt zu einer wesentlichen Vergrösserung der Schrittlänge ohne in den Fersengang zu fallen. Da merkt man, wie man in den Jahren völlig vom natürlichen Gehen weggekommen ist. Es macht richtig Spass, auch wenn sich gewisse Muskeln in den Füssen etwas über diese ungewohnte Anstrengung beschweren. Ich bin ja gespannt, was da in den folgenden Lektionen noch kommt.
    Vielen Dank und leibe Grüsse
    Peter

    1. Hallo Peter!
      Vielen Dank für das positive Feedback. Es freut mich sehr, dass du von den beschriebenen Übungen des Beckengehens (Lektion 3) so profitieren konntest. Ein ähnlicher Erfolg stellte sich auch bei Joggern ein (auch wenn ich diese hier gar nicht direkt anspreche), die dadurch eine erhebliche Schrittverlängerung bei gleichzeitig weniger Anstrengung erreicht haben, also eine deutliche Leistungssteigerung und höhere Effizienz.
      Dann wünsche ich dir weiterhin viel Spaß beim Gehen und vielleicht noch den einen oder anderen „Aha-Effekt“ 🙂
      Liebe Grüße, Stefan Heisel

  4. Hmmm , ich habe gerade die Lektion 3 ( Hüftrotation) gemacht. Wieso wird in der ersten Übung eine Rotation gegen die im Gang dann benötigte Richtung geübt?
    Ich habe die Übung im zweiten Durchlauf abgewandelt, so dass ich vom hinteren Ende der Stuhlfläche nach vorne „getrippelt“ bin. Ich dachte das wäre organischer für die zweite Übung. Gibt es dazu eine Klärung?

    1. Hallo kahalla, vielen Dank für die Nachfrage zur 3. Lektion.
      Gerne erkläre ich die Zusammenhänge zur Übung:
      Das Beckengehen startet vorne am Rand der Sitzfläche, da hier die Position der Sitzbeine am eindeutigsten zu spüren ist. Die natürliche Aufrichtung geht dann fast automatisch.
      (Noch deutlicher wird das in Lektion 7)
      Weiter hinten Richtung Stuhllehne ist es wg der Oberschenkel weit schwieriger, den richtigen Auflagepunkt zu finden.
      Zum Rückwärtsgehen:
      Tatsächlich soll die Übung ja sowohl vorwärts als auch rückwärts ausgeführt werden. Einerseits, weil man auch rückwärts gehen beherrschen sollte 😉
      Für das Erlernen von Bewegungsmustern ist die Richtungsumkehr allgemein extrem förderlich.
      Es bilden sich in Zusammenhang mit langsamem Üben schneller neue Synapsen, also Nervenverbindungen.

      Konkret rate ich dazu, die Beckenrotation auch rückwärts zu üben, ebenso wie das „freie Gehen“
      Wenn dies schwer fällt, wäre das ein gutes Zeichen dafür, wieviel Potential an Bewegungsqualität noch brach liegt. 😉

      Viele Grüße, Stefan Heisel

      1. Danke, jetzt sehe ich klarer. Ich bin immer etwas neugierig auf die Hintergründe.
        Rückwärts geht die Beckenrotation bei mir sehr viel einfacher, nicht nur auf dem Stuhl. Beim Rückwärts gehen, egal ob barfuß oder mit Schuhen habe ich gespürt, dass die Rotation quasi automatisch kommt. Beim Vorwärtsgehen ist das nicht so. Hier ist das wohl durch die Absätze nicht mehr so automatisiert und erfordert noch etwas Übung bei mir.

  5. Hier eine wichtige Nachfrage zur 1. Lektion von Rainer, die ich anonym veröffentlichen darf inclusive meiner Antwort.
    Es geht um auftretende Schmerzen!

    Frage:

    Hallo Herr Heisel,

    habe Ihren E-Mail-Ballengangkurs an diesem Montag begonnen.
    Heute früh hatte ich etwas stärkere Beschwerden im Großzehengrundgelenk des rechten Fußes und ich frage mich, ob ich die Stepübung zu häufig ausgeführt habe?
    Von der Diagnose des Orthopäden habe ich Senk- und Spreizfüße, trage seit längerer Zeit Einlagen, es gibt wohl auch eine leichte Arthrose im Großzehengrundgelenk, meine medizinische Berater sagen allerdings, das diese nicht ausgeprägt ist.

    Beschwerden sind im Vorderfußbereich rechts, wahrscheinlich ein Überlastungsschmerz.
    Können Sie mir da eine Richtlinie in Bezug auf Ihre Übungen geben?
    ———————

    Antwort:

    Hallo Rainer,
    Danke für Ihre wichtige Nachfrage!
    Bei Ihrer Diagnose, insbesondere der Arthrose, müssen Sie beachten, dass ihre Gelenke weniger belastbar sind und einer besonderen Zuwendung bedürfen.

    Ich rate zu Folgendem:

    0. Zunächst den rechten Vorfuß schonen!
    1. Solange Schmerzen auftreten, führen Sie diese schmerzenden Bewegungen nicht mehr aus!
    Bei anhaltendem Schmerz ist jeglichem Tipp aus der Ferne immer ein Arztbesuch vorzuziehen.
    2. Zur Stepübung: Wählen Sie einen so geringen „Fersenhub“, wie es von den Gelenken und der Belastung ANGENEHM ist! Und:
    3. Die Übungen (alle) sind NIE wie eine „Gymnastik“ zu verstehen -wie in der Anleitung bereits erklärt- sondern als langsam auszuführende bewusste PROGRAMMIERUNG des Nervensystems – Die benötigte Muskulatur bildet sich ohnehin beim alltäglichen (richtigen) Bewegen ganz von alleine aus
    4. Ein arthrotisches Gelenk sollte SANFT in jede natürliche Bewegungsrichtung gebracht und dann im noch angenehmen Grenzbereich per Muskelkraft einige Sekunden leicht Gegenspannung erzeugen, während die Position fixiert ist – dies stimuliert u.a. die Knorpelbildung (isometrischer Druck)
    Es darf dabei allerdings nie stechend schmerzen (s. 1.!)

    Je nach Zustand empfehle ich, die Stepübung über den Tag verteilt immer wieder dezent und langsam zum Spüren anzuwenden. Das kann man bei fast jeder Gelegenheit, bei der man steht ohne aufzufallen 😉

    Herzliche Grüße, Stefan Heisel

  6. Hallo Stefan!
    Ich habe seit geraumer Zeit Wirbelsäulenprobleme (v.a. der Halswirbelsäule), die durch einseitige Haltungen (wahrscheinlich durch ein seit der Geburt auftretendes Schielen) aufgetreten sind. Natürlich richtete sich mein ganzer Körper nach dieser Fehlhaltung aus.
    Haben Sie vielleicht spezielle Tipps, wie ich durch meine ganz alltäglichen Fußwege eine Linderung der Beschwerden erreichen kann. Bewegung führt nämlich in der Regel zu einer Besserung der Schmerzen.
    Ich freue mich auf hilfreiche Tipps!
    LG, Stefan

    1. Hallo Stefan und danke für die Nachfrage!
      Aus der Entfernung kann ich mich zumindest allgemein zu deiner Situation äußern.
      Zunächst sollte natürlich die vermeindliche Ursache der Fehlhaltung, hier eine Augenfehlstellung, durch medizinische und/oder optische Mittel weitesgehend ausgeglichen werden. (Leider hat man früher bei Kindern oftmals nicht angemessen auf Augenfehlstellungen reagiert, so dass heute mehr Erwachsene mit mehr irreversiblen Folgen zu tun haben als es aus heutiger Sicht notwendig wäre.) Also wäre primär darauf zu schauen, ob die Kopfhaltung durch eine entsprechende optische Korrektur zu normalisieren wäre, fals noch nicht ausgiebig geschehen. (-> Augenoptiker, Augenarzt)
      Bei der alltäglichn Bewegung rate ich insbesondere auf gewisse stereotype Abfolgen zu achten und selbst für eine Abwechslung zu sorgen. Hierzu einige Beispiele: Wenn du nach rechts/ links schaust – wie weit drehst du tatsächlich den Kopf, wie weit ist die Bewegung möglich, wann kompensiert der Restkörper; ist der Kopf gerade dabei oder neigt er sich seitwärts? Oder: Welches Bein geht vorzugsweise zuerst eine Stufe hinauf, oder wird beim Setzen und Aufstehen bevorzugs belastet? Oder: Welcher Arm ist beim Gehen aktiver, schwingt mehr mit, wird mehr festgehalten?
      Achte generell darauf, dass du jede Bewegung symmetrisch auf beiden Seiten gleichermaßen ausführst und wechsle bewusst die Seite, wenn du Assymmetrie bemerkst. In dem email-Kurs werden einige Übungen vorgestellt, bei denen du ganz besonders auf Symmetrie achten solltest. Ab Lektion 7 wird auch besonders auf die Bezugnahme des ganzen Körpers in das Gehen eingegangen. Allgemein sollte bei Gehen sehr bewusst und fühlend der Ballen genutzt werden, am besten in der von mir vorgestellten Reihenfolge und Art und Weise.
      Ansonsten ist gerade bei sehr festsitzenden Fehlhaltungen oder -gewohnheiten die Arbeit an den Faszien besonders geeignet, da hier ganz tief in die Körperstruktur und auch die nervliche Ansteuerung von Bewegungsabläufen Einfluss genommen werden kann. Hier gebe ich gerne persönlich nähere Tipps und Empfehlungen (-> info@ballengang.de), da dies momentan den Rahmen dieses Themenblogs sprengen würde.
      Alles Gute, Stefan Heisel

  7. Lieber Stephan,

    erst einmal vielen Dank für die kostenlose Bereitstellung deines Kurses. Ich finde das eine ganz tolle Idee und nehme es sehr gern an.
    Nun zu meiner Frage bzw. meinem Problem.

    Ich hatte viele Jahre Hohlfüße, die sich im letzten Jahr in sehr kurzer Zeit sehr schnell verändert haben zu Senk- und Spreitfüßen. Mein rechter Fuß ist im Sprunggelenk sehr instabiel und ich knicke hier sehr häufig um. Beim Ballengang laufe ich (gefühlt) immer nur auf dem Gelenk des zweite Zeh’s. Vom dritten bis fünften Zeh oder Ballenbereich spüre ich nichts. Das ist einerseits sehr wackelig und zum anderen auch sehr schmerzhaft. Außerdem ist der kleine Zeh am rechten Fuß noch weiter draußen, so dass ich hier auch oft auf de Knochen im Mittelfuß laufe ( der an der Außenkante absteht), was auch sehr schmerzhaft ist.
    Der Orthopäde will das gern durch Einlagen unterstützen. Der Schuhmacher hat mir Spraldynamik empfohlen und diverse Übungen…

    Ich setze sehr viel Hoffnung in das Barfußlaufen, dass sich dadurch Muskulatur aufbauen und ich wieder schmerzfrei laufen kann.
    Kannst du hierzu bitte etwas sagen?

    Viele Grüße Gabi

    1. Hallo Gabi, herzlichen Dank für dein Feedback!
      Zu deinem Problem kann ich aus der Ferne nur recht allgemein Stellung nehmen, was ich hiermit auch gerne tue. Die Beschreibung deiner Füße hört sich so an, als wäre ein funktioneller Gebrauch momentan noch gar nicht möglich. In solchen Fällen müsste man genau schauen, wo man tatsächlich mit Hilfsmitteln wie beispielsweise Einlagen zeitweilig unterstützen kann und was dem Fuß an Belastung zuzumuten ist. Es gibt zudem auch veranlagte Fehlstellungen, die einen „normalen“ Gebrauch leider verhindern. Aus meiner Sicht würde ich dir empfehlen, auf jeden Fall so oft wie möglich barfuß zu gehen bei Schuhen darauf zu achten, dass sie eine flexible Sohle, Nullabsatz und seitlich den Vorfuß null einschränken.
      Als Übung empfehle ich in erster Linie den Ballengangkurs als Basis zu nehmen, weil ich den ganzen Körper mit einbeziehe. Das würde ich auch hinsichtlich der Füße so handhaben: Also nicht zu sehr auf die „fehlerhafte“ schmerzende Stelle fokussieren, sondern den Körper so einsetzen, dass es der Fuß möglichst leicht hat! Zusätzlich können Sie die Faszien des Fußgewölbes dadurch reanimieren, indem sie barfuß auf allen möglichen Untergründen gehen (Gras, Sand, Steine, …) und mit steigender Intensität sehr langsam auf einem Tennisball von vorne nach hinten und wieder zurück abrollen (von Gefühl her so, als würde man allmählich eine imaginäre Flüssigkeit im Fußgewölbe langsam nach vorne oder hinten herauspressen.)
      Probiere die Spiraldynamik gerne aus, als „Königsdisplin“ könntest du einen Faszienexperten aufsuchen, der dich komplett von Fuß bis Scheitel aufrichtet, da alles miteinander in Beziehung steht. Wenn dir Einlagen, und zwar die richtigen!, eine Erleichterung hinsichtlich der Schmerzen verschaffen, spricht nichts dagegen, diese zeitweilig in Schuhen zu nutzen, sofern sie zu gutem Schuhwerk passen. (Notfalls passend machen)

      Ich wünsche viel Glück bei der weiteren Entwicklung!

      Liebe Grüße, Stefan Heisel

  8. Lieber Stefan,

    zu erst einmal vielen Dank für die Bereitstellung Deines Wissens und der Unterstützung, die Du vermittelst (hier und im Email-Kurs).

    Ich möchte gerne meine bisherigen Erfahrungen mit dem Ballengang kundtun.
    Den Ballengang mache ich seit ca. 5 Wochen mit speziellen Barfußschuhen draußen und in der Wohnung ausschließlich barfuß.

    Der Ballengang fällt mir relativ leicht, habe aber gemerkt, dass meine Fehlstatik dadurch besonders auffällig für mich wird (Beckenschiefstand). Dadurch ist das rechte Bein gefühlt länger und der Genuss des Barfußgehens mit Ballengang ist zwar höher als jede Gangart zuvor in meinem Leben, er war aber immer noch eingeschränkt. Dem habe ich mit einem Gang zu einem amerikanischen Chiropraktiker abgeholfen. Er hat den Beckenschiefstand und die daraus resultierenden Fehlstellungen beseitigt und nun ist der Barfußgang einfach nur …..himmlich.
    Ich gehe nun ausschließlich im Ballengang, werde es auch nicht mehr ändern. Aber es fällt mir eben dadurch auch auf, wie verkümmert meine Fußmuskulatur war (bzw. ist). Dies wird sich nun ändern und ich freue mich darauf, wie es sich wohl anfühlt, wenn sich die gesamte Körpermuskulatur erst einmal darauf eingespielt hat.

    Deine Website motiviert sehr dazu, sich einmal mit dem Ballengang zu beschäftigen. Danke dafür.

    Mit ganz lieben Grüßen
    Karoline

    1. Hallo Karoline,
      vielen Dank für Deine ebenfalls motivierende Rückmeldung zum Ballengang!
      Es freut mich, dass Du durch eine im Prinzip „einfache“ Umstellung eines alltäglichen Bewegungsmusters derart gute Auswirkungen in Deinem Körper (auch mit Hilfe von Fachleuten) bewirken kannst.

      Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude beim ganzkörperlichen Gehen. Eine komplette Anpassung der Muskulatur – eigentlich der Faszien! – kann bis zu zwei Jahre dauern. Dann allerdings ist es dann vollkommen integriert und gehört untrennbar zur Deiner Natur 🙂

      Liebe Grüße zurück,

      Stefan Heisel

  9. Hallo lieber Stefan,

    so nach nun zwei Wochen die meiste Zeit barfuss möchte ich nun auch was los werden…:-)
    Ich lebe momentan im Süden von Barcelona und arbeite in Barcelona und da ist barfuss laufen oft ganz schön eklig…..da ziehe ich gerne die Flip Flops wieder an….ist mir zu dreckig hier….typisch spanien eben….aber so oft es geht lauf ich ohne Schuhe und es ist einfach geil! Ich verlerne mittlerweile mit Schuhen zu laufen….:-)))) Ich habe überhaupt kein Problem nur auf meinen Ballen zu laufen und hab festgestellt das es so viel leichter ist im Sand zu laufen und auch im Meer steh ich sicherer…:-) Es ist so schön auf warmem Stein zu laufen!!! Die Leute wissen gar nicht was Sie da versäumen! Und ich sehe jeden Tag dass sogar Barfuss die meisten im Fersengang laufen….
    Ich habe keine Rückenschmerzen mehr – ein super Körpergefühl – noch besser als vorher und meine Verdauung arbeitet auf Hochtouren…:-) Alles in allem ne feine Sache!
    Und mir ist egal wie blöd die Leute mich ansehen – das is ja nix neues das ich immer angeglotzt werde….wenn die nix besseres zu tun haben…..hahahahahaaa

    Na dann – allersonnigste Grüsse!

    1. Hallo Monika, danke für deinen Beitrag 🙂

      Ich war gerade in Kroatien im Urlaub und da ist reines Barfußlaufen mitunter sehr gesundheitsgefährdend. Insbesondere wegen der überall in der Natur vorkommenden messerscharfen Steine und der Dornen und Baumnadeln.
      In Flip-Flops ist Ballengang leider nicht machbar, daher würde ich Sandalen empfehlen, die von selbst am Fuß halten (ohne Zehenspannung). Huaraches zum Beispiel.

      Viel Spaß beim Barfußgehen in der Sonne Spaniens!

      Stefan Heisel

  10. Hallo Stefan,

    mich plagt seit ein paar Monaten eine Morton Neuralgie in beiden Füßen. Dies ist wohl eine Folge von meinen Spreizfüßen. Ist die Hohe Belastung für die Fußballen beim Ballengang nicht Kontraproduktiv? Mal ganz abgesehen davon, dass jeder Schritt beim Gehen schmerzt.

    Vielen Dank
    Kai

    1. Hallo Kai,
      bei einer Morton Neuralgie ist der Vorfuß äußerst druckempfindlich, unabhängig wie er aufgesetzt wird.
      Wenn du bei verstärkter Ballennutzung mehr Schmerzen bekommst, würde ich Dir davon abraten, den Ballen zu sehr zu belasten, denn das verbessert Dein Gehen dann auch nicht.
      Generell ist zu raten, möglichst selten Schuhe zu tragen und dann auch nur Schuhe, die volle Zehenfreiheit gewähren, eine weiche Sohle haben und Nullabsatz. Wenn Einlagen deine Schmerzen lindern, dann sind diese sehr nützlich und können auch helfen, den Ballen so zu entlasten, dass Ballengang für Dich leichter wird.
      Ich gehe davon aus, dass Du in ärtzlicher Behandlung bist und/ oder eine spezielle Therapiemaßnahme durchläufst.
      Neben der Kontrolle der Schmerzen durch geeignete Therapien empfehle ich auch im Sinne der Fuß- und Körperstruktur den Ballengang zu erlernen. Er ermöglicht Verbesserungen im ganzen Körper und lässt auch viele Varianten des Gehens zu.

      Ich wünsche alles Gute!

      Stefan Heisel

  11. Hallo Stefan,

    vielen Dank für Deine schnelle Auskunft. Ich hatte es vergessen zu erwähnen aber ich bin selbstverständlich in ärztlicher Behandlung und habe jetzt seit ca. einem Monat neue orthopädische Einlagen. Ich versuche parallel die Schmerzen mit Serrapeptase, Magnesium (oral und transkutan), Spiraldynamik und generell Fußgymnastik in den Griff zu bekommen. Insgesamt ist es im letzten Monat auch schon viel besser geworden. Allerdings hatte ich davor Urlaub und sitze jetzt auch wieder acht Stunden täglich im Büro und zwei Stunden in der Bahn. Im Urlaub bin ich dagegen viel auf den Füßen gewesen. Welche der Massnahmen nun die Linderung gebracht hat oder ob es das „Gesamtpaket“ ist kann ich nicht sagen.

    Meine Schuhe die ich meistens trage sind von „Bär“. „Bär“-Schuhe haben seit jeher volle Zehenfreiheit. Das ist quasi deren Firmenphilosophie. Ich trage zur Zeit „NimbleToes“. Das sind sogenannte Barfußschuhe mit 4mm-Vibram-Sohle und Null-Absatz. Leider muß ich da jetzt aber die Einlagen drin tragen.

    Ansonsten ziehe ich meine Schuhe aus wann immer es geht. Ich übe auch einen Barfuß-Sport aus: Nia. Wir haben einen Move, der nennt sich „Squish Walk“. Dort geht man auf der Stelle und stellt sich vor, man quetscht Orangen unter den Fersen. Das ist ähnlich einer der ersten Übungen von Dir.

    Beste Grüße
    Kai

    1. Hallo Kai, das hört sich gut an, was du für deinen Körper tust. Ich finde es klasse, dass du für solch ein relativ freies Tanzprogramm offen bist und dich mit vernünftigen Schuhen ausstattest (die Bären sind auf jeden Fall zu empfehlen, sofern sie keine Absätze haben!) und viel barfuß gehst. Das mit den Einlagen ist schade. Denn barfuß trägt man ja auch keine Einlagen 🙂 In deinem Fall zählt aber Schmerzreduktion wohl vorerst mehr.

      Viele Grüße,

      Stefan Heisel

  12. [Es folgt die Rüclmeldung einer Teilnehmerin des Email-Kurses, die ich an dieser Stelle veröffentlichen darf]

    Hallo Stefan Heisel

    Ihre Übungen finde ich sehr gut und anschaulich. Nur bringe ich es mit meinen bereits sehr kaputten Füßen nicht zustande, im Ballengang zu gehen. Das verursacht unüberwindliche Schmerzen. Ihre Übungen, wie auch diese mit der Drehtrommel-Rotation des Oberkörpers, macht einem unter dem Gehen einiges mehr bewusst. Darum finde ich diesen Online-Kurs sehr nützlich und bedanke mich dafür.

    Grüße Monika Michallick
    _______________________________________________

    Antwort Stefan Heisel:

    Vielen dank für das positive Feedback. Durch das Einbeziehen des ganzen Körpers in den Gang kann man auch bei vorliegenden Beeinträchtigungen den Ballengang trainieren. Es geht wie auch im Kurs beschrieben um die Gesamtbewegung.

    Viele Grüße, Stefan Heisel

  13. Hallo Herr Heisel,

    seit drei Wochen laufe ich nun ueber den Ballen. Ich laufe (gehe) viel, mindestens zehn Kilometer am Tag, und dabei sind mir einige Dinge aufgefallen, beziehungsweise haben sich einige Fragen ergeben…

    Herr Greb beispielsweise erwaehnt einen Boxer, um zu zeigen, dass es das taenzelnde Tippeln ueber den Vorderfuss sei, das den Koerper in Balance bringe. Bleibe dieser stehen und bekomme vom Gegner einen Stoss, falle er um. Ich fand das zu hoeren irrefuehrend, weil ich, vom Tai Chi herkommend, an den Grossmeister Chen Xiaowang denken musste, der einmal, mit einem Glas Wasser in der Hand, auf einem Bein stehend eindrucksvoll demonstrierte, wie es seinem Schueler, der sich mit aller Wucht und Kraft gegen ihn stemmte, nicht gelang, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Diesselbe Erfahrung machte ich immer wieder mit meinem eigenen Tai Chi Lehrer, der allerdings auf zwei Beinen stand; es gelang mir nur ein einziges Mal, dass einer seiner Fuesse den Boden verliess, bei den anderen unzaehligen Malen blieb er stehen „wie ein Berg“. Das zeigt auf jeden Fall, dass ein richtig geloester und entspannender Koerper eine Struktur aufbaut, die ihn in ein Gleichgewicht bringt, das durch nichts zu stoeren ist. Interessanterweise wies mein Tai Chi Lehrer seine Schueler immer wieder darauf hin, dass Tai Chi nichts mit Tanz zu tun habe, wenn sie diesen Vergleich zogen, und zwar eben genau deswegen, weil das Taenzelnde im Tanz oberkoerperlastig nach oben strebe, waehrend im Tai Chi ERST DURCH DAS LOESEN in die Schwerkraft und in die Koerpermitte das Leichte sich aufrichte. Im Bilde gesprochen:
    stehen Tai Chi Meister und Boxmeister im Ring, streckt der Tai Chi Meister den hektisch hin und her taenzelnden Boxer mit einem aus der geamten Kraft seiner Koepermitte gefuehrten Fauststoss zu Boden. Vorbei ist’s mit dem „taenzelnden Gleichgewicht“.

