Fortsetzung von diesem Beitrag
Wie Sie den größten Fehler beim Ballengang vermeiden!
im Anschluss an [diesen Artikel] möchte ich Ihnen heute grundsätzliche Tipps an die Hand geben, mit denen Sie den größten Fehler beim Ballengang von Grund auf ausmerzen können.
Lassen Sie mich dazu mit zwei kleinen Anekdoten aus meiner eigenen Gehpraxis beginnen:
– Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen, als ich im Februar 2005 erstmals von der Idee des Vorfuß-GEHENS erfahren habe. (Das LAUFEN über den Vorfuß war damals schon seit längerem eine gängige Alternative bei Sportlern) An jenem Morgen packte ich meine absatzlosen Bär-Schuhe wie gewohnt aus dem Schuhschrank und nahm mir einen Spaziergang vor, um diese Sache mal zu zu testen. Gesagt-Getan ……
Die große Mühe, die ich dabei hatte, stets über den Vorfuß den Boden zu berühren, vergesse ich ebensowenig wie die Schmerzen, die sich nach 30 Minuten in Füßen und Unterschenkeln einstellten. Alles in mir weigerte sich schließlich, so weiter zu machen.
Andererseits spürte ich aber anschließend in sehr mannigfachen Situationen, um wieviel mehr sich u.a. meine Beweglichkeit, Schnelligkeit und auch Effizienz bei der Kampfkunst durch die stärkere Nutzung des Ballens steigerten.
Also suchte ich schon damals nach Übungen, die meinen Körper und mein Nervensystem „austricksen“ könnten, damit ich diesen Ballengang als „ganz normal“ in mein Leben integrieren konnte. ABER: Immer, wenn ich bewusst in den Ballengang wechselte, war ich nicht mehr so richtig ich selbst und muss auch äußerlich ein bisschen wie ein „Clown“ gewirkt haben. 🙂 Zumindest gaben mir meine Kinder damals deutlich zu verstehen, dass ich mit dem albernen „Umherstelzen“ aufhören soll; das sei peinlich…
Gut, dass ich aber dennoch immer mehr daran feilte und mich auch weiterbildete bis ich schließlich unabhängig von Allem eigene Wege fand, sehen Sie ja im Ergebnis weiter unten 🙂
– Die zweite Anekdote hat mich kürzlich dazu bewegt, in diesem Blog auf gewisse Dinge einzugehen, um Sie, der Sie sich die Mühe machen hier mitzulesen, wesentlich schneller auf den „richtigen Trichter“ zu bringen. Es handelt sich um ein AHA-Erlebnis mit einem Klienten, der mich bis zu unserer Begegnung nur aus dem schriftlichen Email-Kurs kannte.
Nach der manuellen Fasziensitzung, der Körperstrukturanalyse und ganz individuell abgestimmten Zusatzübungen bat er mich, doch einfach mal „ganz normal ‚rumzugehen“.
Das tat ich, erklärte beiläufig, dass er bei dieser Gelegenheit auch mal meine „Gehspur“ beobachten solle und bekam dann folgendes Statement von meinem Klienten: „Herr Heisel, Sie gehen doch gar nicht im Ballengang?!“
Nun, ich bin mir durchaus sicher, „richtig“ zu gehen mit allem, was dazugehört. Ja, in diesem Gehtempo trat ich sogar klar mit dem Ballen zuerst auf (was noch nicht einmal der Hauptaspekt beim Ballengang ist). ABER: Man sieht es als Laie quasi nicht!
Also bewegte ich mich daraufhin in Zeitlupe und auch vor und zurück, bis es dann für meinen Gast sichtbar war.
Dieser hingegen musste sich – genau wie ich damals- trotz vieler Übungen regelrecht zwingen, auch nur in die Nähe von Ballengang zu kommen.
Um genau dieses „Unsichtbare“ zu demonstrieren und zu dokumentieren, habe ich mich mal in einer völlig alltäglichen Situation per Handycam filmen lassen:
Viel Spaß beim Ansehen!
Was ist also geschehen zwischenzeitlich? (Immerhin sind über acht Jahre vergangen)
Vom „peinlichen Clown“ zum total unauffälligen Ballengänger?
Ich will ehrlich sein…..
Mein altes Gangbild hat sich erst dann in ein ganz natürliches Bewegungsmuster, genannt „Ballengang“, verwandelt, als ich damit aufhörte, Ballengang zu üben!
Oha, bevor jetzt der Verdacht aufkeimt, ich wollte alle meine Newsletter-Leser auf den Arm nehmen, lassen Sie mich erläutern, wie ich das genau meine:
Schauen wir uns doch einmal an, wie sich alle lernfähigen Lebewesen ihre natürlich angelegten Fähigkeiten aneignen:
– Sie ahmen (unterbewusst) Artgenossen nach
– Sie spielen und erkunden/erweitern so ihre Möglichkeiten
– Sie tun einfach, was sie können
Voraussetzung dafür sind im Wesentlichen nur zwei Dinge:
– ein funktioneller Körper
– eine Umwelt, die zum Spielen und Erkunden einlädt
Von ÜBEN ist also überhaupt keine Rede und es kommt auch in der Natur keinesfalls so vor, wie man das im „verschulten Lernen“ fast ausschließlich antrifft!
Man könnte annehmen, dass „Gehen“ ebenfalls zu unseren natürlich angelegten Fähigkeiten zählt. 🙂
-> Folglich kommen wir nur richtig weiter, wenn wir unser Lernen nicht auf das Meistern von festgelegten Übungen definieren, sondern auch im Lernen selbst uns unserer ureigensten Fähigkeiten bedienen!
Was bedeutet das jetzt und welchen Sinn haben dann z.B. die von mir empfohlenen Lektionen 1-10?
Die oben genannten Grundsätze sind Teil eines größeren Konzeptes, mit dem alle Körperbewegungen auf nachdrücklichste Art und Weise an das naturgegebene Optimum gebracht werden können.
Um einen kleinen Eindruck zu vermitteln, wie eine der Ballenganglektionen umgesetzt werden können, gibt es demnächst eine weitere Fortsetzung (3) von „Der größte Fehler beim Ballengang“
Ich bedanke mich für das Lesen dieses längeren Artikels und wünsche Ihnen viel Spaß beim Nicht-Üben! 🙂
Mit freundlichem Gruß,
Ihr Stefan Heisel
PS: Sollten Sie noch nicht an dem kostenlosen Email-Kurs zum Ballengang teilnehmen, so sind Sie dazu herzlich eingeladen. Sie finden [HIER] den entsprechenden link dazu.