    Ich hoffe, es entsteht nicht der Eindruck, dass ich hier etwas mit ins Spiel bringen moechte, was nicht hier reingehoert, etwa um mich wichtig zu machen oder aufzuzeigen, dass „das hier“ aber richtiger sei. Da beim Thema Ballengang immer wieder der Tanz ins Feld gefuehrt wird, und meine Auffassung von Balance und Gleichgewicht von den Tai Chi Prinzipien gepraegt ist, kann ich nicht allem uneingeschraenkt folgen, bzw. alles uneingeschraenkt be-folgen. So wie vorher auch, d.h. als ich noch ueber die Ferse ging, achte ich immer darauf, dass mein Koeper entspannt ist, bzw. wo er noch nicht entspannt ist, und versuche demzufolge zu loesen und das gesamte Koepergewicht ueber die Fuesse abzugeben. Dazu gehoert, wie bei dieser ersten Lektion von Ihnen, dass das Koepergewicht beim Stehen GLEICHMAESSIG ueber die Fuessflaeche verteilt ist, d.h. dass beim Gehen -dort, wo der gesamte Fuss kurzzeitig zum Ruhen kommt-, das Gewicht nicht vorrangig auf dem Ballen ruht, sondern auf Ballen, Mittelfuss und Ferse gleichmaessig verteilt ist. So ist es ja in Ihrer Uebung beschrieben, und eben das finde ich richtig und gut (vorausgesetzt, ich habe Sie hier richtig verstanden). Beim Ballengang habe ich aber nun das Problem, dass ich schlussendlich zwar auch auf der Ferse lande, dass aber das Hauptgewicht nach wie vor auf dem Vorderfuss bleibt. Es will mir nicht gelingen, wie bei der Voruebung im Stehen, dass Gewicht richtig runterzubringen. Das fuehrt dann dazu, dass ich den unteren Ruecken nicht richtig entspannen kann, weil die Schwerkraft quasi im Vorderfuss haengen bleibt und der untere Ruecken sich nicht in aller Gaenze entspannt, was sich natuerlich raufzieht bis zum Kopf. Manchmal falle ich absichtlich kurz in den Fersengang zurueck und empfinde das dann als eine Wohltat, dass ich das Gewicht endlich wieder vollstaendig ueber die Fuesse abgegen kann, so wie es im Tai Chi ueber die Uebung der „stehenden Saeule“ gelehrt wird, unabhaengig mit welchen Stil man es hier zu tun hat. In den Fersengang zurueckzufallen ist natuerlich keine Alternative fuer einen Ballengaenger, und so frage ich Sie -und das ist dann auch die erste eigentliche Frage: Wie bekomme ich beim Ballengang das Gewicht im kurzen Moment des Ruhens auch auf die Ferse, also richtig auf den GESAMTEN Fuss? Diese Frage beschaeftigt mich nun schon seit drei Wochen.

    Da ich jetzt weg muss, hebe ich mir die zweite Frage, die ebenfalls mit der ersten Lektion zu tun hat, fuer das naechste Mal auf. Mit Dank im Voraus und freundlichen Gruessen,

    Sven Dechert

    1. Hallo Herr Dechert!
      Vielen Dank für Ihre ausführliche Rückmeldung und Stellungnahme zum Ballengang.
      Zunächst möchte ich Ihre am Ende gestellte Frage beantworten:
      „Wie bekomme ich beim Ballengang das Gewicht im kurzen Moment des Ruhens auch auf die Ferse, also richtig auf den GESAMTEN Fuss“
      Praktischer Tipp: Landen Sie so mit dem vorderen Fuß, dass dieser ganz entspannt UNTERHALB des Rumpfes, bzw. nur ganz leicht vor dem Rumpf ankommt. Genauere Anleitung hierzu gibt es in einer der letzten Lektionen, wenn es um Kraftübertragung und Fersenfunktion geht. Wenn Sie den vorderen Fuß zu weit vorwärts schicken, sind Sie noch im Fersengangmuster drin und benötigen viel zu viel Energie um doch noch „gewaltsam“ auf dem Ballen zu landen. Oder Sie schleichen, was mit dem Ballengang aber auch nicht gemeint ist. 😉

      Wie Sie richtig festgestellt haben, befindet sich die gesamte Körperstatik nicht mehr im Lot, sobald man nicht auf der gesamten Fußfläche gleichmäßig steht. Relevant ist hier allerdings nicht der Mittelfuß, sondern das Dreieck aus Ferse und den BEIDEN Ballen im Vorfuß (innen und außen), zwischen denen sich die Längs- und Quergewölbe befinden. Zu der Körperstatik werden Sie noch in der Lektion mit der Doppel-Z-Linie umfassend näher informiert und – wie immer – auch mit praktischen Übungen auch zum Ausprobieren eingeladen. 😉
      Der email-Kurs ist so gestaltet, dass das Bewusstsein immer in besonderem Maß auf andere Körperbereiche gelenkt wird, um diese Teilfunktionen mehr und mehr zu einem neuen persönlichen Bewegungsbild zu integrieren. Daher ist es natürlich, dass jeder aufgrund seiner Prägung/ Gewohnheit individuelle Erfahrungen mit den Übungen macht.

      Nebenbei in Bezug auf Kampfkunst:
      Der Vergleich zwischen Boxen und Tai-Chi verdeutlicht einige Merkmale von Bewegung und Kraftübertragung. Die Methode von Dr. Greb hat relativ wenig mit der Art und Weise zu tun, wie ich mich im Alltag und in der Kampfkunst bewege, ebenso wenig das Tai Chi, in dem ja vorwiegend über die Ferse gegangen wird.
      Sowohl die Favorisierung des „Trippelns“ als vermeintliche Stabilisierung als auch die Demonstration von „Verwurzelung“ in dieser ausschließlichen Form nützt uns ja wenig, um unser eigenes natürliches Bewegungsmuster zu finden. Auch sollte man nicht versuchen, zu beurteilen, welcher „Stil“ einen anderen schlägt; weil er diese oder jene Technik favorisiert und deshalb überlegen sei. Es siegt in solch einem Fall immer das Funktionellere und Flexiblere am konkreten Menschen.
      Mit „Tanzen“ kann jede Form der freien oder geleiteten Bewegung gemeint sein. Es gibt Tänze, bei denen es eminent wichtig ist, eine völlig durchlässige und exakt im Lot befindliche Körperstruktur zu entwickeln und somit auf kleinste Nuancen des Tanzpartners reagieren zu können bei gleichzeitiger maximaler Standfestigkeit beim Gehen aber auch bei jeglichen Drehungen. Diese Fähigkeit ist bei Kampfkünstlern selten vorhanden.
      Interessanterweise wurde mir vor 10 Jahren von einem kampfrealistisch trainierenden Tai-Chi-Lehrer gesagt, ich würde aufgrund von „tänzerischen Bewegungen“ ihm immer einen Schritt voraus sein und damit unangreifbar. Damals praktizierte ich noch nicht einmal bewusst Ballengang.
      Fazit:
      In dynamischen Momenten nutzen wir die volle Beweglichkeit im ganzen Körper mit maximaler Leichtigkeit im Einklang mit der Schwerkraft.
      In Momenten der Kraftübertragung von uns weg in welche Richtung auch immer nutzen wir die maximale Verbindung zum Boden über die Füße bis in den Scheitel über die natürliche Doppel-Z-Linie.

      Ich wünsche Ihnen noch viele weitere spannende Momente und hoffentlich noch einige nützliche Ergänzungen in den weiteren Lektionen!

      Viele Grüße,

      Stefan Heisel

  14. Hallo Herr Heisel,

    vielen Dank fuer Ihre informative und ausfuehrliche Antwort. Ich moechte Ihnen nicht auf den Senkel gehen (falls Sie solch altmodisches Schnuerwerk ueberhaupt noch benutzen), aber eine Frage schliesst sich Ihrer Antwort automatisch an. Ich koennte natuerlich auch die naechsten Lektionenen abwarten, aber ich bin nun bei Lektion 5 und moechte nicht weitere Wochen warten, ob sich die Antwort dann ergeben haben wuerde. Nebenbei bemerkt moechte ich hinzufuegen, dass ich mir den Ballengang selber verschrieben habe vor dem konkreten Hintergrund einer 25 Jahre zurueckliegenden Verletzung des linken Sprunggelenks, und dass die Schmerzen tatsaechlich nahezu vergangen sind, seit ich den Ballengang nach meinen laienhaften Moeglichkeiten praktiziere. Hinzu kommt, dass die Fortbewegung zu Fuss meine Hauptbewegungsart darstellt, weshalb ich ueber dem allgemeinen Durchschnitt liegende Distanzen zuruecklege und manchmal darum auch darauf angewiesen bin, ein flotteres Tempo zu gehen. Daran schliesst sich nun auch direkt die Frage an, die sich ergeben hat und die vielleicht lustiger klingt, als sie gemeint ist:

    Wenn der Vorderfuss unterhalb des Rumpfes bleibt, wie komme ich dann ueberhaupt aus dem Stand?

    Ich habe Ihren Ratschlag beherzigt und sofort festgestellt, dass nun ohne zusaetzliche Anstrengung das Gewicht auf dem gesamten „Dreibein-Stativ“ landet. Super (und Danke)! Aber nun komme ich nur noch im Schneckentempo vorwaerts, weil sich meine Schrittlaenge etwa halbiert hat, und selbst hierzu muss doch der Vorderfuss ein gutes Stueck vor dem Rumpf landen, weil sich sonst die Schrittlaenge auf etwa 15 cm weiter verkuerzt. Da dies schlecht sein kann, gehe ich davon aus, dass ich irgendetwas nicht recht verstanden habe. Wenn Sie mir noch mal auf die Spruenge helfen wuerden (sonst wird’s ja doch nur ein Schleichgang)?

    Ein gutes Wochenende,

    Sven Dechert

    1. Hallo Herr Dechert, genau diese Frage ist entscheidend!
      Ich habe dazu außerhalb der email-Lektionen auch einen passenden Blogartikel verfasst (ein Videoclip sollte auch entstehen, kommt noch …)
      https://ballengang.wordpress.com/2013/04/13/richtig_gehen_lernen_1_schwerkraft/

      (Die entsprechende Lektion ist dann noch ausführlicher)

      -> Sie müssen also nicht nur aus den Beinen gehen, sondern ihre eigene Schwerkraft um den Kipppunkt nach vorne einsetzen und den Abdruck ein wenig mehr vollziehen als bisher. Damit werden die Schritte größer und das Tempo steigt, während man sehr entspannt das Bein nach vorne schicken kann.
      Probieren Sie das gerne aus, ABER vom Bewegungsgefühl her vereinbart sich diese Anweisung nicht gut mit der aktuellen Lektion 5, die Sie jetzt gerade bearbeiten. (Hier wird ja intensiv an der Schwungbewegung des Beines gearbeitet).
      Auch fehlt noch das Doppel-Z. Dennoch:
      Wer aber so aufmerksam mit sich ist und sich derart viel bewegt wie Sie, der hat auch viel Gelegenheit sich in mehreren Dimensionen zu verbessern.
      Dabei wünsche ich weiterhin viel Spaß!

      Herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

  15. Hallo Stefan,

    vielen Dank für die Bereitstellung dieses interessanten Kurses!

    Zu meinen Erfahrungen: Übung 1 und 2 sind kein Problem und funktionieren gut. Ich betreibe ja schon seit längerer Zeit diverse Gymnastik-Übungen um meine Rückenprobleme in den Griff zu bekommen und habe auch Erfolg damit. Auch die Achillessehne rechts macht seit einiger Zeit etwas Probleme was mich aber bei den ersten Übungen nicht behindert.
    Bei der Lektion 3 aber habe ich folgendes Problem: Beim rückwärtsgehen des linken Sitzhöckers verspüre ich Schmerzen im Bereich der rechten Hüfte (Sehne?) Diesen Schmerz habe ich auch bei erweiterter Spreizstellung seit vielen Jahren. Ich war diesbezüglich schon beim Arzt ( Röntgen), es konnte aber nichts festgestellt werden.
    Ich solle versuchen mit Gymnastik versuchen dies zu verbessern. Das tue ich seit einigen Monaten aber das ist ein sehr sensibler Bereich hab ich festgestellt.
    Meiner Meinung nach wird das Beste sein die Lektion 3 klein zu beginnen und schrittweise zu verbessern und mit dem Kurs erst weiterzumachen wenn Übung 3 richtig klappt.

    Schöne Grüße

    Hermann

    1. Hallo Herman,
      danke für deine Nachfrage und dein Interesse am Ballengang!
      Es ist gut, dass du bezüglich deiner Hüfte auch beim Orthopäden warst. So kann eine grundsätzliche, nicht selten angeborene oder früh erworbene Fehlstellung des Gelenks schon mal ausgeschlossen werden.
      Erfahrungsgemäß solltest du dich langsam an die Schmerzgrenze heranarbeiten und dich bei Übungen auch scheinbar nicht betroffene Bereiche einbeziehen. In Übung 3 des Ballengangkurses ist es hilfreich, sehr langsam auf den Höckern zu gehen und auch auf einem Höcker zu verweilen und sehr sanfte „Wippbewegungen“ nach vorne und hinten bzw. kreisende Bewegungen in beide Richtungen auszuführen. Je mehr diese Bewegungen aus dem Rumpfinneren gesteuert werden, desto wirksamer kann sich der Körper selbst korrigieren.
      Eine Hilfe kann auch eine manuelle Behandlung des Bindegewebes bringen, die erstmal den Körper in einen maximalen Balancezustand bringt. Durch eine Faszienbehandlung kann so sehr schnell der persönliche Optimalzustand geschaffen werden, auf dem dann aus einer ganz anderen Ausgangsbasis weiter geübt werden kann, falls überhaupt noch nötig. (-> Faszientherapie googeln oder sende mir deinen Standort, damit ich eine regionale Weiterempfehlung mitteilen kann)

      Ich wünsche noch viel Erfolg und eine gute Weiterentwicklung deiner Beweglichkeit!

      Herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

  16. Hallo Stefan,

    danke für schnelle und ausführliche Antwort. Mein Standort ist im Raum Kufstein/Tirol. Vielleicht findest Du einen Spezialisten der mir weiterhelfen kann, wäre super! Vielen Dank im Voraus!

    Schöne Grüße

    Hermann

  17. Guten Tag,

    in der 1. Lektion heisst es: .. das gesamte Körpergewicht auf rechtes/linkes Bein verlagern.

    Welches Bein ist gemeint?

    Gruesse
    Pidt

    1. Hallo Pidt,
      bei dieser Anweisung ist gemeint, dass ABWECHSELND rechts und links das GESAMTE Körpergewicht verlagert wird. Die genaue Bewegung ist anfangs erklärt. Entscheidend ist die völlige Gewichtsabgabe auf jeweils ein Bein.

      Viele Grüße, Stefan Heisel

      1. Stepübung

        Hallo,
        also wohl jeweils das Bein, dessen Fuß von der Ferse bis zum Ballen auf dem Boden steht.
        Am Anfang auf beiden Füssen – ausbalanciert. Rechte Ferse wird angehoben – Ballen bleibt am Boden. Dabei belasten des linken Beines.

        Absenken der rechten Ferse und Gewichtsübernahme bei gleichzeitigem Anheben der linken Ferse …wobei der Fuß entlastet wird. Dieses Bein würde beim Gehen dann auch nach vorne schwingen?
        Sorry, dass ich so darauf rum hacke.

        Grüße
        Pidt

  18. Genau so, Pidt! 🙂 Das allererste Anheben der Ferse dient hier nur dazu, dass man überhaupt in die Steppbewegung hineinkommt. Ab dann folgt das abwechselnde Pumpen.
    Wie das Schwungbein genau funktioniert, in Zusammenhang mit der Gewichtsverlagerung in Gehrichtung, wird Teil einer späteren Lektion sein.

    Viel Erfolg und herzliche Grüße,

    Stefan Heisel

  19. Hallo Stefan,
    nehme sehr interessiert an Deinem Lehrgang teil (soeben bei Lektion 4).
    Bin selbst als „Bewegungslehrer unterwegs“ und immer auf der Suche nach neuen Erkenntnissen und zusammenhängen. Finde das Format mit den wöchentlichen Mails sehr praktisch in der Anwendung.
    Bevor ich Deinen Kurs fand habe ich bereits mit einem Golf- oder Tennisball die Plantarfaszien regelmäßig massiert. Ich finde, das passt sehr gut als Einleitung der Übungseinheiten.
    Zur 4. Lektion wäre eine Hilfe, sich den Bauchnabel als Scheinwerfer vorzustellen, der sein Licht auf einer Ebene hin und her bewegt.

    Beim Ballengehen habe ich, im Gegensatz zu dem Übenden weiter oben, eher das Gefühl, schreitend zu schweben 🙂

    Vielen Dank für diesen Kurs, freue mich schon auf die nächste Mail.

    Sportliche Grüße von Petra

    1. Hallo Petra, vielen Dank für dein Feedback und deine Anregungen! Ich unterschreibe deine beiden Tipps (Plantarfaszie) und den „Scheinwerfer“ voll und ganz. Die Gegenrotation kann man auf viele teilweise lustige Arten üben oder visualisieren 🙂
      Das Schreitende stellt sich hoffentlich bei vielen Lesern ein – wobei ich auch den Standpunkt vertrete, dass dies (nur) eine von vielen Möglichkeiten ist, seine Individualität in Bewegung authentisch darzustellen.

      Nun, dann wünsche ich noch viel Spaß bei den weiteren Lektionen und sende herzliche kollegiale Grüße!

      Stefan Heisel

  20. Moin moin Stefan,
    super, dein Kurs. Es ist wie ein Catwalk, man geht schon anders, als die anderen … nur langsam geht es nicht.
    Ich bin zwar erst bei Lektion 1, aber probierte den Ballengang gestern auf 10 km durch die Stadt aus. Ich kannte das schon, seit Jahren, hab ich festgestellt, weil dieser Gang Rückenschmerzen verhindert. Allein entdeckt, auf einem langweiligen Ausflug vor Jahren, wenn ich mich richtig erinnere …
    Gestern jedenfalls hatte ich nur Probleme in Menschenmengen – ich war auf nem Fest – und muss leider, leider bemerken, dass ich heute argen Muskelkater habe 🙂

    Funktioniert jedenfalls und ich freue mich unheimlich, dass das, was ich durch Ausprobieren entdeckte nicht nur einen Namen hat und ich die Technik verbessern kann – es ist auch schön bestätigt zu bekommen, dass es gut tut 🙂 Und schwebend umschreibt es schon prima – nur wovon Petra sonst noch sprach … na, das lern ich auch noch.

    1. Moin, Ina 😉
      Erstmal vielen Dank für das Lob!
      Ja, dieses Gehen hat einen bzw. eigentlich mehrere Namen. Aber eigentlich tut man es einfach. 🙂
      Zu deinen 10 km muss ich sagen, dass es eine unheimliche Leistung ist, sofort so lange „anders“ zu gehen als sonst. Muskelkater ist sowieso normal dabei und erfreulicherweise nichts weiteres. Dennoch möchte ich raten, den Ballengang sehr dezent anzugehen und sich nicht auf das Steppen aus Lektion 1 zu sehr zu versteifen (das folgt noch in weiteren Lektionen). Was mich noch interessieren würde wäre, ob und welches Schuhwerk du dabei getragen hast.

      Jedenfalls wünsche ich noch weiterhin viel Freude am Probieren und Entdecken und wünsche alles Gute dabei!

      Herzlichen Gruß, Stefan Heisel

  21. Moin, Stefan!
    Nein, die ganze Zeit ging es auch nicht …aber doch fast. Ich übertreibe eh auch beim Schuhe einlaufen und weiß, ich sollte nicht …
    Ich trug die Skechers mit den runden Sohlen, Turnschuhe (keine Ahnung, wie die heißen) – und beim gestrigen, doch gemütlicheren Spaziergang Adidas Running- Schuhe (mit Adiprene und was weiß ich. Tut mir echt Leid, aber diese Bezeichnungen werden mir immer unerschlossen bleiben.)
    Sie sind jedenfalls beide weich gefedert und unterstützen andere Laufarten sehr gut.
    Ich kann bisher nur in der Wohnung langsam laufen, draußen mit Ablenkung klappt es einfach nicht. Egal … kommt schon noch … und ich möchte betonen, dass die Rückenschmerzen nach langen Stadtwanderungen klar auf dem Rückzug sind. Sie haben verloren, es geht ohne 😀

  22. Hallo,
    Seit einiger Zeit laufe ich weitgehend Barfuß odrr in Barfußschuhen. Dabei ist mir aufgefallen wie viele verschiedene Gangarten der Mensch besitzt,aber auch das ich manchmal svhmerzende Fersen bekomme. Auf Asphalt vorallem. Auf Wiesen und weichem Grund fiel mir auf das ich intuitiv mit dem Ballen zuerst aufkam. Das Phänomen hat mich interessiert und so bin ich auf diese Seite gestoßen. Ich beginne gerade mit der 1. Lektion des Ballengang Kurses. Mir ist das direkt eine Frage eingefallen.
    Auf welches Bein wird das Gewicht verlagert? Rein nach meinem Gefühl sollte es auf das linke Bein sein sobald die Ferse rechts sich abhebt. Meine Frau allerdings hat intuitiv genau andersherum belastet,was mich stutzen ließ.
    Das belastete Bein ist in meinem Fall auch beim gehen das hintere also das stoßende Bein.
    Gibt es dabei überhaupt eine Vorgabe?
    Liebe Grüße

    1. Hallo Nick, zunächst danke für deine Nachfrage und Anerkennung für deine gute Beobachtungsgabe! Ich gehe davon aus, dass sich deine Frage rein auf die Übung aus Lektion 1 bezieht.
      Hier soll zunächst ohne Ausnutzung der eigenen Schwerkraft, also ohne „nach vorne Fallen“ der Einsatz des Ballens überhaupt angeregt werden. Die Gangart spielt dabei keine Rolle. Dem Gehirn sollen zwei Impulse gegeben werden, die dann durch Übung auch körperlich – durch Anpassung von Faszien und Muskeln – antrainiert werden.
      – Zum einen soll der Fuß, dessen Ferse gerade abhebt den Bodenkontakt mit dem ballen und die Kraftübertragung realisieren. Das bedeutet, dass das abdrückende Bein im ersten Moment noch voll belastet ist.
      (Ich stehe voll auf rechts und der rechte Ballen beginnt hier bereits, in die Erde zu drücken und die Kraftlinie bis zum Scheitel aufzubauen)
      – Zum zweiten übernimmt der andere Fuß allmählich Gewicht, in dem er ebenso per Ballen die Gewichtsverlagerung wie ein Stoßdämpfer aufnimmt. Auch hier ist das Gefühl der Verbindung zum Boden sehr wichtig.
      (Während das voll belastete rechte Bein per Ballen den Körper etwas in die Höhe drückt bei steigender Ferse, übernimmt das linke Bein bei angehobener Ferse ebenso per Ballen fließend Körpergewicht bis die linke Ferse schließlich wieder unter Vollast wieder den Boden berührt)
      So entsteht ein gleichmäßiges langsames(!) „Pumpen“, bei dem die Ferse irgendwann gar nicht mehr gebraucht wird.

      Man kann solche Steppbewegungen natürlich sehr unterschiedlich ausführen, auch mit seitlich schwingender Hüfte etc. In meiner Übung ist das Ziel aber klar auf das Verinnerlichen der wechselseitigen geerdeten Kraftübertragungen der Ballen fokussiert.

      In dem Kurs werden schrittweise sehr unterschieldiche Aspekte pro Woche betrachtet, auch das von kahalla schon beschriebene Ausnutzen der eigenen Schwerkraft.

      Ich hoffe, die Erklärung ist genügend anschaulich. Bei Gelegenheit beginne ich mal, ähnliche Fragen per Kurzvideo zu klären.

      Herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

  23. Ich bin kein Fachmann, glaube mich aber aus einer Fortbildung zu erinnern, dass beim gehen weniger das Abstoßen die Vorwärtsbewegung bringt, als viel mehr das sich leicht über das Standbein hinweg schwingen und dann auf das Spielbein fallen lassen eine sehr energiesparende Fortbewegungsart begründet. Dies ist beim laufen komplett anders. Da sind andere Muskelketten zusammengeschaltet um sehr viel mehr Vortrieb zu ermöglichen. Die Vorstellung, die ich mir nach deinen Informationen mache, gibt deiner Frau „Recht“, da das kommende Standbein( also das dessen ferse du gerade abhebst) vorgespannt wird. Denn um diesen Schwung des Körpers nach vorne zu übertragen muss es eine gewisse Grundspannung haben. Erst wenn der Körper über den Standpunkt des Standbeins hinweg ist, kann das Bein langsam die Spannung nachlassen, der Körper senkt sich leicht indem er in das Ende des Schrittes hinein fällt und ermöglicht dem anderen Bein, dessen Ferse gleichzeitig abhebt, die Grundspannung energiesparend aufzubauen die es braucht um den Körperschwung über den Scheitelpunkt seiner Bewegung zu tragen. Unser Körper wurde als ausdauernde und sehr effiziente Lauf“maschine“ entwickelt und es gibt bestimmt zwischen gehen und Laufen noch mehrere nicht definierte Fortbewegungsstile und Arten, die wiederum anders funktionieren. Da hierbei persönliche Vorlieben und Übung ebenfalls eine Rolle spielen, es bestimmt auch Übergänge zwischen der einen und einer anderen Art der Fortbewegung gibt, die meist instinktiv oder zumindest unbewusst gesteuert werden, wäre meine Empfehlung für dich, nicht nach einer Idee im Kopf den Körper bewusst zu steuern, sondern umgekehrt beim gehen zu beobachten wie dein Körper sich bewegt und auch die Veränderungen beim Tempowechsel, bei Stress oder in entspannten Zeiten zu registrieren. Deine Aufmerksamkeit auf die Vorgänge ist dein bester Lehrer.
    Wenn du nach einer Weile Beobachtung Ideen bekommst werden die zum einen zielführender sein, zum anderen kannst du sie ausprobieren. Ich weiß nicht ob dir der Name Emil Zatopek ein Begriff ist. Zatopek war ein Läufer, der nach damaligen ( und heutigen) Vorstellungen einen „unmöglichen“ Laufstil hatte, mit diesem aber eine Menge Medaillen holte. Ein individueller Mensch, der seinen Körper studiert hatte und kein Lehrbuch.

    1. Hallo,
      danke für die ausführliche Antwort.
      Wenn ich ganz nach Gefühl „gehe“ und nicht „stepe“ fühlt sich das ganze sowieso wieder anders an. Und ganz nach deinem Tipp beobachte ich einfach meine Bewegung und je mehr ich darauf achte desto öfter fällt mir auch der Ballengang auf. Wenn ich dann zur Arbeit Schuhe anhabe und kurz unaufmerksam bin kommt mein Laufstil ein bisschen in Konflikt,mit Achtsamkeit und allein der Vorstellung „ich bin gerade Barfuß“ stellt sich wieder ein sanfterer Gang ein.
      Nochmals Danke für die Antwort.
      Nebenbei meine Frau hat eine Fehlstellung in der Hüfte und bekam empfohlen nicht Barfuß zu laufen, da sonst ihr Füße instabil sind und somit die Fehlstellung schlimmer würde. In meinen Augen kompletter Blödsinn und sie selbst übt auch weiterhin viel viel Barfuß zu laufen weil ihr das gut tut. Einzig Sport kann sie leider nicht machen weil sie dann schmerzen bekommt. Hoffe wir finden da noch jemanden der ihr bessere Tipps geben kann.
      Liebe Grüße
      Nick

      1. Hallo Nick, kleine Zwischenfrage: Wenn deine Frau nicht barfuß gehen soll (was durchaus bei sehr erheblichen Fehlstellungen oder bestimmten Körperbehinderungen eine Option sein kann) – wie soll sie denn statt dessen gehen?
        (Bitte nur allgemein, da öffentlich – ansonsten gerne per email)

        Grüße, Stefan Heisel

    2. Hallo kahalla, danke für deine ausführliche Erläuterung.
      Gerade die verschiedenen, unzähligen Bewegungsmöglichkeiten machen uns ja aus. Und auch die Ferse ist ja nicht gerade unnütz – im Gegenteil: Sie mach uns noch flexibler als unsere Verwandten Lebewesen ohne Ferse 😉

      Allgemein muss man beim Gehen wie bei Laufen das Wechselspiel zwischen Gewichtsverlagerung, aktivem Abdruck und passiver Landung betrachten.

      Wären wir nicht so kultiviert, müssten wir uns aufgrund der richtigen Intuition nicht im Geringsten mit solchen Dingen beschäftigen. Die „minder kultivierten“ Kollegen aus dem Tierreich haben es hier viel einfacher. 🙂

      Viele Grüße, Stefan Heisel

      1. Hallo Stefan.
        Danke für das Feedback. Habe mittlerweile die 2. Lektion, die macht mir richtig viel Spaß. Doch auch die erste mach ich ab und zu um die Bewegung bzw. das Gefühl wirklich drin zu haben. Ich merke das ich sobald die Schuhe nach der Arbeit ausgezogen, sofort in den Ballengang komme,wie angenehm der für dienGelenke ist 🙂

        Zur Zwischenfrage, sie hat keine Behinderung sie hat nur eine wie sie heutzutage durch zu wenig Bewegung und den supertollen Schuhen zustandekommende Fehlstellung.
        Laut der Therapeutin sollte sie Einlagen tragen, damit -und das ist ein Zitat- ihre Füße stabilisiert werden,denn sie hat ein unstabiles Fußbett.
        Sie war jetzt bei einer anderen, die hat ihr ein paar Übungen gezeigt, ihre Faszien massiert und ihr erklärt das ihre Tiefenmuskulatur in der Hüfte nicht sehr stark ist. Auf die Frage Barfuß ja oder nein, aufjedenfall ja,aber vorsichtig anfangen.
        Hät mich auch stark gewundert, wenn Barfuß laufen, der natürlichste Laufstil des Menschen, ungesund sein soll.
        Eine Gegenfrage, warum erzählen uns die Ärzte und Orthopäden so ein Schwachsinn? Mal abgesehen davon das sie Einlagen verschreiben.

        Auf die Antwort an kahalla. Ja schade das der Mensch wiederentdecken muss was er schon lange Zeit wusste. Das betrifft nicht nur die Bewegung, auch dir Ernährung und den gesamten Lebensstil. So wie ich das sehe geht es aber in die richtige Richtung. Vielleicht verbinden wir eines Tages unser tierisches Erbe mit den Vorzügen der Zivilisation, dann erst sind wir voll entwickelt.

        Ein bisschen viel geworden, Entschuldigung.
        Liebe Grüße
        Nick

      2. Hallo Stefan,
        ich bin wie bereits oben erwähnt kein Fachmann, habe mich aber sehr intensiv mit einigen Aspekten meines Körpers auseinandergesetzt. Zum gehen habe ich in der Tat die These aufgestellt, dass der menschliche Körper eigentlich im Übergang vom Sohlengänger zum Ballengänger, also der Vorstufe des Zehengängers Hund entwickelt, während Pferde sogenannte Zehenspitzengänger sind. Vielleicht sollte man sich diesbezüglich eher die Laufvögel ansehen da sie dezidierte Zweibeiner und definierte Läufer sind. Da kenne ich mich aber nicht so aus. Waldbewohner wie Bär oder Gorilla und eben auch der vorsteinzeitliche Mensch sind Sohlengänger, aber diejenigen Menschen, die von Afrika aus in den Rest der Welt aufgebrochen sind, waren Wesen die, ähnlich wie heute noch die San, lange Strecken in der Steppe liefen. ich denke sie wären zu reine Ballengängern geworden, wenn ihre technische Entwicklung (Steppenjagd, Hirtentum und noch stärker Landwirtschaft) diese Evolution nicht durch die wegfallende Selektion gestoppt hätte. ich sehe in unserer Anatomie tatsächlich Ansätze für eine solche Fortbewegungsart.
        Genauso sehe ich unser Bewusstsein, als „geistiges Auge“. Es kann sich gut auf einen Vorgang konzentrieren und so dem Unterbewusstsein, das sehr viel stärker mit dem Körper interagiert, wertvolle Informationen geben. „Geistig gedacht“ wird im Unterbewussten. Deshalb mein Tipp mit der Selbstbeobachtung.

  24. Lieber Stefan und alle Menschen die herzvoll Gehen (: . . .

    Bei mir sind momentan die essentiellsten Erlebnisse der „lange Bauch“ ,
    das pumpende Fersehochdrücken , der Hüftschritt und die mit“laufenden“ Arme . . .
    Danke für diese ErInnerungen an Natürlichkeit .

    Ebenfalls sass ich am Rhein und sah Menschen beim Laufen und Joggen zu .
    Bei den meisten war es ein Presslufthammergehen .
    Jedoch ein Mann er war in den Badhosen und Barfuss – er gleitete wie ein Engel , die Schulterblätter kreisten , die Arme zogen , sein Gang war auf einer Linie , und die Hüften führten . . .
    Wundervoll (: .

    Alles Liebe

    Oliver

    1. Lieber Oliver, vielen Dank für die Mitteilung deiner Beobachtung! Wie ich sehe, bist du voll im Prozess 🙂
      Ja, wir können sehr interessante Dinge an uns und anderen Beobachten, sobald wir Vorgänge beim Bewegen verstehen.
      Ich wünsche viel Spaß beim Entdecken!
      Stefan Heisel

  25. Hallo lieber Stefan,

    danke für die Wahnsinns-Arbeit, mit der du so vielen Menschen ein glückliches Gehen nahe bringst. Ich stellte erst kürzlich fest, dass die Füße durch jahrzehntelangem verlernten Gehens so schwach geworden sind, und von mir viel Geduld erwarten, um sich erst aufzubauen, um überhaupt den Ballengang längere Zeit ausführen zu können. Mit steigernden Erfolg und vor allem Bewusstwerdung, was mich im Alltagsgefecht vom inzwischen schmerzfreien Ballengang abhielt. Wiesen, Waldwege und selbst die ollen Kieswege,sind eine Wohltat gegenüber dem Asphalt, Parket- und Marmorböden in der Arbeit, auf denen das Ballengehen so schwer beizubehalten ist. Ich benötige jedoch immer weniger Zeit, wenn ich ohne Ablenkung und Belastung von und in der Arbeit, in der Freizeit mit meinem Hund wieder die Füße beim Gassi gehen entkrampfen und regelrecht ausrichten kann, was manchmal irre Schmerzen verursacht, bis es wieder klappt. Die nehme ich gerne in Kauf, weil es sich hernach locker und zwischenzeitlich fast unbeschwert laufen lässt. Danke für die Tipps, Videos und für den Link zu den Barfußschuhen. Da hat sich ja bei den Fivefingers in den letzten fünf Jahren so viel getan. Ich bin total glücklich, weil ich damit endlich MEINE Schuhe für das GANZE Jahr gefunden habe, die mir wirklich gut tun. Erschreckend nur, dass ich mit „normalen“ Schuhen immer weniger zurechtkomme, selbst den Trekkingstiefeln von Bär. Kommt fast wie „simplify your world“ zu mir herüber… Ich habe den Anschein, dass sich selbst mein Hallux links und rechts entspannt,die nun überhaupt nicht mehr schmerzen.. Selbst beim Schneiderballen links bin ich seit Juni nicht mehr auf dem spitzen Knochenhöcker auf der Seite gequält worden. Der gefühlte Knochenhaufen unterhalb der „Zeige-“ und „Mittel-“ Zehen links ist korrigierbar geworden.

    Eines fürchte ich noch, da die kalten Tage immer näher rücken: Die Zehensocken sind am Bund überhaupt nicht venenfreundlich. Sie sind so eng, dass ich am Abend beide Fußrücken voll Wasser habe, wobei die Schwellung sogar schwabbelt. Wie kann man die Hersteller darauf aufmerksam machen? Ich befürchte, wenn ich alleine mich damit dorthin wende, dass nichts geschieht. Und es täte auch den „gesunden“ Beinen gut, nicht eingeschnürt zu werden. Meine Lieblingssocken sind die ganz einfachen beim dm-Drogeriemarkt zu einem sozialem Preis.Leider eben keine Zehensocken. Bei den fallenden Temperaturen über Nacht, wird das bald zu einem Problem für mich. Hoffentlich kommt hier die Idee zum Wohle aller, die Zehenschuhe tragen.

    Ganz liebe Grüße

    Monika

  26. Hallo Stefan,
    ich habe heute den Ballengang 4 erhalten. Darin steht:
    „Sie meistern die Übung in dem Moment, wo Sie auch mit geringstem Schwung aus dem Boden ihren Brustkorb schon in die entgegengesetzte Drehrichtung schicken können.“
    Müsste es statt Boden nicht Becken heißen? Sonst kann ich in diesem Satz keinen Sinn erkennen. Ansonsten finde ich den Kurs sehr gut und ich bin fleißig dabei, die Bewegungen einzuüben.
    Vielen Dank!
    Mit freundlichen Grüßen
    Hanns-Karl

    1. Hallo Hanns-Karl,
      danke für deinen Hinweis und deine Frage.
      Es sollte an dieser Stelle in der Tat „aus dem Boden“ lauten. Die Übung funktioniert so, dass man sich zunächst aus den Beinen heraus dreht, dabei das Becken mitnimmt und eben nicht den Brustkorb. Aus den Beinen (und das müsste ergänzt werden) funktioniert nur, wenn die Kraft aus dem Bodenkontakt heraus generiert wird. (Zumindest muss das beim Gehen so sein, beim Turmspringen kommt die Kraft von Drehungen woanders her 😉 )
      „Meistern“ meint wirklich, dass es sehr anspruchsvoll ist, das ganze tatsächlich aus dem Boden passieren zu lassen. Der reine Hüftsschwung mit Gegenrotation ist ja relativ einfach und auch erstmal völlig in Ordnung.

      Danke auch für das Lob!

      Viele weitere interessante Übungsmomente wünscht dir,

      Stefan Heisel

  27. Hallo Stefan,

    nach Abschluss des Fernkurses im Ballengang fühle ich mich schon oft regelrecht über den Erdboden schweben :-). 1000 Dank dafür!

    Ich gehe inzwischen etwa 20% meiner Zeit im Ballengang, für mehr reicht meine Muskulatur noch nicht… Vor allem ein Problem hält mich davon ab, noch häufiger im Ballengang zu gehen: Die Oberseite meines linken Fußes (der Fußspann) schmerzt als ob ich Muskelkater hätte. Und das oft mehrere Tage am Stück. Sobald ich wieder längere Zeit den Ballengang übe, gehen die Schmerzen wieder los. Woran könnte das liegen? Und was kann ich dagegen tun?

    Lieben Dank :-)!!

    Vera

    1. Liebe Vera, danke für dein positives Feedback zum kostenlosen Email-Kurs!
      Es ist unbedingt wichtig, nicht ZU viel Ballengang zu erzwingen in den ersten Monaten. Eine Umstellung der notwendigen Faszienstruktur kann aktuellen Untersuchungen zufolge bis zu zwei Jahren dauern. Erst dann kann man davon ausgehen, dass der Körper für neue Bewegungsarten völlig eingestellt ist.
      In deinem Fall kann ich natürlich nur allgemeine Tipps geben. Wenn du Schmerzen beim Ballengehen hast, kann das mehrere Ursachen haben:

      1. Du bewegst dich nicht optimal (zum Beispiel ZU ballenbetont, zu wenig Gesamtbewegung aus dem Körper, zu verkrampft in Bereich x, eine strukturelle Assymetrie liegt vor, z.B. bereits im Becken, in der Wirbelsäule etc …)
      -> Hier hilft eine Ganganalyse oder Körperstrukturanalyse beispielsweise zur Klärung

      2. Die Intensität ist noch zu hoch. Also solltest du in diesem Fall immer nur kürzere Strecken im Ballengang gehen, diese dafür umso BEWUSSTER. Dabei fallen dir eventuelle Fehler oft von selbst auf.

      3. Du hast eine bisher nicht wahrgenommene/ entdeckte angeborene oder erworbene Fehlstellung, die beispielsweise eine stärkere Reibung von Bändern oder Sehnen in dem schmerzenden Bereich hervorrufen

      4. Sonstige eventuell krankhafte Besonderheiten liegen vor

      Da man Fall 3 und 4 nie ausschließen sollte, rate ich dir, dich (natürlich aus eigenem Gefühl heraus) fachärztlich diagnostizieren zu lassen. Auch wenn nichts großartiges dabei herauskommt, kannst du umso ruhiger Punkte 1 und 2 angehen. 😉

      Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem weiteren Verlauf und grüße dich herzlich!

      Stefan Heisel

  28. Hier sind Fragen von Horst zur 2. Lektion des Email-Kurses:

    „Bei der 2. Übung habe ich ein wenig Schwierigkeiten.Beim Schreiten von Stein (Papier) zu Stein strecke ich meinen Fuß, komme recht steil auf, stehe auf den Ballen und spanne die Wademuskulatur an, um nicht das Papier zu berühren.“

    -> Der Fuß darf genau NICHT gestreckt werden. Er wird aus dem Knie zum Ziel geführt und dabei entspannt gelassen! Erst kurz vor Bodenberührung geschieht eine reflektorische Zehenspreizung, die aber vollautomatisch stattfindet.
    Der Fuß kann bei alldem relativ flach bleiben, also Vorfuß nur minimal tiefer als Ferse.

    „Nachdem ich gelesen habe, das Ballengang nicht bedeutet auf den Ballen zu gehen sondern mit den Ballen den Boden zuerst zu berühren arbeitet diese Übung dem entgegen und versteift das Fußgelenk.“

    -> Genau das Gegenteil tritt ein: Einerseits wird die Faszie des Längsgewölbes aktiviert (was in der ersten Zeit aber durch vermehrte Muskelaktivität im Unterschenkel kompensiert wird = gefühlte Überanstrengung)
    Andererseits muss das Sprunggelenk (bes. bei echten Steinen) viel Bewegung zum Abfedern und Ausgleichung leisten, was auf ebenem Boden nicht gegeben ist.
    Übung 2 stellt auch eine reale Situation dar, die die Ballengangfähigkeiten besonders fordert.

    (1) „Meine größte Schwierigkeit ist aber,meine Fußgelenke so zu lockern, dass ich mit den Ballen locker zuerst den Boden erreiche.“
    (2)“Auch habe ich gelesen, dass Ihre größte Schwierigkeit zu Beginn Ihres Gehtrainings der Glaube war, den Boden zuerst mit dem Vorderfuß berühren zu müssen. Aber darum geht es doch gerade.“

    -> Eben genau wegen (1) lernte ich, dass die Fokussierung auf den Vorfuß nicht zielführend ist.
    Der „Ballengang“ (was das genau ist, muss ohnehin noch geklärt werden -> folgt!) entsteht nicht dadurch, dass man sich zwingt, einfach nur auf Teufel komm raus mit dem Vorfuß voran bei jedem Schritt zu landen! Genau daher kommen die beschriebenen Verspannungen und das unnatürliche Gehgefühl.

    Sondern:
    Der „Ballengang“ ist das Ergebnis vieler Bewegungsprozesse im Körper, die dazu beitragen, sich ökonomisch in der Schwerkraft fort zu bewegen.
    Eins von 5 grundsätzlichen Merkmalen ist das Landen auf dem äußeren Vor- bis knapp Mittelfuß.
    Nur das allein ohne die anderen Kriterien hat aber mit Ballengang nichts zu tun. In diesem Sinne ist (2) zu verstehen.

    „In seltenen Sternstunden berühre ich den Boden ganz locker mit den Ballen zuerst, gehe ganz leicht, spanne keine Wadenmuskulatur an und berühre den Boden mit dem Hacken zuletzt. Wenn ich mir dabei die Ohren zuhalte, höre ich allerdings auch da ein leichtes Geräusch.“

    -> Da Ballengang zu 80% eine emotionale Angelegenheit ist, versuchen Sie doch, diese Sternstunden nicht nur körperlich zu registrieren, sondern auch Ihr Gefühl dabei zu konservieren und gegebenenfalls „abzurufen“. Dann geht vieles wie von selbst.


    „Was mir fehlt sind Übungen zur Lockerung des Fußgelenkes.
    Haben Sie nochmals vielen Dank für Ihre Mühe und ich mache mich jetzt, mit dem Mut der Verzweiflung, an die 4. Übung“

    Ja, das Fußgelenk ist dann automatisch locker, wenn das ganze Bein vom Rumpf ab frei geführt wird.
    Darauf zielt u.a. der ganze Kurs ab.
    Gerne füge ich aber noch eine Übung hinzu, die in diesem Sinne das Sprunggelenk direkt befreit.

    Ich wünsche weiter viel Erfolg und Fortschritt beim Erkunden Ihrer Bewegungen!

    Ganz herzlichen Gruß,

    Stefan Heisel

  29. Hallo Stefan,
    ich habe heute meinen ersten Spaziegang außerhalb des Hauses mit Barfußschuhen gemacht. Es war furchtbar, bin kaum vorwärts gekommen und beim Aufkommen gab es ein Geräusch wie beim Fersengang. Bei der Übung von Stein zu Stein gehen soll ja die Ferse nicht den Stein berühren, also gar nicht aufkommen. Wie hart oder weich soll denn nun die Ferse aufkommen? Wenn ich eine Zeit lang so gehe, als würde ich von Stein zu Stein gehen, dann ist das schon sehr anstrengend aber eben ohne Geräusch. Übrigens, beim Ballengang barfuß in der Wohnung gibt es kaum Geräusche und ich komme auch besser vorwärts.
    Auf das Ballengehen bin ich wegen eines Fersensporns gekommen. Zur Zeit bin ich bei einem Physiotherapeuten zur Faszienbehandlung und Ultraschall. Ich befürchte allerdings, das diese Bahandlung keinen Erfolg haben wird. Was wäre denn die Behandlung Ihrer Wahl bei einem Fersensporn und was halten Sie von Stoßwellen?
    Haben Sie schon jetzt vielen Dank für Ihre Mühe.
    Mit freundlichen Grüßen
    Horst

    1. Hallo Horst!
      Danke für die wichtige Frage und Ihre Erfahrungen zum „ersten“ Ballengehen draußen.

      Was Sie beschreiben, kann ich gut nachvollziehen und entspricht auch der Erfahrung vieler andere Ballengänger bei ersten Versuchen.
      Um Ihnen eine genaue Rückmeldung zu geben, müsste ich Sie tatsächlich beim Gehen anschauen. Allgemein können Sie aber Folgendes beachten:

      – Nicht jeder „Barfußschuh“ muss unbedingt für Ballengang geeignet sein. Das Gehgefühl ist immer grundsätzlich ein Anderes als beim echten Barfußgehen. Um so wichtiger ist es, für jeden Schuh eine flexible Bewegungsweise zu entwickeln. Und das geht manchmal nicht so schnell wie barfuß.

      – Wenn es beim Vorfußgehen im Barfußschuh ein lautes Geräusch gibt, kann das von mehreren Dingen abhängen:
      -> Die Sohle des Schuhs ist (zu) hart
      -> Ihr Bein ist beim Landen noch viel zu angespannt bzw. Ihr Fuß versucht beim Landen aktiv den Fußballen nach vorne und unten zu drücken (was absolut ungünstig ist)
      -> Sie gehen noch zu sehr rein aus den Beinen heraus und nutzen noch nicht die Bauchlänge (Lektion 5), die ZZ-Linie (Lektion 7) und die Schwerkraft (Lektion 8), um sich mehr aus dem Rumpf heraus zu bewegen.

      Zur Ferse:
      Das Landen auf der Ferse findet beim Gehen tatsächlich immer statt, und zwar so, dass man beim Stehenbleiben satt auf dem ganzen Fuß steht. Lediglich darf die Ferse kein GEWICHT abfangen. Die Steineübung soll eine Situation darstellen, bei der überhaupt kein Platz mehr für den ganzen Fuß ist, und somit die ganze Kraft über den Ballen laufen muss, ob man das will oder nicht.
      Beim normalen Gehen dürfen wir selbstverständlich auch die Ferse nutzen (zum Stehen, im Ruhestellung oder sogar als leichter Übergang in den Ballen bei entsprechendem Gelände) die KRAFT wird allerdings immer ausschließlich vom Ballen in die Erde geleitet oder eben von der Erde weg.

      Zum Anstrengenden:
      Neue Bewegungsmuster strengen natürlich anfangs immer mehr an, alleine schon durch die Sortierung der Koordination und demzufolge zu hohem Kraftaufwand.
      Wenn man den Ballengang als Ziel hat, eine u.U. völlig NEUE Muskel- und Faszienkette bis zum Scheitel hoch(!) aufgebaut werden. Und solch eine Umstellung dauert nach bisherigen Erkenntnissen bis zu zwei Jahre.

      Deshalb: Konzentrieren Sie sich am besten immer auf EINEN Aspekt des Gehens (siehe Kurs) und SPIELEN Sie mehr mit Ihren Bewegungen, anstatt sich zum „Ballenlanden“ zu zwingen und dabei alles andere „falsch“ machen.

      Zum Fersensporn:
      Es sollte abgeklärt werden, ob es sich um einen ECHTEN Fersensporn handelt (der eine wirkliche Verknöcherung darstellt) oder lediglich um eine Sehnenreizung – beides schmerzt ähnlich und bedarf in der Therapie unterschiedlicher Herangehensweisen.
      Dies sollte aber mit dem Arzt per Röntgen o.ä. abgeklärt werden.
      Faszienbehandlungen an oder um eine akut entzündete Stelle würde ich persönlich nicht durchführen, da sich hier kaum eine gewünschte Wirkung, nämlich die Wiederherstellung eines „jungen“ Fasziengefüges einstellen kann.
      Was dennoch sehr effektiv in Ihren Fall sein kann, ist eine Vorgehensweise, die den gesamten Bewegungsapparat ganzheitlich miteinbezieht. (z.B. Faszientherapie/-kur) Genau dann könnte der Körper im Ganzen die Bewegungen vollziehen, die auch für den Ballengang esseziell sind.
      Ansonsten (Bestrahlung) kann ich wiederum nur allgemein sagen, dass alle Maßnahmen, die als Ziel die Beruhigung einer entzündlichen Stelle haben, für eine begrenzte Zeit durchaus sinnvoll sein können.
      Langfristig muss aber natürlich an der Ursache (Bewegungsführung/Haltung/gesamte Struktur + evtl. zu entfernende knöcherne Deformationen) gearbeitet werden.

      Dies sollen lediglich Denkanstöße für Sie sein, die in jedem Fall mit einer medizinischen Fachkraft /Arzt konkret diagnostiziert und abgeklärt werden müssen.

      1. Vielen Dank Stefan. Ihre Antworten helfen mir sehr bei meinen Übungen.
        Liebe Grüße
        Horst

  30. Herzlichen Dank, Stefan, für diese Anleitung, für das schöne Bild von der Bachüberquerung über die Steine. Welch sinnliches Erlebnis!

  31. Eine wunderbar Übung, Stefan, auf den Sitzhöckern zu gehen, da fliesst die Energie bis hinauf in die Haarwurzeln. Vielen Dank!

  32. Hallo Stefan!
    Leider neigt sich der Kurs seinem Ende zu und es bleiben noch so viele Fragen. Trotz allen Schwierigkeiten mache ich aber gewaltige Fortschritte. Nun noch eine Frage zum Schultergürtel. Soll ich bei der Gegenrotation zur Hüfte die Gegenrotation im Schultergürtel bewußt herbeiführen? Auf Ihrem Video“Gehen am Strand“ sehe ich in Ihrem Schultergürtel kaum Bewegung. Wenn das Brustbein aber zum vorgehenden Bein stehen soll, muss ich ja den Oberkörper ( Schultergürtel) in diese Richtung drehen. Da diese Drehung ja muskulär erfolgt, ist der Bauch nicht mehr entspannt.
    Haben Sie schon jetzt vielen Dank für Ihre Mühe.
    Mit freundlichen Grüßen
    Horst

    1. Hallo Horst, deine Frage betrifft einen sehr wichtigen Punkt, den ich auch bei Ganganalysen sehr oft beobachte:
      Um diese von dir genannte Drehung hervorzurufen, müssen zunächst zwei andere Voraussetzungen gegeben sein:
      1. Die Gegenrotation des Oberkörpers kann NUR stattfinden, wenn im Becken überhaupt wirklich rotiert wird UND der Gang in EINER Spur verläuft.
      2. Der Bauch, oder vielmehr der gesamte Bereich um die Lendenwirbelsäule muss dabei entspannt und beweglich sein

      Die Rotation erfolgt NICHT aus dem Schultergürtel, sondern ergibt sich völlig automatisch aus der Tatsache, dass wir GERADEAUS in EINER Spur mit einem ROTIERENDEN Becken gehen. Dann nämlich muss eine sogenannte Dissoziation erfolgen, also eine gegensätzlich schwingende Bewegung im Brustkorb.
      Dieses Rotation darf nicht aktiv geführt werden, weil dadurch lediglich die zu große Spannung im Bauchbereich künstlich mit einer weiteren überflüssigen Anspannung ausgeglichen wird.

      Wenn du die empfohlene Übung (Drehtrommel) aus den Beinen heraus übst und mit Kraft aus dem Boden das Becken zu rotieren bringst und dabei den Oberkörper völlig passiv entspannst, passiert ganz von selbst die gewünschte Gegendrehung und auch genau so viel wie man sie braucht. Die „Steuerung“ erfolgt aber immer ausschließlich über Boden/Beine vom Becken aus.

      (Ausnahmen kann es bei schnellen Richtungsänderungen geben, die in speziellen Fällen, z.B. beim Paartanz vorkommen oder wenn man selbst gezogen wird. Hier steuert tatsächlich der Oberkörper über die Arme und das Becken reagiert passiv. Das ist aber nicht die Situation, über die wir sprechen)

      Bei Gelegenheit kommt auch hierüber ein kleiner Clip, der das verdeutlich. 😉

      Viel Erfolg beim Umsetzen und herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

      1. Hallo Stefan!
        Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde also die“Drehtrommel“ üben und versuchen,über Boden und Beine die Beckendrehung zu steuern. Ich glaube, ich habe bisher die Beckenrotation über die Bauchmuskeln bewirkt.
        Danke und Grüße
        Horst

  33. Hallo Stefan!
    Tut mir leid, dass ich Ihre Zeit so stark beanspruche. Da ich aber von Ihrem Kurs begeistert bin möcht ich alles richtig machen. Nun meine Frage zum entspannten Fußgelenk. Wenn ich mein Bein schräg nach unten strecke, kippt in der letzten Phase der Fuß ganz entspannt ab. Lasse ich den lockeren Fuß so aufkommen, kommt die Muskelanspannung relativ spät und die Ferse berührt den Boden recht hart. Strecke ich aber den Fuß vor der Bodenberührung etwas nach vorne, ist der Raumgewinn viel Größer und die Ferse setzt weich auf. Zu der Streckung ist allerdings ein leichte Muskelspannung nötig. Ist das richtig?
    In einer anderen Antwort boten Sie an:“ Gerne füge ich eine Übung hinzu, die in diesem Sinne das Sprunggelenk direkt befreit.“
    Kommt diese Übung in Lektion 10 oder hängen Sie eine weitere Lektion an. Ich frage deswegen, weil mir alle Übungen zur Lockerung des Sprunggelenkes sehr wichtig sind.
    Übrigens. Seit Ihrer letzten Antwort drehe ich mein Becken über die Beine (den Boden) und nicht mehr über die Bauchmuskeln und meine Rückenschmerzen nach den Spaziergängen sind weg. Vielen Dank!
    Liebe Grüße
    Horst

    1. Hallo Horst,

      Danke für die Frage und Beschreibung Ihrer Übungsweise!
      Super, dass Sie die Rotation so einfach umsetzen konnten! Freut mich sehr!

      Zu den Fragen:

      Bei der Landung, ganz egal in welcher Situation, muss im ganzen Körper eine Vorspannung geschehen. Beim Ballengang ist das ein ganz wesentlicher Bestandteil.
      Um Ihr Problem ganz schnell zu klären, tun Sie Folgendes:
      – Hüpfen Sie barfuß leicht auf der Stelle und beobachten Sie, wie sich die Füße auf jede Landung „vorbereiten“. Im optimalen Fall ziehen die Zehen leicht nach oben und spreizen sich etwas.
      Damit wird das Fußgewölbe stabilisiert.
      Selbiges Gefühl übertragen Sie dann auf das Gehen.
      -> Alles entspannt, nichts extra strecken, aber die Landung ist immer ein wenig vorweggenommen.

      Zu den Zusatzübungen:
      Alle Fragen und Erfahrungen aus Seminaren und Videoanalysen werden in geeigneter Form „verarbeitet“ und in gesondertem Rahmen veröffentlicht.

      Herzliche Grüße, Stefan Heisel

      1. Hallo Stefan!
        Vielen Dank für den Kurs. Es hat spaß gemacht mit Dir zu arbeiten. Deine Anweisungen waren absolut kompetent und gut verständlich. Es ist wirklich selten geworden, mit solchen Menschen wie Dir zusammenzukommen. Ich habe dir einen „kleinen“ Betrag als Anerkennung überwiesen und hoffe, dir damit eine Freude zu machen.
        Solltest Du auch mir eine Freude machen wollen, dann verrätst du mir das Geheimnis des „lockeren Fußgelenkes“ oder gibst mit einen Rat wo in Deiner Rubrik ich es finden kann.
        Nochmals vielen Dank
        Horst

  34. Lieber Horst, danke für dein positives Feedback! Ich freue mich, dass meine Anweisungen, Beispiele und Erklärungen so gut für dich passten und du – wie an deinen Fragen ersichtlich- derart intensiv an dir arbeiten konntest.
    Vielen Dank auch für deine Spende!
    Das „Geheimnis des lockeren Fußgelenks“ ist in der Tat eine der (wenigen) Dinge, die sich, wie insgesamt das „Lockersein“, recht schwierig in digitaler Form vermitteln lassen.
    Bisher (23.11.14) gibt es von mir noch keine Anleitung dazu im www.
    Ich habe aber gerade eine Eingebung bekommen, wie ich einen Einstieg dazu als kleines Video erstellen kann. Wenn es soweit ist, dürfen jedoch alle daran teilhaben 🙂 Wie immer werde ich im Newsletter davon berichten.
    Ganz herzliche Grüße,

    Stefan Heisel

  35. Hallo, Stefan,
    auch von mir ganz herzlichen Dank für diesen tollen Kurs und dass du ihn kostenlos zur Verfügung stellst. Ich habe nach dem spontanen Kauf eines Paares Leguano im Internet nach Infos zum Ballengang gesucht und bin zunächst auf die Videos auf der Senmotic-Seite gestoßen. Die haben mir in den ersten beiden Wochen als Grundlage gedient, irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass das auf Dauer nicht reicht, und habe dann deine Seite entdeckt. Ich bin jetzt bei Lektion 3 und habe den Eindruck, dass ich mit deinen Übungen wesentlich tiefer in die Materie einsteigen kann. Dazu trägt auch der Wochenrhythmus bei, der einem Zeit gibt, Neues zu verarbeiten. Und die Hinweise an dieser Stelle sind zusätzlich äußerst aufschlussreich.
    In der Wohnung bemühe ich mich, möglichst im Ballengang zu laufen, was sich oft völlig unterschiedlich anfühlt. Wenn ich nicht daran denke, verfalle ich aber meist wieder in den Fersengang, obwohl selbst der, gerade jetzt auch nach oder während Übung 3, irgendwie geschmeidiger wird. Gelegentlich zumindest. Bei kurzen Exkursionen nach draußen (etwa zum Einkaufen) irritiert mich die Bewegung noch dermaßen, dass ich manchmal regelrecht stehen geblieben bin, weil ich meine Füße erst wieder sortieren musste. Mehrmals habe ich mich sogar dabei ertappt, dass ich einen Fuß mit dem Ballen und den anderen mit der Ferse zuerst aufgesetzt habe. Es herrscht also Chaos in meinem Hirn, was mich aber nicht sonderlich beunruhigt. Es macht eher Spaß, die Ganglien etwas herauszufordern. Und bei den Übungen schleicht sich oft ein breites Grinsen in mein Gesicht. Da kann also was nicht so falsch sein!
    Frustrierender fand ich den ersten “richtigen“ Outdoorversuch (unsere ehemalige Walkingrunde, wechselnder Untergrund, 5 km, in Leguanos): Nach spätestens 1,5 km auf Asphalt hatte ich mir saftige Blasen unter beide Ballen gelaufen, weil ich beim Abdrücken wohl immer minimal in den Schuhen, die ich eigentlich aber eher recht eng finde, zurückgerutscht bin. Eine Ursache war sicherlich auch, dass mir das übliche Tempo meiner Begleitung in diesem Lauflernstadium einfach zu schnell war. Mangelnde Beherrschung, Übergewicht und Haltungsfehler taten sicher noch ein Übriges….
    Abgesehen von der Frage des Zurückrutschens interessiert mich allgemein aber auch, wie viel Hornhaut man eigentlich für das Barfuß- oder Fast-Barfußlaufen braucht.
    Herzliche Grüße
    Hewe

    1. Hallo Hewe, vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Bericht und deine Erfahrungen beim Ballengehen!
      Deine Schilderungen decken sich in großen Teilen auch meinen Erfahrungen, besonders das „Zurückfallen“ in alte Bewegungsmuster, sobald man nicht mehr bewusst dabei ist.
      Aus genau diesem Grund habe ich ja nach Jahren diese spezielle Vorgehensweise im online-Kurs entwickelt.
      Wenn du das Gefühl hast, dass auch dein „Fersengang“ (der dann auch eigentlich keiner mehr ist in dem negativen Sinn), dann bist du auf dem richtigen Weg. 😉
      Die weiteren Aspekte, die noch kommen, werden das noch weiter vertiefen und auch explizit wieder auf das Thema Ferse hinleiten.

      Zu deiner Frage (Blasen)
      Wenn du auf Asphalt nach so kurzer Strecke in Leguanos Blasen bekommst, dann kann das natürlich mehrere Ursachen haben:
      – der Asphalt ist besonders rauh. Dann müsste aber zumindest die Sohle deiner Schuhe schützen
      – Strümpfe? Hast du welche getragen und sind diese ungünstig im „Rutschverhalten“? Eventuell passen Schuhe und/oder Strümpfe nicht zum Ballengehen. … 😉
      – Deine Gangart könnte zu „hart“ sein in Bezug auf die Ballenbetonung, das ist aber aus der Entfernung so nicht auszumachen und sie wird sich sowieso noch um einiges ändern.
      – Wie sieht es barfuß aus? (Zur Zeit ist es etwas kalt, natürlich)

      Hornhaut:
      Nein, es braucht überhaupt keine Hornhaut zum richtigen (Barfuß)Gehen! Vielmehr entwickelt sich beim Barfußgehen eine recht weiche aber zähe „Lederschicht“ an den Fußsohlen. Es ist sogar so, dass sich Hornhaut nur bei unangemesserner Über- bzw. Fehlbelastung recht schnell bildet. Beispielsweise beim Tragen von Sandalen (in denen die Füße ständig rutschen) oder bei zu engem Schuhwerk (an den Druckstellen). Oder auch barfuß, wenn das Gangmuster entsprechend unausgewogen ist.
      Leider tragen auch die sogenannten Barfußschuhe NICHT zu oben genannter optimal schützender, weicher Lederschicht der Füße bei, sondern zumindest meiner Erfahrung und meinen Recherchen nach ausschließlich das reine Barfußgehen auf unterschiedlichem Terrain. Alles andere ist ein Kompromiss. Dennoch ist spezielles Schuhwerk für alle anderen Bereiche der beim Gehen entstehenden Bewegungsvorgänge recht förderlich, da die Aufrichtung von unten nach oben nur bei korrekter Fußfunktion (unabhängig vom Zustand der Fußsohle) optimal erfolgen kann.

      Ich wünsche dir noch weitere interessante (Erfolgs-)Erlebnisse und ein gutes Gelingen deiner Bewegungsfindung.

      Herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

  36. Hallo, Stefan,
    danke für die schnelle und hilfreiche Antwort. Ich habe tatsächlich dicke Wollsocken getragen, die wohl eher für derbe Wanderstiefel geeignet sind… Die Leguanos sitzen recht eng, die Socken eher lockerer, insgesamt einleuchtend, dass das keine optimale Kombination war.
    Die nächste Outdoorprobe erfolgt definitiv ohne Socken und vor allem auch in meinem Tempo. Mal sehen. Und was du schreibst, macht mich neugierig auf die ersten echten Barfuß-Erlebnisse. Aber die spare ich mir dann doch lieber fürs Frühjahr auf. Die nächsten Lektionen bringen bestimmt noch genug neue Erkenntnisse auch für drinnen oder in Minimalschuhen.
    Herzliche Grüße
    Hewe

  37. Hallo Stefan!
    Ich habe noch eine Frage zum großen Fußzehen. Bei deinem Strandlauf sehe ich deutlich das automatische Anheben des großen Zehens. Wenn ich gehe und den Fuß locker hängen lasse, dann findet dieses Anheben des großen Zehens nicht statt. Das bedeutet für mich: “ Locker hängen lassen und anheben des Zehens schließen einander aus!
    Das bedeutet aber auch, dass der Fuß mit Spannung ( angehoberer Zehen ) nach vorne gebracht wird und erst dann folgt das lockere hängen lassen. Nur ist dieser Zeitabstand relativ kurz und gelingt mir nur ganz schlecht. Ich bin gespannt auf deine Antwort.
    Liebe Grüße
    Horst

  38. Hallo Horst, das hast du gut beobachtet.
    Falls du die letzte Audio-Lektion bekommen hast und mal ausprobiert hast (ging nur und einmalig an Newsletter-Empfänger) hörst du, dasss der Fuß unabhängig von Zehenaktivität bewegt werden soll, um ihn wirklich entspannt zu bekommen.
    Im Umkehrschluss heißt das: Die zehen können sich bewegen, OHNE dass das Sprunggelenk davon betroffen ist.
    Deshalb ist beim Anheben des Zehs des Fußß insgesamt dennoch „freihängend“.
    Aber auch das stimmt so nicht.

    Jetzt mal öffentlich ein kleiner Test:
    – Stell dich mal barfuß irgendwo hin (Strümpfe auch ok) und hüpfen leicht auf der Stelle, so dass die Zehen auf jeden Fall auch den Boden verlassen.
    – Beobachte, was dein Fuß, deine Zehen und im Grunde genommen dein ganzer Körper tut, wenn er den Aufprall erwartet.
    – Was du spürst, ist ein natürlicher Reflex, der absolut unverzichtbar ist, um sich nicht bei einer Landung zu verletzen.
    – Bei einem (noch so kleinen) Sprung „ins Ungewisse“ können daher schwere Verletzungen auftreten, weil das Spüren des Aufpralls als einzigster Wahrnehmungsinput zu langsam ist, um sich zu stabilisieren.

    -> Folge: Es ist in der Praxis (außer beim Schleichen, was ja bewusst KEINE Landung in diesem Sinne zulässt) gar nicht möglich, mit völlig entspanntem Fuß aufzusetzen, da dann die wichtige Vorspannung fehlt, um überhaupt weich landen zu können. (Ähnlich wie bei Ball fangen -> Hände, ganzer Körper geht dem Fangprozess schon zeitig voraus, ansonsten Aufprall)
    Ein weiterer Grund für das Zehenanheben in der Bewegung besteht in einer Schutzfunktion, z.b. vor Hindernissen, gegen die man treten könnte, bzw. das auch immer mal wieder tut, wenn überraschend …

    Nun praktisch für dich (und möglicherweise auch andere):

    – Das Hängenlassen des Fußes, um überhaupt richtig zu landen, ist von der reflektorischen (also total unbewussten) Bewegung der Vorbereitung auf eine Landung durch die Zehen zu trennen.
    – Übungen für die Entspannung des Fußgelenks dienen der Trennung zwischen Zehen und Fuß in der Bewegungsführung.
    – Es ist also kein plötzliches Aktivieren der Zehen, sondern ein ständiges Trennen und unabhängig Bewegen von Zehen und Fußbewegungen.

    (Analog Hände: Hier fällt es deutlich leichter, entweder nur die Finger oder nur das Handgelenk zu aktivieren. Musiker und ähnliche Künstler perfektionieren genau das übrigens, um überhaupt ihre Fertigkeiten zu entwickeln.

    Viele Grüße,

    Stefan Heisel

    1. Hallo Stefan!
      Vielen Dank für die sagenhaft schnelle Antwort. Jetzt fehlt mir nur noch das lockere Fußgelenk zu meinem Glück. Wenn ich mich recht entsinne wolltest du das noch bringen. Dann kann ich das lockere Fußgelenk und die Zehenbewegung gemeinsam trainieren und sehen wie das funktioniert.
      Vielen Dank
      Horst

      1. Lieber Horst, ich habe am 18.12.14 einen Weihnachts-Newsletter verschickt, in der ich eine Audio-Übung speziell für das Thema „lockeres Fußgelenk“ verschenkt habe. Falls du sie nicht erhalten hast, melde dich gerne per email. Falls doch, poste doch gerne ein Feedback darüber.

        Viele Grüße, Stefan Heisel

  39. Hallo Stefan!
    Leider habe ich keine Weihnachts-Newsletter mir der Audio – Übung erhalten. Ist das nicht seltsam? Immer wenn ich dringend auf etwas warte, dann klappt irgend etwas nicht.
    Gruß
    Horst

  40. Hallo Stefan!
    Vielen Dank für die Audioübung. Eine wirklich wunderbare Übung und für mich sehr aufschlussreich.Heist sie doch im Umkehrschluss, dass ein leichter Einsatz der Muskeln möglich ist. Wenn ich meinem Forderfuß durch weichen Muskeleisatz beim Absenken helfe, bekommt der ganze Fuß eine leichte Spannung und die ganze Art des Gehens wird elastischer.
    In deinem Video „Ballengang oder nicht“ steht dein Forderfuß kurz vor dem Auftreten so hoch über dem Boden, dass ich mir nicht vorstellen kann ihn allein durch die Schwerkraft nach unten zu bringen. Also doch kein Ballengang?
    Ich beginne jetzt mit diesem „leichten“ Muskeleinsatz“ zu gehen, weil dadurch alles besser läuft. Ich knalle nicht meht mit dem Absatz auf den Boden und die ganze Art des Gehens wirkt elastischer.
    Also: Der total entspannte Einsatz des Forderfußes verunmöglicht das Erlernen des Ballenganges und ist somit irreführend.
    Jedenfalls ist mir dies durch deine Übung klar geworden und ich werde weitermachen. Ich stand nämlich kurz vor dem Aufgeben, weil mein Gehen nicht mehr als solches bezeichnet werden konnte. Es war nur noch peinlich.
    Ich hoffe, ich habe nicht wieder alles falsch verstande. Eines ist mir jedoch klar geworden, richtiger Ballengang ist sehr sehr schwierig.
    Liebe Grüße
    Horst

  41. Hallo Stefan!
    Gut, dann eben nicht. Eine andere Frage.Ich habe irgendwo gelesen: “ Daher kommt auch der stelzige Gang.“ Leider finde ich die Stelle nicht mehr. Mein Gang wirkt stelzig, wenn ich mich in Schaufensterscheiben sehe. Es sieht so aus, als ob ich meine Knie nicht gerade bekomme und wirkt richtig staksig.
    Hast du da eine Idee?
    Immer noch liebe Grüße
    Horst

    1. Hallo Horst.
      Zunächst: Blieb eine Frage beim letzten Mal offen? (Wegen deines „dann eben nicht“) ?

      zu dem Stelzigen: Es gehört viel Geschmeidigkeit im ganzen Körper dazu, flüssig im Ballengang zu gehen.
      Dazu gehört eine frei bewegliche Hüfte und auch frei schwingende Beine. Die knie sind nie wirklich gerade, sondern befinden sich maximal in einer sogenannten „natürlichen Streckung“. Das bedeutet die „Streckung“ (besser „Länge“), die auch gegeben ist, wenn das Bein frei hängt.
      Hmm, es würde natürlich helfen, dich mal live begutachten zu können oder auch per Video.
      Versuche dich doch mal in Lektion 3 des online Kurses die nächste Zeit und experimentiere in unterschiedlichem Tempo und Intensität. Dann setze die Beweglich beim Gehen ein und achte auf sonst nichts anderes.
      Oder: Balanciere auf einem (gedachten) Strich vorwärts und später rückwärts. Immer dabei das freie Bein schwingen lassen.

      Viel Erfolg!

      Stefan Heisel

  42. Hallo Stefan!
    Vielen Dank. Ist es richtig, das bei deiner Art zu gehen (Videos) fast dein ganzer Fuß ausetzt und du mit dem äußeren Forderfuß nur ganz leicht den Boden berührst. Durch meinen Versuch, immer mir den Zehen zuerst aufzukommen habe ich meinem Gang eher geschadet. Ich habe dann das Aufknallen der Ferse durch nach vorne durchgebogene Knie abzufangen versucht, was auch recht gut gelang. Aber eben deswegen der stelzige Gang. Wenn mein Fuß relativ flach aufkommt geht alles etwas besser.
    Jetzt versuche ich es flacher und mir Lektion 3
    Liebe Grüße
    Horst

    1. Hallo Horst, schau dir den neuesten Blogartikel an. Auf gar keinen Fall mit den Zehen zuerst! Und richtig: Der Fuß ist sehr flach, gerade genug, um die Kraft mit dem Vorfuß aufnehmen zu können (da reicht ein Millimeter Fersenhöhe, bzw. es könnte die Ferse sogar touchieren, solange keine Kraft auf sie wirkt.

      Viel Glück!

      Stefan Heisel

  43. Hallo Stefan!
    Vielen Dank für deine zahlreichen Hilfestellungen. Langsam aber sicher steigere ich mich.
    Liebe Grüße
    Horst

  44. Hallo Stefan!
    Offensichtlich bin ich dein einziger Schüler der Fragen hat. Hoffentlich wird’s dir nicht langsam zu viel.
    Ich übe gerade „Beckengehen“ aus Lektion 3. Um auf den Stuhl „gehen“ zu können, muss ich die Beckenschaufeln in Richtung Rippenbogen ziehen. Da dieses Ziehen ja eine Bewegung nach oben ist frage ich mich, ob ich beim richtigen Gehen auch dieses nach vorne oben Ziehen mache, oder ob es mehr ein ziehen nach vorne ist. Die Bewegung auf dem Stuhl auf das Gehen zu übertragen kommt mir doch etwas künstlich vor.
    Liebe Grüße
    Horst

    1. Hallo Horst, deine Fragen sind ja öffentlich und so kann jeder Leser von den Antworten profitieren. 😉

      Beim richtgen Gehen macht das Becken tatsächlich eine runde Bewegung in allen drei Dimensionen. Nur eben viel geringer als bei der Beckenübung. Mache dir beim gehen deshalb allenfalls bewusst, dass Bewegung vom Becken aus initiiert wird. (Also der allererste Bewegungsimpuls vom Becken ausgeht, genau sogar vom unteren Rücken, weil dort der Muskel lokalisiert ist, der diese von dir beschriebene Bewegung nach oben ermöglicht.)

      Aber wichtig, weil deine Fragen in diese Richtung zielen: Sieh die Übungen als Anreize für nichtgenutzte Körperfunktionen und der dazugehörenden Wahrnehmung an, die dann im Alltag zusätzlich zur Verfügung stehen und so dezent integriert werden können. Auf gar keinen Fall darf eine Teilbewegung (wie Übung 3 oder das Steppen und alle anderen Übungen) sozusagen mechanisch in den Bewegungsfluss gezwängt werden! Genau dann wird das gehen stacksig, unnatürlich und genau das Gegenteil von dem, was wir ereichen wollen: Leichte, geschmeidige Bewegung aus dem gesamten Körper.

      Viel Erfolg!

      Stefan Heisel

  45. Hallo Stefan!
    Schon wieder ich! Wie schon oft von dir beschrieben, soll das Bein locker durchschwingen. Mir gelingt das besser, wenn ich das Knie etwas nach vorne oben führe. Das ist zwar nur ganz wenig, aber es macht in der Wirkung sehr viel aus. Ich komme mit dem Fuß besser auf und das Fußgelenk bleibt lockerer als wenn ich das Bein wie beim Hackengang fast gerade nach vorne führe. Ist das richtig? Ich versuche immer auf Videos von dir abzuschauern sehe aber nicht wie du es machst, weil dein Gang offensichtlich perfekt ist.
    Liebe Grüße
    Hlorst

    1. Lieber Horst, es ist schön zu sehen, wie du dich Schritt für Schritt weiterarbeitest!
      Deine Fragen entsprechen einem gesunden Werdegang und zeigen, wie man sich weiterentwickelt, wenn man am Ball bleibt 😉

      Zu deiner Frage:

      Deine Gefühl ist genau richtig. Schaue dir dazu unbedingt nochmal die Lektion 5 an, dort ist die Beinführung genau beschrieben.
      Wichtig ist, dass du die Beinführung nicht bei Schrittbeginn, sondern erst nach Einsatz des Körpergewichts aktiv einsetzt.

      Du kannst das wie immer zuerst relativ bewusst und „übertrieben“ ausprobieren, wirst aber dann merken, dass diese Bewegung wie alles bei natürlichen Bewegung sehr subtil und kaum von außen beobachtbar ist 😉

      Viel Erfolg weiterhin!

      Liebe Grüße, Stefan Heisel

  46. Hallo Stefan!
    Vielen Dank für deine Antwort. Ich komme immer mehr vom Begriff Ballengang weg zu Körpergang. Während ich auf deine Antwort wartete habe ich bemerkt, dass je mehr ich mich aufrichte sich die Bein- Fußführung und vieles andere vom ganz allein ergeben. Ich hatte beim Üben etwas mehr Schwierigkeiten wegen eines Fersensporns an beiden Fersen. Je länger ich Ballengang gehe, umso weniger werden auch die Schmerzen in der Fersen, weil sie ja immer weniger belastet werden.
    In diesem Sinne freue ich mich auf eine weitere Verbesserung meines Gehens und auch ein Ende der Fersenschmerzen. Dank deiner Geduld sieht alles recht gut aus.
    Liebe Grüße
    Horst

    1. Hallo Horst, genau so, wie du vorwärtskommst, war der online Kurs immer angedacht. Danke ebenfalls für das teilhaben lassen an deinem Fortschritt!

      Liebe Grüße, Stefan

  47. Hallo Stefan!
    Trotz allem Fortschritt habe ich Schmerzen am rechten Spann. Unter der Haut schmerzen die Muskeln/Sehnen und ich weiß nicht, was ich dagegen unternehmen könnte. Vielleicht weißt du aus deiner Erfahrung etwas zum Einreiben oder ähnliches. Ich nehme an, dass die Schmerzen etwas mir der ungewohnten anderen Belastung zu tun haben. Es wäre schön, wenn du mir auch hier helfen könntest. Das ist sicher bei anderen Kursteilnehmern auch vorgekommen.
    Schon an dieser Stelle vielen Dank für deine Mühe.
    Liebe Grüße
    Horst

    1. Hallo Horst, leider kann eine solche Frage (auch rechtlich) nicht allgemein beantwortet werden.
      Jegliche Beschwerden müssen prinzipiell mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgeklärt werden. Eine gesundheitliche Beratung oder gar eine Diagnose kann hier nicht gegeben werden.

      Folgende Informationen kannst du in deinen Umgang mit den auftretenden Schmerzen jedoch mitberücksichtigen.

      Fasziengewebe verändert sich (ganz anders als Muskeln) nach aktuellem Kenntnisstand erst nach 6 bis 24 Monaten! Deshalb darf der Fuß oftmals nicht zu sehr belastet werden . Es empfiehlt sich (nicht nur beim Laufen – auch beim Gehen) eine schrittweise Umstellung.

      Mögliche Entzündungen/Reizungen sind mit Sorgfalt zu sehen und gegebenenfalls entsprechend medizinisch zu behandeln. (siehe oben)

      Ich empfehle dir grundsätzlich, ärtzlichen Rat mit entsprechend individueller Begutachtung zu suchen, falls trotz vorsichtiger Umstellung noch Beschwerden da sind.

      Liebe Grüße,

      Stefan Heisel

  48. Hallo Stefan!
    Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich werde also etwas langsamer vorgehen und die Belastung schrittweise steigern.
    Liebe Grüße
    Horst

  49. Hallo Stefan!
    Noch eine letzte Frage. Ich glaube, dass meine letztes Mal genannten Schmerzen daher kommen, das mein Vorfuß zu locker auf dem Boden aufkommt und beim Gehen auch so locker bleibt. Bei mir ist es so, das ich mit dem „hängenden“ Vorfuß genau so weich weiterlaufe wie er auf dem Boden aufkommt. Wenn ich die Ballenmuskeln aber etwas anspanne, geht es besser. Der Wechsel von totaler Entspannung des Vorfußes zur Anspannung beim Abdrücken und Gehen fällt mir schwer. Wieviel Spannung ist denn nun bei der Bodenberührung und dem anschließenden Abdrücken richtig? Ohne Spannung habe ich den Eindruck, dass meine Ballen und die damit verbundenen Fazien ständig überlastet sind.
    Liebe Grüße
    Horst

    1. Lieber Horst, um über die Art des Bewegungsablaufs auf Schmerzen schließen zu können, müsste ich dich mal in Aktion sehen.
      Ansonsten wäre dein Gefühl für die Ursache der Schmerzen auf jeden Fall mit einer schon erwähnten Überlastung zu erklären, weil die Spannung, die du beschreibst zum großen Teil auf dem Bindegewebe, den Faszien selbst kommen muss. Und das dauert leider viel länger als bloßer Muskelaufbau.

      Die Vorspannung entsteht zudem auch als Reflex, sobald dein Körper Bodenkontakt „vorausberechnet“. Konkret geschieht das u.a. durch eine leichte Abspreizung der Zehen nach außen und nach oben.
      Die Spannung ist schon sehr deutlich und muss vor allem bis in die einzelnen Zehen gehen und dann im Großzeh beim Abdruck einen letzten „Drall“ bekommen.

      Liebe Grüße, Stefan Heisel

  50. Hallo Stefan!
    Nochmals vielen Dank für deine Hilfe. Jetzt werden voraussichtlich lange Zeit keine Fragen mehr kommen. Ich lasse jetzt erst mal meinen Körper machen und warte, was sich daraus ergibt. Vielleicht belege ich später mal einen Kurs bei dir, im Moment habe ich keine Zeit.
    Danke und alles Gute für dich und deine Arbeit.
    Liebe Grüße
    Horst

  51. Hallo,

    ich versuche gerade den Fernkurs zu machen, aber ich komme einfach mit vielen Beschreibungen nicht zurecht. Ich bin eher ein visueller Typ und kann mir das nur schwer vorstellen, z.B. das aktuelle Doppel-Z. Oder neulich die Gegenrotation: ich mache die Rotation jetzt einfach so, wie ich sie vom Tanzen oder Nordic Walken kenne.

    Mir fehlen Abbildungen (Fotos, Schemazeichnungen von Bewegunsabläufen etc.) oder auch Links zu Videos. (Ich sehe mir auch Videos von anderen Experten an, muss ich gestehen. Und das deckt sich nicht immer.)
    Könntest du nicht ein bisschen visueller werden? Das wäre ganz toll! Ja, ich weiß, es ist umsonst – und dafür bin ich auch sehr dankbar. Ja, ich weiß, es gibt den realen Kurs, dafür bin ich auch schon angemeldet – nur in der Zwischenzeit will ich mir nichts Falsches antrainieren. Ich habe z.B. keine Wadenschmerzen, sondern – schon vor dem Anfang des neuen Gehens – Schienbein-, Oberschenkel- und Hüftschmerzen außen am rechten Bein und habe den Eindruck, es wird durch das Aufsetzen auf dem äußeren Ballen eher schlimmer als wenn ich relativ gerade auf dem Ballen aufsetze (wie andere Barfußleute schreiben). Aber vielleicht verstehe ich das einfach nur falsch.

    Also, wenn sich da was (Visuelles) machen ließe, wäre es schön.

    Herzliche Grüße
    Eva

  52. Hallo Eva, vielen Dank für deinen Kommentar und dafür, dass du dich aktiv mit Ballengang auseinandersetzt.

    Natürlich kommt es vor, dass trotz großer Bemühungen, die Übungen und Tests des Emailkurses mögliochst plastisch auszudrücken, nicht jeder den richtigen Anker findet oder die dazugehörige Bewegungen 1:1 nachfühlen kann.
    Was mir sehr wichtig ist, ist dass du als Leserin eine vollständige BewegungsIDEE vom natürlichen Gehen bekommst und dann in Eigeninitiative zu deinem persönlichen Muster findest.

    Es geht ja darum, eben GERADE diejenigen Bewegungen, die man von irgendwo her bereits kennt (auch aus dem Tanzen und anderen Bewegungslehren), mal ganz weg zu lassen und sich wirklich auf das „ANGEBORENE“ (sage ich mal grob, wobei das etwas komplexer ist) einlässt.
    Die Lektionen geben dazu verschiedene Beispiele, welche Rolle der ganze Körper dabei spielt.

    Schaust du dir dann Videos verschiedener Menschen an (egal ob Experten oder nicht), wirst du immer „nur“ deren derzeitige Interpretation/Umsetzung sehen und bist dann natürlich dazu verführt, diese komplett nachzuahmen. Diesen Weg gehe ich eher nicht (mehr), wie mir auch bei Seminaren rückgemeldet wird. Vielmehr gibt es einfach Naturgesetze und Körperfunktionen, die bestimmten Prinzipien unterliegen. Wie diese von dir persönlich umgesetzt werden, schaut etwas anders aus als beispielsweise bei mir oder jedem anderen Menschen.

    Dennoch bin ich sehr dankbar für dein Anliegen, das ja sehr naheliegend ist und habe für unterschiedliche Lerntypen auch weitere „Kanäle“ in Vorbereitung.

    Wenn du zu einem life Seminar angemeldet bist, hast du ja immerhin schon recht gut vorgesorgt, möglichst direkte Erfahrungen zu machen und vor allem ein intensiv durchlebtes BewegungsSYSTEM zu entdecken. Dann freue ich mich darauf, dich real kennen zu lernen.

    Wegen deiner Schmerzen kommt von mir der obligatorische Hinweis, sich an die medizinischen Kollegen (Ärtzte, Heilpraktiker) zwecks Diagnose zu wenden. (Auch wenn „nichts“ dabei entdeckt wird. Sollte immer vorher gecheckt werden.)

    Als nächstes oder parallel dazu kann eine FREIE Ganganalyse (also nicht an Laufbändern und auch nicht auf den Fuß beschränkt) wertvolle Ergebnisse für das alltägliche Gehen zutage fördern. (wie das geht -> email an mich)

    Bis dahin würde ich dir empfehlen, mehr mit Bewegungen zu spielen, den Körper einfach mal selbst ausprobieren zu lassen, ohne dabei in bestimmten äußerlichen Bewegungsmerkmalen zu denken. Mehr Intuition, weniger Kontrolle.
    Die besten Ballengänger, die ich auf Seminaren kennenlerne, sind in der Regel diejenigen, die keinen bestimmten Bewegungsablauf im Kopf haben, sondern austesten, was dem Körper gut tut, was ihm am leichtesten fällt … schlicht, wass gerade am Natürlichsten erscheint.
    Darauf kann man dann ziemlich gut aufbauen und tiefer in die Materie „Bewegung“ gehen.

    Liebe Grüße,

    Stefan Heisel

    1. Lieber Stefan,

      danke für die ausführliche Antwort. Ich bin bei Orthopäden, Physiotherapeuten, Manuellen Therapeuten, heilpraktischen Chiropraktikern gewesen, habe Röntgenaufnahmen, Knie-OPs, Spritzen, Nadeln und MRTs hinter mir und in meinem Körper gibt es viele Baustellen, die leider immer wieder nachwachsen. Daher ist es ja eine meiner vielen Ideen zur allgemeinen Verbesserung (neben basischer Ernährung und was auch immer), zum Barfußgehen zurückzukehren. Ich bin mir allerdings mittlerweile sicher, dass ich die vielen Barfuß-Jahre meiner Jugend (= Schulzeit bis Studium Frühjahr bis Herbst fast ununterbrochen) NICHT im Ballengang gegangen bin, sondern auch barfuß gerade beim schnellen Gehen, das, ich bevorzuge, eher die Hacke verwendet habe: Das Geräusch ist in meiner Erinnerung das healstrikige, nicht das vorderfüßige.

      Ich war zwar leider nicht bei den Tarahumara, aber bei kolumbianischen Tänzern, die neben Latin ihre ursprünglichen Tänze mit uns getanzt haben: „Stell dich nicht auf die Vorderfüsse wie bei der Salsa, sondern erde deinen Fuß, setze ihn ganz auf, auch beim Tanzen“ – und Terra plana hieß schließlich auch einer der ersten normalen Barfußschuhe. Es ist nicht leicht, die „Ursprünge“ zu finden. Ich folge meistens eher dem Gefühl, das ich nach einer gewissen Ausprobierenszeit habe – und das ist eben nicht so gut beim äußeren Vorderfußpunkt als 1. Berühungspunkt beim Gehen (Vorderfußlaufen ist kein Problem, denn da ist mein Körperschwerpunkt woanders, meine Beine höher).

      Lassen wir es gut sein, ich muss vermutlich wirklich bis zum Seminar warten und bis dahin ausprobieren, was für meinen sehr schiefen Rücken, meine kaputten Minisken etc. gut ist. Inzwischen wächst meine Sammlung hübscher Barfußschuhe und motiviert mich …

      Bis dann.
      Eva

      1. Hallo Eva,
        danke für deine Erläuterungen!

        Als Anmerkung möchte ich noch hinzufügen, dass das von mir beschriebene Gehen sehr „geerdet“ vollzogen wird. Der Fuß hat für einen Moment vollständigen Bodenkontakt. Nur dann erfährt der Körper auch eine satte Aufrichtung in den ZZ- Kraftlinien.
        Bei Tänzen kann dies jedoch durchaus -je nach Kultur und Zweck des Tanzes- in beide Richtungen abweichen.
        Das macht ja die Vielseitigkeit unseres Lebens erst aus. 🙂

        Viel Erfolg!

        Stefan Heisel

  53. Hallo,

    vielen Dank erstmal! Ich bin gerade bei der Hüftrotation angelangt, und frage mich, wie das für Menschen mit Skoliose aussieht. Meine Hüften rotieren durch die seitliche Verschiebung und Rotation der Wirbelsäule unterschiedlich. Balance findet mein Körper eh schwer. Wird mir der Ballengang trotzdem gut tun? Hast du spezielle Tipps?

    1. Hallo Bianca!

      Der Ballengang ist ja unser natürliches Bewegungsmuster. Von daher kann eine Annäherung im Allgemeinen keine negativen Auswirkungen haben. Im Gegenteil: Es werden vielseitige und ausgleichende Bewegungen angeregt, die wiederum auf die Körperstruktur ausgleichend wirken – langfristig.
      Zu deinem Fall kann ich nur allgemein hinzufügen, dass eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Abweichung der Körperstruktur einige speziellere Übungen erfordern kann. Gerade bei Skoliose können unerwünschte Kompensationen auftreten, die die Krümmung verstärken.
      Da ich dich ja nicht beim Üben sehe, empfehle ich dir vorsichtshalber, die Übung aus Lektion 3 auszulassen oder sie einem kompetenten Physiotherapeuten oder einem mit Skoliose vertrauten Trainer o. ä. zeigen.

      Alle Übungen im Stehen bzw. einfaches freies Gehen kannst du auf jeden Fall mitmachen. Sollte sich etwas unstimmig anfühlen oder schmerzen, kannst gerne wieder nachfragen.

      Viel Spaß beim Bewegen!

      Herzliche Grüße

      Stefan Heisel

  54. Hallo Stefan,
    herzlichen Dank für den tollen Ballengang Kurs !!!!!
    Im Oktober 2014 habe ich eine Fortbildung für Psychoth. und Berater besucht und dort wurde über Möglichkeiten : Tanz als Weg der Selbstbefreiung…..gearbeitet .
    Durch die Art sehr bewusst sich zu bewegen, Tanzen etc…….ich habe es in meinem Alltag weiter getan……stieß ich darauf,dass ich springen ,hüpfen, laufen kann und mein Körper sich verändert…..ich lief zunehmend im Ballengang…… wusste zu dem Zeitpunkt nichts darüber .
    Ich bin ja schon ein “ oller Kahn “ mit diversen Grunderkrankungen, u.A. Metallknie,Arthrose, Fibromyalgie etc……..also….auch eine Nahrungsumstellung lag auf meinem Heilungsweg und nun diese Entdeckung……der Ballengang !!!!!
    Anfang des Jahres entdeckte ich dann Infos im Internet…….auch Dich……und war hin und her gerissen zwischen:
    Ich bemerkte bei mir die pos. Veränderung…..und ……das kann doch gar nicht sein….
    .also auch meine Skepsis…..weil sich ein Markt darum rankt…..
    Denn wirklich Barfuß laufen……. das mache ich nicht…….ich habe mittlerweile Barfuß Schuhe gekauft und bin sehr glücklich !
    Ja, so zu Laufen macht mich glücklich !
    Achtsamkeit war immer schon immer mein Thema und auch meine Arbeit mit Menschen…..und nun erlebe ich auch zu dem Thema den Wald, Wege, Gelände und Straßen für mich ganz neu !
    Mein Leben lang Schmerzen in den Knien, ich mochte nie Wandern…..jetzt ja !
    Ich werde zunehmend beweglicher und dynamischer…….ich oller Kahn komme wieder in Schwung !
    Herzliche und begeisterte Grüße Feline

  55. Lieber Stefan,
    nun habe ich viel mehr geschrieben…… aus lauter Begeisterung…….😁
    Dabei wollte ich ganz deutlich sagen : ich fühle mich von Dir sehr unterstützt, die Übungen sind für mich hilfreich und umsetzbar…….
    Also, ein herzliches Dankeschön !!!!!!🙋👏

  56. Guten Morgen, Stefan.
    Danke für diesen Kurs und die wertvollen Tipps fürs richtige Gehen.
    Heute habe ich mit meiner ersten Übung angefangen und habe festgestellt – bzw …seit einiger Zeit versuche ich mir den Ballengang beizubringen und scheitere daran, die Ballen der kleinen Zehen wahrzunehmen und damit den Druck beim aufsetzen –
    bei der Übung mit der Ferse nach oben stehe ich praktisch auf den großen Ballen (von den Großzeh, zweiten, dritten und vierten) aber der kleine Zeh bleibt die ganze Zeit in der Luft ( die erste Reflexzone?!) Kann es richtig sein?
    Müssen alle 5 Ballen auf dem Boden fixiert werden und dann erst die Ferse hoch? Oder nur der erste und der letzte Ballen?
    Durch jahrelange Unwissenheit habe ich eine sehr schwache Fußmukulatur, Plattfüße und Fersensporn…
    Kannst Du mir bitte sagen, ob ich die Übung richtig mache und was ich noch machen könnte, um meine kleinen Ballen beim Laufen zu spühren.
    Vielen lieben Dank und herzliche Grüße!

  57. Vielen Dank für die Frage zum Bodenkontakt.
    Der Fußballen wird bei gesunder Struktur vom sog. Quergewölbe durchzogen. Dieses sorgt dafür, dass zwischen Außenballen und Innenballen eine Vorspannung entsteht. (Es sind zwei Teile, keine fünf)
    Der kleine Zeh spielt beim Bodenkontakt keine aktive Rolle. Bei manchen Menschen kommt es zu keinem Kontakt ohne Einschränkung.

    Bei der Übung 1 sollten beide Ballenteile etwa gleichermaßen beim Heben und Senken der Ferse belastet werden.

    Herzliche Grüße, Stefan Heisel

  58. Hallo liebe Leser, ich darf hier eine Leserfrage von Tonga veröffentlichen und auch gleich darauf auch antworten:

    „Hallo Stefan,
    vielen Dank für den tollen Fernlernkurs zum Ballengang.
    Derzeit bin ich bei Lektion 9 und versuche, alle bisherigen Lektionen im Gang zu vereinen. Finde ich ganz schön herausfordernd 😉
    Meine Frage bezieht sich allerdings auf deine 3. Lektion, das Beckengehen. Die Lektion kam mir sehr einleuchtend und natürlich vor. Nun habe ich heute von jemand anderen ein Video zum Ballengang gesehen und wenn ich es richtig gesehen habe, war dort die Beckenbewegung genau anders herum, als in deiner Lektion. Das hat mich verunsichert und ich möchte sicher gehen, dass ich deine Lektion richtig verstanden habe.
    Ist es richtig, dass ich beim Laufen aus dem unteren Rücken die Seite von Becken leicht nach oben ziehe (z.B. rechts), so das das Laufbein (rechts) leicht in der Luft hängt und ich dann mit Schwung einen Schritt mit dem Bein (rechts) nach vorne gehe?
    Also eigentlich genau so, wie bei der Nutzung des Beckens bei dem Gehen mit den Sitzhöckern.
    Habe ich mich verständlich ausdrücken können?
    Ich freue mich auf deine Antwort.
    Herzliche Grüße
    Tonga“

    1. Hallo Tonga, danke für deine detaillierte Frage!

      Zunächst: Es ist wichtig, seine Bewegungen SELBST zu beobachten und zu spüren, für welche Art Bewegung dein Körper tatsächlich gemacht ist. Also welche Bewegungsführung tatsächlich am ökonomischsten ist und die effektivste Biomechanik nutzt. Das ist durch Gewohnheit aber auch durch „overcoaching“ nicht so einfach.

      Da es nur eine Art des natürlichen Gehen geben kann, müssten die Menschen die natürlich gehen, von individuellen Spezialitätzen abgesehen, grundsätzlich die selben physikalischen Gesetze nutzen. Und das im besten Fall auch intuitiv spüren.

      Konkret: Ja, genau nach deiner Beschreibung wird das Bein aus dem unteren Rücken (vorwiegend aus dem Quadratus Lumborum, aber natürlich aus der kompletten Dynamik letztlich) nach oben und dann nach vorne bewegt. Der Vergleich mit dem Beckengehen passt gut, denn die Beine sind nichts anderes als Verlängerungen des Beckens und jede Bewegung startet vom Zentrum aus.

      Ich kann dir aber empfehlen, generell alle Arten von Erklärungen – da gibt es beim Tanzen recht interessante – nachzuvollziehen und dann in dein JETZIGES Verständnis DEINES Körpers zu integrieren. Dadurch wirst du mehr und mehr zum Experten für DICH selbst und das ist zunächst das Wichtigste 😉

      Viel Spaß dabei!

      Liebe Grüße, Stefan Heisel

  59. Hallo Stefan,
    vielen Dank für den schönen Fernkurs, ich bin jetzt bei Lektion 4 angelangt. Seit 2 Jahren gehe ich im Sommerhalbjahr barfuss. Ich bereue es, dass ich nach dem ersten Sommer nicht in neue Schuhe investiert habe sondern danach wieder in meinen alten Schuhen herumgelaufen bin. Im nachhinein denke ich, dass diese meine Barfussfüße wieder eingeschränkt haben (Druckstelle/ Hautfalte unter dem Fuß z.B.). Ich habe beschlossen in diese Schuhe nicht wieder hineinzuschlüpfen und habe im Moment nur meine Huaraches (Eigenbau) und ein paar selbst genähte Mokkasins. Nun zu meiner Frage: Ich laufe nun immer bewusster (bzw. unbewusster) im Ballengang. Die Lektionen helfen sehr gut weiter und verhelfen zu einem weicheren gang. Ich bemerke allerdings zwei Dinge die bei mir Fragen erwecken:
    Erstens: Insbesondere bei bzw. nach Spaziergängen (Trage dabei 8 kg Baby im Tragetuch und evtl. eine Tasche) tut der Bereich des kleinen Zehs etwas weh, es fällt mir nach einer Weile zunehmend schwer mit der Aussenseite des Fußes aufzutreten. Nach einer Pause, bzw. am nächsten Tag ist alles wieder frisch. Meine kleinen Zehen waren immer etwas eingerollt, seitlich nach innen, halb unter dem nächsten Zeh. Jetzt scheinen sie sich immer mehr zu begradigen – daher kommt denke ich auch dieser Belastungsschmerz. Muss ich auf irgendetwas achten? Könnte ich den kleinen Zeh verletzen – er ist ja nicht so beweglich wie die anderen Zehen. Ich finde den kleine Zeh etwas steif. Hat der kleine Zeh gleich viele Gelenke wie die anderen Zehen oder könnte es sein, dass die Zehengelenke auch mal so richtig einrosten?
    OK, zweite Frage: Wenn ich morgens aufstehe fühlt es sich an, als ob die Muskeln im Fersenbereich verkürzt sind. Nach einer Weile gibt sich das. Dies auch seitdem ich bewusst im Ballengang gehe. Muss ich auf etwas achten, damit mir nicht Beweglichkeit verloren geht?
    Ich würde mich total freuen, wenn du Zeit hast auf diese Fragen einzugehen. Ich finde es so schön, endlich verfügbare Informationen zum Gehen im Ballengang gefunden zu haben – ich bin mir sicher, dass vielen Menschen durch dein Engagement geholfen werden. Vielen Dank. Ich freue mich auf die nächsten Lektionen.
    /hanna

    1. Liebe Hanna,

      Danke für deine ausführliche Beschreibung!

      Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie sehr Menschen (wie du) um ihren Körper bemüht sind und auf Details achten, fühlen, wahrnehmen und Lernen. Andererseits gibt es dann Menschen, die kurz nach ihrer Hallux Valgus OP es nicht mehr abwarten können, endlich wieder Stöckelschuhe zu tragen … 🙂

      Zu deinen Fragen:

      Wie deine Zehen sich entwickeln, hört sich sehr gut an! Da macht sich dein barfuß gehen richtig „bezahlt“.

      Da du ja erst relativ kurz den eigentlichen Ballengang praktizierst, arbeitet dein gesamter Bewegungsspparat von Kopf bis Großzeh anders. Insbesondere werden die Füße anders beansprucht, mehr beansprucht und benötigt eine längere Zeit, um sich entsprechend physisch zu verändern, anzupassen.

      Während die Muskeln innerhalb weniger Wochen, manchmal Tagen, an Kraft zunehmen, braucht alles passiv unterstützende, also die fasziale Struktur deutlich länger. Zur Zeit geht man von bis zu zwei Jahren aus.

      Solange diese Struktur noch nicht ausgebaut ist,
      1. müssen Muskeln viel mehr arbeiten (Z b die Waden) da weniger von „Federkraft“ unterstützt
      2. wird die momentane Struktur ggf überlastet und sogar gereizt

      Was du tun kannst:
      – sofern keine anatomischen oder erkrankungsbedingten Besonderheiten vorliegen, wie bisher weitermachen und die Schmerzen als natürliches Signal auffassen, dass eine Überlastung vorliegt- also etwas schonen.

      – „Fußgymnastik“ googeln (momentan habe ich etwas sehr spezifisches in Planung) und diese ab und zu in den Alltag einbauen – ich sehe den Bedarf hierzu auch, daher ist das in Arbeit 😉
      Ich sende dir mal testhalber ein Bodymotic- Übungsaudio zu, das speziell bei den Waden hilft.

      – Faszien manuell anregen: auch das ist bereits sehr konkret in Planung zur Veröffentlichung und Teil meiner Seminare. Bis dahin kannst folgendes machen: umgreife mal spielerisch deine Unterschenkel mit beiden Händen und gib dort Druck ins Gewebe, wo es sich „auflösend“ anfühlt. Dort verweile, suche Bahnen in die man den Druck weiterziehen kann. Du kannst es auch bis in den Fuß so versuchen, wobei der Fuß recht komplex ist. Aber intuitiv arbeiten ist schon mal ein erster Schritt.
      Am Ende ziehe kräftig jeden einzelnen Zeh lang 😉

      Mehr kann ich in diesem Rahmen leider nicht beschreiben.
      Dennoch bin ich auf deine Ergebnisse gespannt

      Herzliche Grüße

      Stefan Heisel

      1. Hallo Stefan! Vielen Dank für deine Antwort – das war auf jeden Fall hilfreich! Ich habe meine Fragen losgeschickt als wir gerade auf dem Sprung in den Urlaub waren, daher hat es etwas gedauert bevor ich mich jetzt bedanke. Inzwischen hatte ich Gelegenheit auf dem Strand in Rostock zu gehen und auch ein paar Schritte zu laufen. Ich kann nicht sehr weit Laufen, aber ich habe dennoch den Eindruck, dass beim Laufen die „Autokorrektur“ zu guter Haltung usw. noch effektiver wirkt. Im Moment geht es jeden Tag im Gehen durch den schwedischen Wald. Ich versuche an entspannte Bewegungen und etwas mehr Schwung zu arbeiten…denn wenn man mit jemanden zusammen geht der in konventionellen Schuhen dahermarschieren kann, ist es mitunter schwer mitzukommen – da verspanne ich mich noch schnell (Becken) und mein Gehen kommt mir angestrengt vor. Da ist es gut eine Runde allein zu drehen um ein eigenes Tempo zu finden und nicht Z.B. durch Gespräche abgelenkt zu sein. Ich stehe noch am Anfang – ein komisches Gefühl wenn es um das Gehen geht, dass wir doch jeden Tag tun. Positiv ist für mich, dass ich das Gehen als Ganzkörperarbeit empfinde und der Stoffwechsel merkbar gut in Schwung kommt. Die Fussmassage – Zehen lang ziehen – und Wadenmassage ist auf jeden Fall auch sehr gut. Also, vielen Dank nochmal. Ich freue mich auf die nächsten Lektionen. /Hanna

        >

  60. Hallo Stefan,

    mich würde interessieren, in welchem Umfang das Üben für einen Anfänger sinnvoll ist. Sollte man z.B. einmal am Tag ca. eine halbe Stunde üben, oder lieber dreimal am Tag für 10 Minuten?
    Desweiteren wüßte ich gerne, welche Rolle die Ferse beim Ballengang spielt. Beim Joggen auf den Ballen z.B. habe ich die Erfahrung gemacht, daß sie nur kurz und nicht allzu heftig den Boden berührt. Ist das beim Ballengang ähnlich?

    Liebe Grüße

    k.

    1. Lieber Kai,
      Das Üben sollte am Anfang alle ein bis zwei Tage so ausgeführt werden, dass sich eine Veränderung der Wahrnehmung feststellen lässt. Also lieber wenige Male sehr langsam und intensiv fühlend als (wie man von Fitnessbereich gewohnt ist) recht häufig wiederholend aber ohne wirklichen Lerneffekt fürs Nervensystem!
      Das eigentliche Training findet überhaupt nicht in den Übungen statt, sondern beim alltäglichen BEWUSSTEN Gehen!

      Zur Ferse: Es gibt bei Lektion 9 genau dieses Thema 😉
      Ich möchte deshalb nicht zuviel vorgreifen bei der Antwort und sage nur soviel, dass es hinsichtlich des Ballens grundsätzlich keinen Unterschied gibt, ob ich laufe oder gehe. Der untzerschied liegt mehr im Körperschwerpunkt.

      Herzliche Grüße, Stefan Heisel

  61. Hallo Stefan,

    ich danke Dir für Deine Antwort. Habe zwischenzeitlich schon ein wenig mit dem Ballengang experimentiert, indem ich eine für meine Verhältnisse längere Strecke am Stück (ca. 35 Minuten) zurückgelegt habe. Interessant war, daß sich der Bewegungsablauf nach einiger Zeit selbst optimierte, was sich bei mir in Form einer deutlich geringeren Fersenbelastung äußerte. Als Gründe für diese Veränderung sehe ich einerseits eine leichte Verlagerung des Körpergewichts nach vorne und andererseits ein tendentiell eher mittiges Aufsetzen der Füße. Beide Aspekte scheinen mit Deinem Hinweis bezüglich des Körperschwerpunktes zu korrespondieren.
    Auf jeden Fall macht es Spaß sich eine neue Gangart anzueignen – umso mehr je besser es funktioniert. Ich werde jedenfalls am Ball – oder sollte ich besser sagen: am Ballen bleiben 😉

    Liebe Grüße

    k.

  62. Hallo Stefan,

    herzlichen Dank für die Möglichkeit, kostenlos diesen Newsletter zu erhalten und den Ballengang zu lernen.
    Meine Füße und Beine betreffend, bin ich momentan fast am Verzweifeln. Mein Orthopäde sagt, dass ich auf keinen Fall ohne Einlagen auskomme. Von dem vorletzten Modell habe ich starke Beschwerden unter dem Ballen am großen Zeh und 2. Zehgelenk bekommen, dass ich fast nicht mehr gehen konnte.Außerdem hatte ich starke Verspannungen der Fußmuskulatur, die nicht der Orthopäde sondern ein Physio festgestellt hat.Nur wenige Behandlungen brachten schon schmerzfreiheit. Durch die Unzufriedenheit bin ich schließlich auf Ihre Seite gestoßen. Da ich als Kind sehr viel barfuß gelaufen bin und geturnt habe, was auch viel barfuß durchgeführt wurde, fühle ich geradezu befreit, die Bestätigung zu erhalten, dass barfuß mit Ballengang sehr gesund ist. Als Turnerin geht und läuft man nicht über die Ferse.
    Jetzt merke ich, dass meine Muskulatur auf den Ballengang reagiert. Gerade im linken Bein habe ich starke Muskelbeschwerden im Bereich des Knies am Ansatz der Wadenmuskulatur. Dennoch mache ich weiter, weil ich davon überzeugt bin, dass ich ohne die Einlagen gehen kann. Mein rechter, kranker Fuß, reagiert sehr positiv. Ich kam überhaupt nicht mehr auf den Ballen, und jetzt kann ich mein ganzes Gewicht auf den Ballen bringen. Ein super Gefühl. Allerdings möchte mein Fuß gerne ausweichen und drückt nach rechts weg, so dass das Gewicht nicht hauptsächlich auf der linken Ballenseite unter dem großen Zeh ist. Deshalb muss ich mich auf das Gehen konzentrieren.
    Sofern Sie irgendeinen Tip für mich haben, bedanke ich mich im Voraus.
    Herzlichen Gruß
    J.

    1. Hallo Jutta,
      danke für dein Feedback und deinen Werdegang!

      Ich würde dich auf jeden Fall dazu ermutigen, weiter am Ball(engang) zu bleiben und die verschiedenen Reaktionen an deinem Körper zu beobachten.
      Das Ausweichen deines Fußes könnte ein Zeichen alter Schmerzerinnerung sein, oder es kann auch von der Struktur des Beines bis hoch zum Becken kommen. Dennoch ist es nicht ganz korrekt, wenn du das Gewicht nur auf den Innenbereich legen möchtes.
      Beim Landen ist das Gewicht genau verteilt, während beim Abstoßen dann der Großzehbereich mehr arbeitet.

      Du kannst auch zusätzlich zum Gehen einen Faszientherapeuten, einen Osteopathen oder – etwas andere Arbeitsweise – einen Spiraldynamiker aufsuchen. Von dort bekommst du unter Umständen auch Hilfe in Form manueller Behandlung, die über das Maß der Physiotherapie hinausgeht.

      Viel Erfolg beim Wiederherstellen!

      Stefan Heisel

  63. Hallo Stefan!
    Nach langem Üben habe ich sicher alle Fehler die man machen kann hinter mich gebracht. So langsam wird alles besser! Noch eine Frage zum „schwankenden Gang.“
    Je mehr ich meine Gewicht auf den jeweiligen Fuß verlagere, um so besser gehe ich. Leider wird mein Gang dadurch leicht schwankend. Ist das so gedacht oder kann ich da noch etwas verbessern?
    Liebe Grüße
    Horst

    1. Hallo Horst, danke für deine Frage, die ich erst sehr verspätet beantworte diesmal.

      Es freut mich, dass du Fortschritte machst und deinen Ballengang findest!
      Zu deinem schwankenden Gang kann ich aufgrund deiner Beschreibung nicht viel anfangen. Bei Gehen muss ja immer das Gewicht voll von einem auf den anderen Fuß verlagert werden. Wie meinst du das also?
      Inwiefern äußert sich das Schwanken dann?

      Generell kann ich sagen, dass der Gang einspurig laufen soll und das eine gewisse Anforderung an die Rotationen, einen entspannten Beinschwung (in alle Richtungen) und an das Gleichgewicht stellt.

      Insofern hört sich dein momentaner Stand des „Schwankens“ gut an.

      Solltest du aber ein „Hin und Her- Wackeln“ der Gehspur meinen, dann ist es nicht richtig und würde dich von der Rumpfbeweglichkeit eher wieder entfernen.

      Herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

  64. Hallo Stefan,

    Vor kurzem las ich zum ersten Mal vom Ballengang und hab mich daraufhin im Internet weiter informiert. Als ich auf deinen Blog gestossen bin, hab ich ihn ganz gelesen und bin nun bei Lektion 3 deines Kurses. Herzlichen Dank! Die Erklärungen sind wirklich sehr ausführlich, sehr gut verständlich und sehr überzeugend. Trotzdem habe ich einige Fragen und Kommentare:
    – Zu den richtigen Schuhen, die ich mir noch für den Winter besorgen muss: In dem Blog schreibst du auch etwas dazu, was unverzichtbar ist und was nicht. Engen Stiefel oder höhere Schuhe das Sprunggelenk immer ein? Die meisten Stiefel sind doch sehr weich. Worauf muss ich bei Stiefeln, Stiefeletten oder höher geschnittenen Turnschuhen da achten? (Ich meine nicht Absatz oder Sohle, sondern nur die Schafthöhe)
    – Ich freu mich jetzt immer, wenn ich im Alltag Treppen steigen kann, weil man dabei automatisch „richtig“ geht. Du schreibst, das eigentliche Üben findet im Alltag statt. Da hat man ja leider nur begrenzt die Möglichkeit zum Barfusslaufen, bei dem es schon fast von selbst klappt. Ich nutze die Wege zur Arbeit um mich auf die verschiedenen Aspekte, aus den Lektionen zu konzentrieren. Das klappt auch ganz gut. Wenn ich aber nicht mehr dran denke oder mit anderen Personen gemeinsam gehe oder spaziere, falle ich automatisch wieder in den Fersengang. Ist es so, dass man irgendwann (ggf. erst nach längerer Zeit) automatisch „richtig“ geht und es ganz von selbst passiert?
    – Ich weiss nicht mehr, ob ich es in deinem Blog oder woanders gelesen habe: Diese Art zu gehen hebt die Laune. Ich habe den Eindruck, diese Aussage stimmt wirklich! Dies sollte ja eigentlich Grund genug sein, um sich dauerhaft umzustellen. Mich wundert allerdings, dass sich diese Art zu gehen noch nicht durchgesetzt hat, nachdem wie ich jetzt sehe, doch schon seit einigen Jahren (Godo etc.) davon die Rede ist. Es ist ja nicht so, dass die m e i s t e n Menschen im Fersengang gehen, sondern eigentlich a l l e, die man so zufällig auf der Strasse beobachtet…

    Vielen Dank noch einmal und ich freue mich schon auf die nächsten Lektionen!

    Jessica

    1. Hallo Jessica, danke für deine ausführliche Rückmeldung und dein Lob an den Emailkurs!
      Es macht Spaß, deine Begeisterung für natürliches Gehen so unmittelbar herauslesen zu können.

      Ich komme gleich zu deinen Fragen:
      Wenn du dir Schuhe mit Schaft besorgst, dann sollen diese Schuhe ja das Sprunggelenk oftmals mehr stützen. Besonders bei Sport- und Wanderschuhen ist das der Fall.

      Für deine Lernphase (die locker zwei Jahre dauern kann) empfehle ich dir, solche schaftigen Schuhe oder Stiefel nur im Bedarfsfall zu tragen und für häufigeres Tragen folgenden Test zu machen:
      – Stelle dich hin und hebe ein Bein entspannt an. Führe nun den Fuß leicht nach vorne und lass ihn langsam absenken. Wenn nun der Fuß durch den Schaft so stark festgehalten wird, dass er im entspannten Zustand nicht DEUTLICH mit dem Vorfuß zuerst den Boden berührt, dann ist der Schaft zum Erlernen des Ballengangs ungeeignet.
      Ich würde aber dann auch die Probe machen und das gleiche OHNE Schuh ausprobieren. Nun sollte es mit dem Vorfuß klappen. Falls nicht, dann benötigst du speziellere Übungen als die im Emailkurs dargestellten.

      Das wirklich Intuitive Ballengehen hat nichts mit Übungen zu tun, sondern stellt sich ein, wenn der ganze Körper auf die von mir beschriebene Art und Weise grundsätzlich funktioniert. Das wirst du zum großen Teil in den noch verbleibenden 7 Lektionen kennenlernen. Das wirkliche Annahmen dieses Bewegungsgefühl, so dass es selbstverständlich wird, erstreckt sich dann auf jeden Bewegungsbereich, nicht ur das Gehen, und dauert erfahrungsgemäß gut 2 Jahre.

      Die gesamte Bewegungsart und sogar die innere Struktur des Körpers ist stark verlinkt mit dem eigenen Befinden und auch mit dem individuellen Lebenslauf. Genau deshalb ist der Ballengang als überragender Anteil des täglichen Bewegungsspektrums ein äußerst wirkungsvolles Mittel, auch die Psyche positiv durch pures Bewegen zu beeinflussen.

      Herzliche Grüße und noch sehr viel Spaß beim weiteren Entwickeln!

      Stefan Heisel

  65. Hallo Stefan,
    Das ist gerade genau mein Thema – ich habe mir Stiefel für den Winter gekauft – barfuß – und habe keine Ahnung, wie damit Ballengang funktionieren soll 🙂 ich habe den Test gerade gemacht, der Schaft hält den Fuß sehr. Allerdings ist es sehr weiches Leder, vielleicht geht es nach einer Weile?
    Meine Frage nun: ist es mit Stiefeln möglich? Meine gehen bis etwas über die Knöchel.
    Ich nutze nämlich auch seit einigen Wochen (im Sommer mit Five Fingers begonnen) mit halux valgus Füßen nur noch barfuß Schuhe ohne Einlagen, womit ich mich sehr wohlfühle, aber auch hier und da noch verunsichert bin, da ich meine Fußsohle und Knochen meine ich, sehr intensiv spüre und auch mal Schmerzen im Knochen des kleinen Zehs hatte.
    … Ob das ganze doch falsch ist und ich meine Füße ruiniere 
    Und eben noch sehr wenig im Ballengang gehe.

    Liebe Grüße,
    Janine

  66. Hallo Janine,
    danke für deine Nachfrage wegen Schuhen und das Gehen im Ballengang allgemein!

    Wegen der Stiefel kann ich dir rückmelden, das es mit Schaft recht schwierig ist, sich den ballengang erstmal anzueignen. Die Umstellung kann nämlich locker mal zwei Jahre dauern und alles, was die alte Gewohnheit triggert – und Stiefel tun das leider – verlängert diese Lernphase deutlich.
    Auch muss man mit solchen Stiefeln sowieso anders gehen, als mit anderen Schuhen oder barfuß, erst recht. Sogar mit jedem einzelnen Schuh ist es ein wenig anders. Genau, wie man über unterschiedliche Untergründe immer etwas anders geht. (Laub, Wiese, Schnee, Fels, Sand ….

    Durch annähernd barfuß gehen PLUS die richtige Ganzkörperbewegung (die letztlich zum „Ballengang“ führt) kannst du dir deine Füße bei grundsätzlich gesunder Grundstruktur nicht ruinieren, sondern regst zum natürlichen Aufbau von Muskeln und Faszien und Knochen an.

    Ballengang ist nicht nur „Landen auf dem Vorfuß“, sondern das Ergebnis von mehreren Bewegungsketten, Rotationen und Nutzung der Schwerkraft.

    Halte dich am besten weitgehend an den Email-Kurs und betrachte alle Einzelteile als wichtig zum Gesamtergebnis.

    Viel Spaß am Entdecken wünsche ich dir!

    Herzliche Grüße,

    Stefan Heisel

  67. Hallo Stefan,

    ich übe fleißig den Ballengang mit deinem E-Mail-Kurs und bin jetzt bei Lektion 9.

    Irgendwie habe ich ein Verständnisproblem mit der Beckenrotation. Lektion 3 „Beckengehen“ hatte ich so verstanden, dass das Becken gleichzeitig sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen rotieren sollte, so dass sich beim Vorwärtsgehen z. B. der rechte Beckenknochen zuerst nach vorne unten links bewegt und dann nach oben hinten rechts. In Lektion 8 schreibst du aber, dass man auf keinen Fall die Hüfte abknicken dürfte. Dann kann es sich bei der Beckenrotation doch nur um ein horizontales nach Vorne und Hinten Schwingen halten!?

    Für weitere Erläuterungen wäre ich dankbar.

    Viele Grüße

    Andrea

    1. Hallo Andrea!

      Danke für deine Anfrage und dein aktives Mitdenken!

      Es ist sehr richtig, dass das Becken dreidimensional rotiert beim Gehen! Genau wie in Lektion 3 beschrieben.

      Mit „nicht abknicken“ ist gemeint, dass das Becken im ganzen, während es rotiert, NICHT seitlich ausschlägt (wie zum Beispiel beim Salsa-Tanzen 🙂 ), sondern immer in der Spur bleibt.

      Ich hoffe, so ist es verständlicher ausgedrückt.

      Viel Spaß beim weiteren Entdecken!

      Herzliche Grüße, Stefan Heisel

  68. Hallo Stefan,

    vielen Dank für deine weiteren Erläuterungen. Ja, jetzt ist es mir klarer!

    Noch eine Frage zu Lektion 9. Ich war sehr überrascht, dass ich nach 9 Wochen jetzt doch wieder mit der Ferse zuerst auftreten soll/kann. Das Üben hat mich zunächst völlig verwirrt und ich wusste gar nicht mehr, wie ich vorwärts kommen sollte. Ich habe es trotzdem weiter versucht und stelle mir nun folgende Fragen:

    Du schreibst, dass es viele Arten des Gehens gibt und die jeweils richtige sich an der Situation und den Gegebenheiten orientiert. Ist es richtig, dass das Aufsetzen mit der Ferse nur bei langsamem und entspanntem Gehen möglich ist?

    Denn wenn ich schneller gehe, stoße ich mich mit dem Ballen ja auch kräftiger ab und zusammen mit dem nach vorne strebenden Brustbein wird so der „Fall“ nach Vorne und die damit verbundene Kraft des „Aufpralls“ des Schwungbeins ja umso größer. Für mein Empfinden ist beim schnellen Gehen der „Aufprall“ zu stark, um ihn mit der Ferse ausreichend abfedern zu können, sprich auch beim Ohrentest nur einen leichten Schlag zu hören.

    Also je schneller ich gehe, desto mehr/größer rotiert das Becken und die Ferse setzt weniger auf bzw. je langsamer ich gehe, desto flacher setzt der Fuß auf. Ist das so richtig?

    Hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt. Es ist gar nicht so einfach, übers Gehen zu sprechen 🙂

    Viele Grüße

    Andrea

  69. Hallo Andrea,
    Endlich fragt mal jemand nach der neunten Lektion. Vielen Dank für deine Gedanken dazu!

    Mit der neunten Lektion sollte der erfahrene Ballengänger (und das kann Jahre dauern) sein Gehen soweit über Ganzkörperbewegungen einleiten, dass die gedankliche Fixierung auf die Ballenlandung allmählich aufhören sollte und statt dessen nur als Folge aller anderen Bewegungen gesehen wird.
    Sofern es die Situation vorgibt.
    Eine Ballenlandung oder Fersenlandung hat nichts damit zu tun, wie schnell ich unterwegs bin, sondern damit, WO sich mein „Landefuß“ im Verhältnis zum Rumpf befindet.
    Ein ganz normaler Vorgang, aber beim Gehen leider sehr stereotyp in Richtung Ferse, WEIL sich der Rumpf zu weit HINTER dem Fuß, anstatt ÜBER dem Fuß beim Landen befindet.

    Nun zu Lektion 9:
    Es gibt ständig Momente, in denen ich meine Schritte aus verschiedenen Gründen mal größer, mal höher, tiefer setzen muss. Nicht immer würde dann der Ballen als erster Kontaktpunkt den Boden berühren (FLACH sollte es ohnehin immer sein).
    In solchen Fällen ist es wichtig, dass auch alles AB der Ferse auch gemäß der ZZ-Linie zum Abfedern in der Lage ist. Das kommt nicht sehr häufig vor, aber es ist ein Zeichen von totaler ganzkörperlicher Flexibilität, wenn ich im Körper genau so „fluffig“ funktioniere, auch wenn – oh Schreck! 🙂 – die böse Ferse den Boden zuerst touchiert.

    Nach selbigem Prinzip, spielen sogar Schuhe – zeitweise getragen – gar keine sooo große Rolle mehr.

    ABER: Um so weit zu sein, muss das Gehen, möglichst barfuß und möglichst konzentriert in kleinen Lernschritten, im Alltag für eine Zeit von durchschnittlich zwei Jahren praktiziert worden sein.
    Genau darauf gibt Lektion 9 einen Ausblick.

    Herzliche Grüße,

    Stefan Heisel

  70. Hallo Stefan,

    Gibt es 2016 auch wieder Seminare? Über den Email Kurs bin ich nie sicher, ob ich alles richtig mache.
    Vielen Dank und einen guten Start ins Jahr.

    Simone

    1. Hallo Simone,
      ja, ich werde auch 2016 wieder Seminare anbieten.
      Sobald die Orte und Termine festehen, gibt es einen entsprechenden Newsletter.

      Mit herzlichem Gruß,

      Stefan Heisel

  71. Hallo Stefan,

    habe soeben die 2. Lektion erhalten und werde in dieser Woche fleißig üben bzw. mich damit beschäftigen. Vielen Dank für die Zusendung.

    Ich trage schon seit 3 Jahren Senmotic Barfußschuhe, aber für den „richtigen“ Ballengang braucht man doch Anleitung.
    Ich habe oft Schmerzen in den Füßen (Senk-Spreiz-und Knickfuß) mit Einlagen geht gar nicht, Der Fußspezialist wollte am liebsten gleich operieren. Der rechte Fuß ist inzwischen schmerzfrei. Links habe ich beim auftreten und abstoßen noch Schmerzen unter dem Großzehenballen und manchmal tun mir auch die Sehnen auf der Fußoberseite weh.

    Habe vor 2 Jahren eine Hüftprothese bekommen, dafür hatte ich gleich zwei Operationen in einer Woche da der Hüftkopf nochmal ausgetauscht wurde (war 3x rausgesprungen). Danach waren meine Muskeln im Oberschenkel und eigentlich im ganzen Bein und Hüftbereich bretthart. Befinde mich noch in Physiotherapie.
    Mein laufen war natürlich auch entsprechend schlecht.

    Ich merke dass die Bescäftigung und die Ballengangübung nun dazu führt dass ich mich besser aufrichte und meinen Füßen wieder mehr zutraue. Ich hoffe dass meine Wademusklatur auch noch etwas entspannter wird.

    Viele Grüße
    Magdalene

  72. Hallo Stefan,
    Ich las neulich folgendes: beim Ballengang wird über den Talus die Dämpfung gewissermaßen ausgeschaltet. Von daher sei der Ballengang nur etwas für Freaks.
    Ist da etwas dran Deiner Meinung nach und wie beurteilst Du diese Aussage?
    VG

    1. Hallo Mars, danke für deine Nachfrage!
      Ich finde jegliche Meinungen zum Bewegen sehr interessant und hinterfrage ja selbst immer wieder und teste und lerne.
      Kannst du bitte die Quelle dieser Aussage nennen? Dann kann ich es aus dem Zusammenhang besser beurteilen 😉

      Danke und Gruß,

      Stefan Heisel

  73. Guten Morgen, Herr Heisel.
    Zunächst einmal von Herzen Dank für Ihre aufschlussreiche Homepage und das kostenlose email-Angebot. Ich war gestern sehr froh, als ich auf Ihre Seite stieß. Sie sprechen mir „aus der Seele“ mit Ihren Anregungen v.a. auch bzgl. „Wie Sie die größten Fehler beim Ballengang vermeiden können“. Ich interessiere mich schon eine Weile für dieses Thema – v.a. im Zusammenhang mit der Körperaufrichtung und auch Beckenbodenbewusstsein (wie sie zum Bsp. bei Eric Franklin oder auch Benita Cantieni zu finden sind). Dabei habe ich festgestellt, dass jedeR AutorIn seine eigenen Anweisungen und Übungserläuterungen hat, die – wenn ich sie „sklavisch“ zu befolgen versuche, entweder gar nicht so richtig verstehe oder für mich nicht passen und oft in einen „Übungsstress“ ausarten, der weder Lust macht, noch spielerisch in meinen Alltag vernünftig zu integrieren ist.
    Vor einigen Tagen habe ich mit dem Barfußlaufen zuhause begonnen. Die erste große Überraschung für mich dabei war, wie „fühlig“ meine Füße sind und wie interessant es ist, die verschiedenen Böden und Temperaturunterschiede im Haus und draußen auf der Terrasse und dem Balkon zu spüren. Es ist eine große Bereicherung in puncto Körperwahrnehmung/Körperbewusstsein, barfuß zu gehen. Die zweite Überraschung war: wie sehr ich mit den Fersen dabei auf den Boden knalle – dazu brauche ich gar keinen „Ohrentest“ bzw. muss mir nicht die Ohren zuhalten. Als ich es dann mit dem Ballengang versucht habe, war das Auftreten sanfter und „spüriger“, aber ich kam mir dauernd ein wenig vor wie „der Storch im Salat“ und spürte nach ein paar Tagen auch meine rechte Wade in unangenehmer Weise mit Verspannungen.
    Jetzt meine Frage zu ihrer Übung von heute Ballengang 1 „Das Überall-Stepworkout“:
    Sie schreiben: Wichtig: Verlagern Sie bei dieser Übung immer ihr gesamtes Körpergewicht auf das rechte bzw. linke Bein! Die Übung wird wirkungslos, wenn sie stattdessen nur aus der Hüfte „hin- und herwackeln“.
    Damit habe ich ein wenig Schwierigkeiten. Wann ist das Körpergewicht auf dem jeweiligen Bein: beim „Abstoßen“ (so empfinde ich es), wenn ich z.B. die rechte Ferse kontrolliert herunterlasse – dann ist das ganze Gewicht rechts?
    Außerdem merke ich bei dieser Übung, dass mein linkes Bein(bzw. die Kraft im Bein viel schwächer ist als beim rechten.
    Beim Gehen im Raum stellt sich ein etwas schwingendes Gefühl ein, das die „Knieregion“ bei mir irgendwie auslässt (mit der Gefahr, dass die Knie sich etwas steif anfühlen) – es ist, als würde ich mehr mit bzw. aus der Körpermitte gehen. Das „Storch im Salat“-Gefühl ist zwar weniger, aber es fühlt sich noch reichlich „unnatürlich“ an. Vielleicht verändert e sich mit zunehmender Step-Übung?
    Soweit für heute. Nochmals sehr herzlichen Dank und freundliche Grüße, Susanne Dörr

    1. Liebe Frau Dörr,

      vielen Dank für ihre ausführliche Rückmeldung und ihre Erfahrungen in Körperarbeit!

      Ich freue mich, dass Sie auch erkannt haben, dass Übungen und Anweisungen (auch wie ich sie im email-Kurs ja zwangsläufig erst mal geben muss) sehr schnell dazu führen, den eigentlich Sinn des Ganzen zu verfehlen.
      Deshalb empfehle ich jedes Mal, alle meine Übungen „nur“ als Anreiz für das Nervensystem zu verstehen, nie als „Gymnastik“ oder ähnliches. Man könnte auch sagen, die Übungen dienen als eine Art „Programmierung“, um dann im normalen Leben einige Dinge von innen heraus anders zu spüren und dann auch anders auszuführen. Ganz automatisch und sehr intuitiv!

      Zu ihrer Frage zu Lekrion 1:

      Ja, es ist schnell zu eng zu interpretieren, auf was ich hinaus möchte und ich freue mich immer, wenn aufmerksame Menschen wie Sie durch richtiges hineinfühlen dann die entscheidenden Fragen stellen.

      Der Gewichtswechsel von rechts auf links u.u. ist so zu verstehen, dass bei jedem Schrittwechsel auf der Stelle ihr kompletter Rumpf von einer Seite über die Mitte hinweg auf die andere Seite komplett mitwechselt.
      Sie können einfach mal ohne zu steppen auf beiden Füßen hüftbreit stehen und nur mit dem Körpergewicht spielen. Rechts – Mitte – Links. Beobachten Sie dabei, wie sich ihre vertikale Körperachse immer einige Zentimeter verschiebt. Somit erhalten sie bei völlig aufrechtem Körper immer ein Stand- und ein Spielbein. Eben wie beim richtigen gehen.
      Es ist sehr gut, dass Sie eine Einseitigkeit jetzt schon bemerken, bevor sich diese durch etwaige hartnäckige Beschwerden durch die resultierende einseitige Belastung ergeben! Arbeiten Sie am besten ganz bewusst mit dieser Assymetrie und versuchen Sie, ihre schwächere Seite zu mehr Funktion zu bringen. Am besten im Alltag imemr wieder.

      Zum Knie:
      Sehr gut, dass Sie eine Unbeweglichkeit im Knie feststellen! In einer späteren Lektion wird die Gesamtbeweglichkeit aller Schlüsselgelenke noch behandelt.
      Beim Steppen ergibt sich die Beweglichkeit aber auch schon, indem Sie darauf achten, dass beim unbelasteten Spielbein, die Hüfte etwas nach unten sinken kann und damit das Knie, wenn die Ferse ja nach oben kommt, ganz entspannt nach vorne fällt. Dazu muss das Spielbein wirklich ganz fluffig am Hüftgelenk hängen underst bei Gewichtannahme im nächsten Step wieder Spannung annehmen, während das andere Bein so entspannt.

      Bedenken Sie, dass der Kurs absichtlich schrittweise aufgebaut ist und zunächst einmal die Konzentration auf die Kraft des Fußballens bei Landung und Abdruck im Hauptaugenmerk steht.

      Die vielen anderen Aspekte folgen bewusst in diesen Abständen.

      Viel viel Spaß und Erfolg dabei.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Stefan Heisel

  74. Guten Tag Herr Heisel,
    ich möchte mich zuerst einmal für die ausführlichen und verständlichen Texte für das Erlernen des Ballengangs bedanken. Ich versuche täglich beim Wandern durch z.T. unebene Wiesen- und Feldwege alle Hinweise des Kurses in meine Fortbewegung zu integrieren. Des öfteren ärgere ich mich, dass ich noch oft mit der Ferse zumindest zeitweise den Boden zuerst berühre. Ich mache allerdings fast täglich Fortschritte. Mit sogenannten Barfussschuhen gelingt mir das Ballengehen am einfachsten. Sollte ich deshalb alle meine Trekkingschuhe (mit Absatz) ausmustern? Außerdem hätte ich gern gewusst, ob es sinnvoll ist, das Ballengehen auch mit Nordic-Walkingstöcken zu versuchen? Herzlichen Dank im voraus!
    Herzliche Grüße
    Harald Speit

    1. Hallo Herr Speit,
      Danke für das positive Feedback zum online-Kurs!
      Gleich zu den Fragen: Die Trekkingschuhe habe zumindest den Vorteil, dass sie meistens wasserdicht sind. Je nach Wetterlage/ Temperatur kann es mal Sinn machen, auf solche Schuhe zurückzugreifen. Für das Gehen selbst sind Trekkingschuhe nicht so produktiv, zumindest nicht, wenn man noch in den ersten Jahren der Unstellung ist. Wenn die Gangart im ganzen Körper funktioniert, spielen Absätze nicht mehr so sehr die Rolle, sollten aber dennoch die Ausnahme bleiben. Selbiges gilt für die Aktivität der Füße, die ja bei sehr festen, gestützen Schuhe kaum noch vorhanden ist und somit nicht zu kräftigen voll funktionsfähigen Füßen beitragen.
      Ausnahmen sind wirkliche Extremsituationen wie fester Schnee/ Eis etc.

      Zum Nordic Walking: Generell macht es nach meinem Dafürhalten und nach meinem Bewegungsspektrum wenig Sinn, mit Stöcken zu gehen. Das würde aber den rahmen sprengen, dies genauer zu begründen. Außerdem soll der Spaß, den man dabei hat, ja durchaus seine Berechtigung haben, sonst dürfte man ja auch kein Motorradfahren, kein Fahrradfahren und sogar kein Fußball spielen 🙂 Beim Benutzen von Stöcken achten Sie dann ganz besonders auf die gegenläufige Rumpfrotation und bewegen auch die Stöcke über die Arme aus dem Rumpf heraus mit ganz entspannten Schultern. Beim Abstoß führt der Ellbogen bei tiefer Schulter. Es ist für sich genommen sehr schwer, entspannt mit Stöcken zu gehen, wenn das Gehen ohne Stöcke schon reichlich Optimierungsspielraum hat.
      Auf alle Fälle viel Spaß beim Entdecken und Lernen!

      Ihr Stefan Heisel

  75. Lieber Herr Speit, (und lieber Stefan)

    ich bin jetzt seit einem guten Jahr dabei und mir geht es weniger um das Barfußgehen als um den Ballengang. Daher habe ich – gerade auch für den Winter – jetzt wirklich alle Barfuß/Zero/Minimalschuhe durchgetestet und mir eine schöne Kollektion angeschafft.

    Ihnen geht es ja um Trekkingschuhe. Da habe ich eine schlechte Erfahrung gemacht (Sole Runner: sitzt nicht, rutscht bei mir auf glatten und nassen Felsen etc.) und eine sehr gute: Bei Vivobarefoot gibt es verschiedene Sohlenprofile und die Modelle mit den Profilnoppen halten perfekt. Ich bin damit alpin herumgekraxelt und hatte einen so guten Halt auf den Felsen wie bei einem Freeclimbing-Schuh. Man spürt also sehr viel wie bei allen extrem flexiblen und leichten Barfußschuhen (diverser Marken), hat aber zusätzlich Sicherheit.
    Die Modelle mit alpintauglichen Trekking-Noppen, die es bei Männern gibt, sind Primus Trail, Trail Freak Waterproof, Hiker, Tracker und Linx. Ich bin mit den Tracker im Spätwinter im Schnee und auf vereisten Steigen gewesen – kein Problem; der Schaft ist sehr flexibel. Im Sommer reichen mir die Trail (ohne Schaft, ohne waterproof, also deutlich flexibler), aber die Hiker kommen auch noch irgendwann zu mir gewandert. Bei Regen halten alle außer denen mit Mesch das Wasser sehr gut ab. Mesch trocknet aber auch schnell. Linx trage ich (in einer schöneren US-Variante importiert) im Urlaub sowohl in der Stadt als auch in den Bergen als „Varioschuh“.
    Ja, ich bin ein Fan (unbezahlt!). Aber für die Stadt und für den Sommer gibt es auch andere schöne Marken, z.B. die Leguano gibt es jetzt nicht mehr nur als „Handschuh“, sondern auch als normalere Schuhe; auf glattem Steinpflaster haften sie deutlich besser als die sehr schönen Merrill (Pace) Glove. Bei Trekking würde ich aber unbedingt die Vivos nehmen.

    Außerdem bin ich Nordic-Walkerin und muss das auch machen, um gegen meine Skoliose zu arbeiten, um meinen Rücken zu stärken etc. Und in den Bergen sind Stöcke ja auch hilfreich. Ich weiß nicht genau, wieso Stefan gegen die Stöcke ist, denn beim richtigen NW muss man sowieso die Rotation einsetzen etc. Nur schiebt man dabei den schräg eingesetzten Stock nach hinten und aktiviert so eben auch Arm-, Schulter-und Rückenmuskulatur stärker als beim normalen Wandern oder Walken. Geübte NWler/innen verspannen sich da eigentlich nicht, denke ich. Aber sie müssen natürlich die Muskeln anspannen, sonst können sie die Stöcke gleich weglassen.

    Ich habe überhaupt kein Problem, beim NW im Ballengang zu bleiben. Zum Vergleich: Ich schaffe den Ballengang nur sehr schlecht oder gar nicht, wenn ich eine Tasche über der Schulter habe, etwas Schweres vor mir trage (im Rucksack geht es), etwas ziehe oder schiebe etc. Aber NW macht mir gar nichts, das kombiniere ich locker.
    Also aus meiner Laiensicht heraus geht es …

    Schöne Grüße und viel Spaß beim Ballengehen!
    Eva

    1. Liebe Eva, vielen Dank für deine Schuherfahrungen! Schade, dass du letzten Sommer auf der Tromm keine Stöcke dabei hattest 😉 Dann hätte ich dir gut zeigen können, weshalb das am Stock gehen unterhalb des 95. Lebensjahres bei gesunder Bewegungsfähigkeit auf ebenem Boden eher was Spaßiges ist 🙂 Das war schon ein tooler Coup, auch im Sommer Winterequipment zu vertreiben 🙂

      Liebe Grüße,

      Stefan

  76. Lieber Stefan,

    die Stöcke hatte ich im Auto dabei – hätte ich das nur gewusst. Naja, vielleicht beim nächsten Odenwaldspaziergang?
    Ich glaube, du kennst NW nicht so richtig, denn 95-Jährige haben eine völlig andere Stockhaltung: Sie benutzen die Stöcke zum Haltgeben, nicht zum Weg- und Hochdrücken nach hinten. Richtiges NW ist ein bisschen so wie eine Trizepsübung. Die Stöcke geben keinen Halt, das ist nicht die Idee.
    Ich kann ja gerne mal einen kleinen NW-Kurs machen 🙂

    Schöne Grüße
    Eva

    1. Hallo Eva, ja das war schade,!Hätte sicher den einen oder anderen interessiert.
      Ich kenne NW sehr gut, muss ich ja:) Deshalb schrieb ich ja, dass es den Rahmen hier sprengt, diesen vom natürlichen Ballengang klar zu differenzieren.

      Vielleicht sagt ein Foto vom Begründer dieser Art der Gymnastik etwas mehr aus

      Daraus könnte man eine richtig schöne Analyse machen, in der tatsächlich kein einziger Gesichtspunkt von aufrechtem, leichtem, natürlichem, ökonomischem und aufgerichtetem Gehen ansazweise zu erkennen ist. Selbst als Foto.

      Mit Skiern machen die Bewegungen viel mehr Sinn. Das ist so, als würde ich die Bewegung beim Gehen in High Heels perfektionieren und mit natürlichem Gehen gleichsetzen wollen, bei denen man aufgrund von KEINEM Equipment ganz andere Begebenheiten hat.

      Dennoch ist es eine beliebte Sportart mit sehr großer Lobby und riesen Netzwerk. Macht Laune, trainiert nebenbei auch den Oberkörper und die Ausdauer, wenn man es flott macht.

      Herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

  77. Hallo, habe den Email-Fernkurs am 3. Mai begonnen und warte seit dem 10. Mai auf die 2. Email. Ist da was schief gelaufen? Sollte ich mich neu anmelden?

  78. Lieber Stefan Heisel, danke für die ersten beiden Newsletter, die ich gerade bekam. Ihr Ton und ihre Grundhaltung sind für mich sehr vielversprechend und vertrauenswürdig. Ich freue mich auf die kommenden Impulse.
    Meine Frage: Ich bekomme beim Ballengang nach zwei Schritten sofort einen Krampf in der linken Wade. Heisst das vielleicht, ich sollte erstmal gar nicht laufen, sondern nur die Standübung machen, bis sich Muskulatur und Gewebe an den neuen Ablauf gewöhnt haben oder fällt Ihnen noch was anderes dazu ein?
    Vielen Dank & herzliche Grüße,
    Marai

    1. Hallo Marai, danke für dein positives Feedback!
      Der Krampf in deiner Wade ist ein Zeichen dafür, dass du den Gang noch lange nicht aus dem Körper „geschehen“ lässt, sondern – wie eigentlich fast jeder Beginner – zu sehr auf das Landen ganz vorne auf dem Vorfuß fixiert bist. Um das entspannt zu schaffen, fehlen noch ganz viele Funktionen, die im Laufe des kostenlosen Kurses Step by Step entwickelt werden.
      Zum Teil passt sich natürlich die lokale Struktur in Fuß und Unterschenkel an die veränderten Kraftverhältnisse und Anforderungen an, zum anderen teil wird der Körper mehr und mehr als Ganzes funktionieren, so dass der Ballengang völlig natürlich un ungezwungen wahrgenommen wird.

      Es ist quasi ein kompletter Prozess.

      Viele Grüße,

      Stefan Heisel

  79. Lieber Stefan

    Danke für deine Anleitung Teil 1!
    Ich habe heute begonnen! Was mir sehr geholfen hat, war die Beschreibung beim freien gehen sich heran zu ziehen, als ich das’Ziehen‘ im Kopf hatte, ging es viel leichter!
    Bis nächste Woche
    Frauke

  80. Hallo Stefan
    Vielen Dank für Deinen Fernkurs! Korrekter Ballengang hilft mir als Dauerbarfüsslerin sehr, besser mit Untergründen wie Schotter klarzukommen. Es schmerzt viel weniger.
    Hier eine Anmerkung zu Lektion 10. Als passionierte Berggängerin erhebe ich Einspruch, was das Tragen hochschaftiger Schuhe angeht.
    Ehe ich vor 3 Monaten vollständig auf Barfuss umgestellt habe, bin ich 7 Jahre lang in Minimal- oder Barfusschuhen gewandert, und zwar auch sehr anspruchsvolle Bergwanderungen vom höchsten Schwierigkeitsgrad und Touren mit Abstiegen von 2000 Höhenmetern. Seit ich keine hochschaftigen Bergstiefel mehr getragen habe, bin ich nie mehr umgeknickt, denn das Gehen über die Ballen macht Einknicken fast unmöglich! Von daher kann ich gern Entwarnung geben.
    Herzlich
    Dorothea

  81. Hallo Stefan,

    vielen Dank für deinen Fernkurs. Ich habe heute die zweite Lektion erhalten. Seit 15 Monaten quäle ich mich mit einer plantar fasciitis unter beiden Füßen. Zwischenzeitlich bin ich krabbelnd unterwegs. Es ist mega schmerzhaft und ich habe schon viele Ärzte aufgesucht und viel ausprobiert. Leider bisher ohne viel Erfolg. Jetzt laufe ich seit gut einer Woche sehr vorsichtig im Ballengang durch`s Haus. Die erste Lektion hat zu Anfang nur schwerlich geklappt. Jetzt kann ich schon bis zu drei Minuten am Stück pumpen ohne dass es weh tut. Kannst du mir was dazu schreiben? Gibt es Erfahrungen zum Ballengang bei einer bestehenden Entzündung?

    Liebe Grüße Claudia

    1. Hallo Claudia!
      Jetzt erst aus dem Urlaub, daher so spät 😉
      Die Plantarfaszie ist ja beim natürlichen gehen sehr gefragt und bewirkt ja auch überhaupt erst das federnde Übertragen der Kräfte vom Boden in den Körper.

      Die erste Lektion ist eigentlich nicht zum Pumpen gedacht, sondern mehr zur Wahrnehmung dessen, was passiert, wenn die Reihenfolge eine andere als gewohnt ist.
      Wenn du aber bereits drei Minuten schmerzfrei pumpen kannst, dann müsstest du doch auch drei Minuten schmerzfrei gehen können, oder?

      Der Ballengang als solches soll ja zu einer sehr gleichmäßigen Verteilung aller zum Gehen benötigten kräfte inklusive der Schwerkraft führen, bzw er ist das Resultat von ökonomischen aber auch dynamischen fließenden Gehens. Jede Entzündung oder sonstiger schmerzender oder eingeschränkter Körperteil bedeutet natürlich eine Störung des Gesamtbildes. Mein Tipp für deine persönliche Bewegungsweise ist (pauschal, nicht individuell beratend) auf alle im Kurs beschriebenen Bereiche in gleichem Ausmaß zu achten, und dann auch immer nur auf einen auf einmal.

      Ich wünsche dir gute Besserung!!

      Herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

  82. Hallo Stefan!

    Danke erstmal für den Kurs den ich seit heute verfolgen darf!

    Ich habe eine Mitgliedschaft bei Kieser und würde gern wissen ob ich durch die umstellung auf den ballengang beim krafttraining irgendetwas beachten muss. Gibt es muskeln die ich trainieren sollte damit die umstellung leichter fällt oder eher meiden da sie durchs gehen genug beansprucht werden?
    Ich bin relativ groß und der grund warum ich mich für krafttraining entschied waren immer wieder auftretende rückenschmerzen und verspannungen.

    Liebe Grüße
    Valentin

    1. Lieber Valentin, danke für deine Nachfrage bezüglich Krafttrainings bei Rückenbeschwerden.
      Um eine gute Aufrichtung hinzubekommen bzw sich aufgerichtet leicht im Ballengang zu bewegen, bedarf es überhaupt kein Krafttraining, insbesondere kein Rücken- oder Bauchtraining.
      Verspannungen treten auf, wo ein Ungleichgewicht in der BALANCE der einzelnen Körpersegmente herrscht. Unabhängig davon treten Sie natürlich auch bei psychischen oder mentalen Belastungen auf und bilden dabei einen sogenannten Panzer, der vor Gefahren schützen soll (die allerdings nur innerlich aber seltenst real vorliegen)
      Menschen mit viel Kraft bewegen sich in den seltendesten Fällen auch optimal im Alltag oder gehen mit absoluter Leichtigkeit. Bei Kraftübungen wird die Muskulatur, die eigentlich für willkürliche Bewegungen angelegt ist für eine vermeindliche Haltungskompensation genutzt. Eigenltich sollten für eine leichte aufgerichtete Haltung genau jene Körperstrukturen verbessert werden, die erstens
      – unwillkürlich und
      – sehr fein und ausbalanciert arbeiten.
      So dass die Aufrichtung mit geringstmöglichem Kraftaufwand von alleine passiert.

      Diese Strukturen können aber nur dann so fein arbeiten, wenn die sie umhüllende Grundsubstanz, also die FASZIEN, den entsprechenden Raum geben und auch entsprechend durchlässig und schließlich sensibel sind.

      Daher ist für den Ballengang ein sehr feines manuelles oder aktives Arbeiten an den Faszien unerlässlich.

      Aber was tun, wenn man in einem Kraftstudio bereits angemeldet ist… ?

      – Hauptsächlich dehnende Übungen, vor allem jene, die sämtliche Rumpfbereiche (vorne, hinten, Seiten) lang machen nutzen
      Rotationen zwischen Becken und Schultergürtel dehnend erweitern
      – Übungen die federnd gemacht werden nutzen
      niemals Bauchtraining (außer Streching)
      niemals Training des Beinhebers oder des Beinbeugers (außer Streching)
      – möglichst barfüßig/strümpfig üben

      Zusätzlich wäre es hilfreich, einen funktionellen Bewegungscoach oder Faszientherapeuten bei Gelegenheit aufzusuchen, um wenigstens den qualitativen Unterschied am eigenen Leib zu spüren.

      Ich hoffe, mich nicht zuuu drastisch ausgedrückt zu haben und wünsche dir viel Erfolg bei allen Übungen!

      Liebe Grüße,

      Stefan Heisel

      1. Ich bin dir sehr dankbar für die ausführliche Antwort. Als Kind wurde ich sogar vom orthopäden genötigt Dehnübungen zu machen damit ich meinen fuß „vernünftig“ über die ferse abrolle. Wie verrückt mir das jetzt erscheint. Die letzten Jahre hab ich wie gesagt Krafttraining gemacht um wie du sagst meine Haltung zu kompensieren. Ballengang ist nun die Befreiung schlechthin! Gehen macht wieder Spaß, dein blog war der auslöser!
        Zum Glück ist mein Vertrag im FitnessStudio diesen Monat ausgelaufen. Mein Geld möchte ich nun lieber in neue Schuhe investieren – den Beitrag dazu hab ich gelesen. Auch jenen über die Wanderung und da ich mir nun auch wieder zutraue ohne Schmerzen lange Strecken in den Bergen zurückzulegen, wollte ich auch mal fragen, welche Schuhe du da verwendet hast, also der Geheimtipp quasi 🙂
        Schönes Wochenende!
        Valentin

  83. Guten Abend Herr Heisel

    Zuerst mal ein Dankeschön für Ihren Gratisemail-Kurs.

    Ich habe das erste Mail erhalten und frage mich nun bez. Ihres Satzes „Wichtig: Verlagern Sie bei dieser Übung immer ihr gesamtes Körpergewicht auf das rechte bzw. linke Bein! “ Ist das Gewicht immer auf dem Bein, bei welchen die Balle gerade nach oben stosst? Oder?
    Besten Dank für Ihre Antwort.

    Esther

    1. Hallo Esther!

      Die Übung ist so gemeint, dass du dich beim Absetzen komplett auf das entsprechende Bein stellst und beim nach oben stoßen wird dieses Gewicht dann allmählich auf das andere Bein abgegeben, sodass es dann beim Absetzen des anderen Beines komplett gewechselt hat.

      Du könntest dann quasi mit dem nicht belasteten Bein auch einen Schritt machen und dich mit dem hinteren belasteten Bein abstoßen (Tust es in dieser Übung aber nicht) Es ist wie gehen auf der Stelle ohne den Bodenkontakt zu verlieren.

      Ich hoffe, es ist jetzt klarer.

      Herzliche Grüße,

      Stefan Heisel

  84. Lieber Stefan, herzlichen Dank für diesen interessanten Kurs.
    Seit einiger Zeit interessiere ich mich für das „normale“ Laufen.
    Folgendes fällt mir auf: das Gehen fühlt sich an wie „fliessen“ – im Gegensatz dazu fühlt sich das alte Gehen wie „stoppen“ an. Ich bekomme ganz weiche, warme Füsse bei der Übung. Ob der Ballengang sich vielleicht auch auf unser Gemüt auswirkt?
    Es gibt auch noch etwas was mir nicht ganz klar ist. Wenn ich beim Ballengang auf die Ferse abrolle, fühlt sich das sehr merkwürdig an. Irgendwie klappt das bei mir nicht so gut. Liegt das an meiner Wahrnehmung oder gibt es dafür einen anderen Grund (verklebte Faszien)?
    liebe Grüße und vielen Dank für deine Antwort Stefanie

    1. Hallo liebe Stefanie,
      danke für deine Beobachtung und deine Nachfrage zum natürlichen Gehen!

      Es ist in der Tat so, dass sich das aufgerichtete Gehen aus der Faszienkette (also der Ballengang 🙂 ) auf die Stimmung auswirkt. Wir merken das, wenn wir bereits in sehr ausgelassener fröhlicher Stimmung sind, wie schnell man ins Hüpfen kommt und wie sehr das auch auf die Mimik wirkt.
      Hat man ein Körpergefühl, das sich auf Leichtigkeit fokussiert, dann fallen alle Bewegungen viel leichter, man ist insgesamt entspannter und bewegt sich beschwingter.
      Diese Bewegungsqualität setzt sich natürlich in der äußeren und inneren Haltung fort.

      Jedoch kann man durch bewusste Leichtigkeit keine richtig tiefsitzenden inneren Konflikte, Ängste, Nöte einfach so übergehen. Das ist auch der Grund, weshalb wir so verschiedene „Gangarten“ haben (und das ist völlig natürlich und in Ordnung): Die Bewegung ist immer auch ein Ausdruck der grundsätzlichen und auch momentanen Befindlichkeit und inneren Haltung. Bist du gerade sehr traurig über etwas, macht es gar keinen Sinn, dies durch Ballengang übergehen zu wollen.
      Grundsätzlich trägt er aber – wenn mal verinnerlicht – sehr zur inneren Entspannung bei und birgt ein hohes Potential, mehr aus sich heraus zu gehen in jeglicher Hinsicht.

      Deine andere Frage:
      Es gibt kein Abrollen, weder über die Ferse nach vorne noch von vorne nach hinten auf die Ferse. Das müsste der Fuß in seiner Form längs konvex sein.
      Vielmehr ist es eher wie ein sanftes Absetzen, mal mehr mal weniger. Es ist nützlich, sich erstmal überhaupt nicht um die Ferse zu kümmern. Wenn, dann ist es die gesamte ZZ- Linie, die beim „Abfedern“ mithilft, was in der entsprechende Lektion 7 des online-Kurses näher erklärt wird.

      Einen herzlichen Gruß aus Mannheim,

      Stefan Heisel

  85. Lieber Stefan,
    inzwischen habe ich mich mit Lektion 3 beschäftigt. Nach einer kurzen Irritation war mir schnell klargeworden wie ich mich bewegen sollte. Juchhu das ist grenzgenial!
    Sofort habe ich die neue Lektion umsetzen können. Unsere Wohnung dient mir momentan als „Laufsteg“. 🙂 Mein Mann fand es schon sehr geschmeidig.
    Ich freu mich auf den Sommer mit Ballengang. Es fühlt sich so harmonisch an.
    Sonnige Grüße, Stefanie

    1. Das freut mich, dass du meine Sprache verstehst und Erfolg und Freude bei der Umsetzung hast!
      Viele schöne Entdeckungen wünsche ich dir – und deinem Mann 🙂

      Herzliche Grüße, Stefan Heisel

  86. Lieber Stefan,

    ich habe jetzt die zweite Lektion deines Kurses erhalten und möchte mich zunächst (bzw. endlich 😉 mal sehr herzlich dafür bedanken!!

    Mit der ersten Lektion bin ich sehr gut zurechtgekommen. Die zweite finde ich in manchen Situationen als „gedankliche Unterstützung“ beim Ballengang hilfreich, aber weniger als praktische Übung, weil – wenn ich das richtig verstanden habe – die Ferse bei dieser Übung gar nicht mehr den Boden berührt (als erstes ja sowieso schon mal nicht, das ist mir klar, aber auch nicht, nachdem der Vorderfuß aufgesetzt hat).

    Dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich seit etwa drei Wochen mit dem Ballengang experimentiere, nachdem ich durch einen Freund dazu angeregt worden bin. Zu Hause gehe ich tatsächlich barfuß (da läuft es mit dem Ballengang ziemlich natürlich) und für draußen habe ich mir ein paar Barfußschuhe angeschafft, mit denen ich täglich etwa ein bis zwei Stunden unterwegs bin.

    Wenn ich sage, ich experimentiere, dann meine ich damit, dass ich mich für mein Empfinden „eigentlich“ schon ziemlich sicher im Vorderfuß- bzw. Ballengang fortbewegen kann, dass ich aber das Gefühl habe, es läuft noch nicht besonders „rund“. Mir selbst erscheint diese für mich – wenn ich Schuhe anhabe – neue Gangart irgendwie noch künstlich (auch wenn ich jetzt schon viele positive Effekte beobachten kann, z.B. dass meine ganze Haltung auf natürliche Art aufrechter geworden ist und ich viel freier atmen kann).

    Mir passiert es z.B. öfter, dass der Fuß, den ich beim Gehen jeweils nach vorne setze, mit dem Ballen ein bisschen über den Boden schleift – und das gerade, wenn ich den Eindruck habe, sowohl Schienbein als auch Fußoberseite sind entspannt. Hebe ich dann die Beine beim Gehen mehr an, komme ich mir vor wie der sprichwörtliche „Storch im Salat“, das heißt, mein Gang fühlt sich wie ein „Stolzieren“ an. Dazu kommt, dass ich mich wohl manchmal auch mit einem „Blick von außen“ sehe, d.h. den (vorgestellten) beurteilenden Blick anderer Menschen auf mir spüre. Insgesamt empfinde ich es noch als schwierig, Bein und Fuß beim Gehen wirklich locker und entspannt zu lassen.

    Soviel zu meinen bisherigen Erfahrungen. Vielen Dank nochmal und ich bin gespannt auf die nächste Lektion.

    Herzliche Grüße
    Christian

    1. Hallo Christian

      ich bin sicher nicht der Experte aber hab vor kurzem auch diverse Entwicklungsstadien „durchschritten“.

      Der Storch im Salat kommt meiner Meinung nach deshalb weil die Hauptbewegung noch aus den Beinen entsteht und der Oberkörper dabei recht steif ist. Siehe Mick Jagger, der stolziert auf der Bühne wie der Oberstorch.

      In einer der nächsten Lektionen geht es dann glaub ich um die richtige Rotation des Beckens und Oberkörpers. Wenn man das umsetzt wird sichs schwungvoller anfühlen!

      Liebe Grüße aus Wien

      Valentin

      1. Hallo Valentin,

        vielen Dank für den Hinweis – Rotation ist ein hilfreiches Stichwort. Hab heute versucht, beim Gehen mehr die Arme „mitzunehmen“, sodass automatisch eine bessere Beckenrotation entsteht. Das ist, scheint mir, ein guter Weg. Ich bleib dran … 🙂

        Liebe Grüße
        Christian

    2. Hallo Christian,
      danke für deine ausführliche Beschreibung deiner Erfahrungen.

      Ich gehe davon aus, dass sich eine Umstellung oder das Erlernen eines beliebigen neuen Bewegungsmuster immer eine längere Zeitspanne „unnatürlich“ anfühlt.
      Der richtige Begriff wäre aber UNGEWOHNT. Also nicht so wie bisher. Ob das Bisherige „natürlich“ ist, eben weil man es ja ganz selbstverständlich tut, ist eine andere Frage 😉

      Zum Gehen selbst: Wie ich gerade im letzten Blogartikel anspreche, spielt sich beim Thema Gehen viel zu viel beim Fuß ab. Es ist jedoch immer eine komplett ganzkörperliche Bewegung, die sich nur leicht anfühlen kann, wenn alles aufeinander abgestimmt ist. Wenn du weiter den Emailkurs bearbeitest, wirst du Schritt für Schritt in ganz verschiedene Körperbereiche eingeführt, bei denen du deren Einfluss auf das Gehen ausprobieren und korrigieren kannst.

      Viel Spaß beim weiteren Entdecken!

      Herzlichen Gruß,

      Stefan

  87. Hallo Stefan,

    zunächst möchte ich mich ebenfalls für diesen Kurs bedanken. Einfach so aus freien Stücken sein Wissen und seine Erfahrung zu teilen ist gut.
    Ich gehe seit ca. 1 1/2 Jahren in meiner Freizeit barfuß und habe den Ballengang nach kurzer Suche im Internet als sinnvolle Sache übernommen. Wie Du habe auch ich bereits viele Jahre Kampfsport und Kampfkunst trainiert und war deshalb von der Muskulatur her ausreichend gekräftigt. Lediglich die Bänder und Sehnen brauchen immer noch Gewöhnung bei höheren Belastungen wie dem Laufen (max. 40 Minuten momentan).
    Ich habe gerade den Text zum 4. Teil gelesen und gerade hier kommt die Bewegung der natürlichen Bewegung von z.B. Systema oder ähnlichen „Kampf“- oder eher Bewegungskünsten sehr nah.
    Das ist alles sehr aufschlussreich und der Teil mit der Hüftbewegung vom „Beckengehen“ hat mich in der Umsetzung im alltäglichen Gehen echt überrascht.
    Ich freue mich schon auf die nächsten Teile und über derweil noch etwas.

    Mit freundlichen Grüßen aus Aachen

    Tobias

  88. Hallo Herr Heisel, ist es denn grundsätzlich möglich und empfehlenswert, dass man auch mit Spreizfüßen den Ballengang auf asphaltierten Böden praktiziert? Ich bin schon 54 Jahre alt und frage mich, ob ich mir mit dieser Umstellung auch schaden kann? Macht es Sinn, in der Natur Ballengang zu üben und auf der Straße anders zu laufen? Denn Ballengang in „normalen“ Schuhen geht ja wahrscheinlich nicht, oder?

    1. Hallo und vielen Dank für die Nachfrage!
      Gerade bei Spreizfuß ist es wichtig, die Strukturen im Unterschekel und Fuß, insbesondere der Zehen wieder instand zu setzen. Neben speziellen Übungen ist der alltägliche Gebrauch dazu hilfreich. Auch manuelle Behandlung der Faszien trägt positiv zur Stärkung der natürlichen Strukturen bei.

      Beim Ballengang geht es nicht darum, „Gangarten“ hinsichtlich des Fußauftritts anzuwenden oder nicht, sondern darum, den Körper im Ganzen in Richtung Aufrichtung und Lockerheit zu nutzen. Der Fußauftritt ist dabei zwar wichtig aber nicht der Ausgangspunkt.

      „Normale Schuhe“ hindern in der Regel den Körper daran, sich in Aufrichtung zu bewegen, da die nötige Basis am Fuß künstlich eingeschränkt wird.

      Ich empfehle neben speziellen Übungen und Faszienbehandlungen das allmähliche Umstellen auf häufigeres Barfuß Gehen und Schuhwerk, das Zehenfreiheit, Nullabsatz und dünne flexible Sohle gewährleistet.
      Dann funktioniert natürliches Bewegen auch auf Asphalt.
      Umstellungszeit kann 2 Jahre dauern.

      Bei weiteren Problemen kann ich persönlich weiterhelfen. Dazu können Sie mich unter info@ballengang.de kontaktieren.

      Herzliche Grüße,
      Stefan Heisel

  89. Hallo Herr Heisel,
    ich habe eine Frage zu Lektion 3 und 4: Verstehe ich das richtig, dass es hier um unterschiedliche Rotationen geht? Bei Lektion 3 rotiert doch das Becken quasi wie die Pedale eines Bootsruders, während es sich bei Lektion 4 eher um eine parallel zur Bodenebene ausgeführte abwechselnde Schwungbewegung handelt. Während ich letztere Rotation eigentlich schon intuitiv ausführe, ist mir die andere Rotationsbewegung beim Gehen unklar. Auf dem Stuhl ist die Übung kein Problem, bloß wie laufe ich damit? Meine Physiotherapeutin, die eine Spiraldynamikexpertin ist behauptet, die Rotation des Beckens (Ruder-Modell) müsse beim Vorwärtslaufen im Uhrzeigersinn vonstatten gehen, so als wollte man rückwärts rudern, was ich nicht verstehe. Sie schreiben: “ Heben Sie nun Ihre Beine als erstes aus dem Becken an und fühlen Sie den so entstehenden Schwung.“ Ist damit gemeint, dass das Becken des vorwärts schreitenden Schwungbeins quasi eine halbkreisförmige Bewegung nach unten und dann nach oben macht, anders gesagt, die Taille wird beim Schritt länger? Ich würde da gerne verstehen.
    Herzliche Grüße Annette Engel

  90. Hallo Herr Heisel,
    ich habe eine Frage zu Lektion 3 und 4: Verstehe ich das richtig, dass es hier um unterschiedliche Rotationen geht? Bei Lektion 3 rotiert doch das Becken quasi wie die Pedale eines Bootsruders, während es sich bei Lektion 4 eher um eine parallel zur Bodenebene ausgeführte abwechselnde Schwungbewegung handelt. Während ich letztere Rotation eigentlich schon intuitiv ausführe, ist mir die andere Rotationsbewegung beim Gehen unklar. Auf dem Stuhl ist die Übung kein Problem, bloß wie laufe ich damit? Meine Physiotherapeutin, die eine Spiraldynamikexpertin ist behauptet, die Rotation des Beckens (Ruder-Modell) müsse beim Vorwärtslaufen im Uhrzeigersinn vonstatten gehen, so als wollte man rückwärts rudern, was ich nicht verstehe. Sie schreiben: “ Heben Sie nun Ihre Beine als erstes aus dem Becken an und fühlen Sie den so entstehenden Schwung.“ Ist damit gemeint, dass das Becken des vorwärts schreitenden Schwungbeins quasi eine halbkreisförmige Bewegung nach unten und dann nach oben macht, anders gesagt, die Taille wird beim Schritt länger? Ich würde da gerne verstehen.
    Herzliche Grüße Annette Engel

    1. Hallo Frau Engel,
      danke für Ihre aufmerksame Frage!

      Sie haben sehr genau verstanden, dass Lektion 3 und 4 etwas unterschiedliche Aspekte der Rotation behandelt (die in Lektion 5 dann weiter fortgeführt wird)

      Beim Gehen, wie wir es lernen wollen, brauchen wir eine Dynamik aus möglichst vielen Gelenken. Daher lassen wir beim Gehen die Hüfte nicht fallen, wie es beispielweise in einigen Tänzen gefordert wird, um eine gewisse Schwere in die Bewegung zu bringen.
      Sondern wir heben tatsächlich wie bei der Stuhlübung die Hüfte etwas an, während das Bein nach vorne schwingt. Man kann sich das auch so vorstellen, als würde man bei jedem Schritt bei gestrecktem Rumpf auf eine neue Treppenstufe steigen, nur eben sehr niedrig gedacht.

      Dadurch gewinnt der Schritt bereits im Rumpf an Reichweite und die Aufrichtung wird mit den anderen Bewegung zusammen angetrieben.
      Der Antrieb kommt dabei aus dem unteren Rücken und es nicht durchaus nicht einfach, diesen Bereich überhaupt aktiv zu bewegen, weil genau diese Strukturen oft so verfestigt sind, dass man ins Schwanken kommen kann. Genau darum gehts: Diese Beweglichkeit wieder anregen.
      Der andere Aspekt ist dabei die passive Gegenrotation im Brustkorb. Diese ist nur möglich, wenn im Oberkörper nichts festgehalten wird und gleichzeitig die Richtung „geradeaus“ beibehalten wird.
      So kommt es dann im Endeffekt zu einer minimal „schlängelnden“ sehr fließenden und doch kraftvoll dynamischen Bewegung.

      Herzliche Grüße zurück

      Stefan Heisel

  91. Hallo Herr Heisel,
    ich bin gerade beim 6.ten Teil Ihres Email-Kurses. Bisher komme ich ganz gut mit, habe mich vor dem Kurs schon mit meinem Gehen, Ballengang, Barfuss Laufen und der Dynamik in Hüfte und Schultern beschäftigt, bzw. geübt.
    Angemeldet habe ich mich, um noch mehr darüber zu lernen, da ich insbesondere bei längerem Gehen (z.B. Wandern) Rückenschmerzen bekomme, vor allem im Schulterbereich, und gern erfahren möchte, ob ich da etwas falsch mache, bzw. was ich noch verbessern könnte.
    Die Aufgabe Beobachten wie andere gehen, ist sehr interessant, wenn jemand ohne Dynamik in Hüfte oder Schulterbereich geht, sieht das ganz seltsam aus und fällt mir gleich auf. Ebenfalls auffällig sind Menschen in Barfussschuhen, die beim Gehen den Fuß mit der Ferse aufsetzen und dabei aussehen als ob sie Schmerzen haben.

    Leider habe ich Sie knapp verpasst. Ich bin erst dieses Jahr auf Sie aufmerksam geworden, und habe auf Ihrer Webseite gesehen, das sie kurz vorher Anfang des Jahres ganz bei mir in der Nähe ein Seminar angeboten haben. Ich halte Ausschau, und hoffe, das Sie nochmal irgendwann bei mir in der Nähe vorbeikommen 🙂
    Viele Grüße, Alexander

    1. Hallo Alexander!
      Danke für Deine Rückmeldung und weiterhin viel Spaß beim Entdecken.

      Sobald ich neue Seminartermine geplant habe, teile ich dies per Sondernewsletter mit.

      Herzliche Grüße

      Stefan

  92. Hallo Stefan,
    herzlichen DANK für die Ballengang Lektionen mit den tollen, detaillierten Aufgaben zur Selbsterkundung, einfach perfekt!!!!

    Bin in der 6.ten Woche und hab zwei Fragen:
    1. Beim Gehen komm ich zuerst mit dem Ballen der gefühlt 3./4. Zehe auf und nicht mit dem Ballen unter der Großzehe. Ist das in Ordnung?
    2. Wenn ich 1,5 Stunden mit Barfußschuhen querfeldein spazieren war dann merke ich in meinen Wadeln am nächsten Tag einen leichten Muskrlkater. Ist das normal, da sich die Muskulatur erst anpassen darf oder ein Zeichen, dass ich meine Wadeln beim Gehen verspanne?

    Falls du auch Termine für live Training im Raum Südostbayern planen solltest, bitte um Info, hab auch noch ein paar Bekannte, die auch gern mitmachen würden.

    Herzlichen Dank für dein Engagement!
    Grüße Andrea

    1. Hallo Andrea, vielen Dank für dein Interesse und deine Nachfrage.
      Deine Landung ist genau richtig. Beim Abdruck passiert optimalerweise eine leichte Außenrotation, so dass du dich dann ganz am Ende ein wenig mit dem Großzeh abdrückst.
      Das Muskelkatergefühl ist ganz normal und wird sich auch wieder auflösen, wenn sich die Strukturen an die leicht andere Beanspruchung angepasst haben. Wenn es länger andauert, dann ist zuviel Fokus auf die Fußarbeit. Das ändert sich, indem mehr Achtsamkeit auf den Rumpf gelegt wird, so wie in den Lektionen beschrieben.

      Südostbayern ist derzeit meinerseits nicht geplant. Wenn du eine Location hast, die grundsätzlich Sa/ So für solch ein Seminar zur Verfügung stünde, könnte ich die kontaktieren und eventuell etwas planen.

      Herzlichen Grüße, Stefan Heisel

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