Die Bedeutung des Spirit (1)


Das Prinzip des Lernens

„Ich schaffe es nicht, schlechte Eigenschaften los zu werden.“

„Ich bin ein Gewohnheitstier.“

„Ich bin zu alt für Veränderungen.“

„Wie soll ich diesen riesen Berg schaffen?“

„Es ist unmöglich!“

Wer erkennt sich in einer dieser Aussagen wieder?

Heute möchte ich über ein Phänomen sprechen, das einerseits jeder kennt, andererseits jedoch rational nicht so einfach vorstellbar ist.
Was meine ich …?

Kurz und gut: Es geht um das Verbessern der Nutzung unseres Körpers. Es geht um neue Bewegungsmuster und um eine Implementierung einer anderen Wahrnehmung unserer Bewegungen und Haltungen.

Es geht also darum, etwas über zig Jahre Vertrautes und Gewohntes umzuprogrammieren.

Zum Thema körpergerechtes Gehen ist genau das die zentrale Frage. Nur wenn eine Alltagsbewegung nicht nur im Moment der Konzentration bewusst neu gestaltet wird, sondern ins Unterbewusstsein eingepflanzt ist, wird es überhaupt zum relevanten Erfolg kommen.

Seit Anbeginn dieses Blogs steht das Motto:

„Manchmal genügt eine einzige kleine Veränderung Ihrer Bewegungsgewohnheiten und Sie werden ein ganz neuer Mensch!“

In diesen Worten steckt ein wichtiges allgemeines Prinzip, das wir heute näher betrachten:

Der Compound Effekt!

Compounding heißt wörtlich: zusammengesetzt

Es wird beispielsweise in chemischen Verbindungen genutzt oder auch beim Zinseszinseffekt.

Um zu verstehen, was dieser Begriff mit Lernen bzw. mit Entwicklung von Vorgängen generell zu tun hat, muss ich etwas ausholen.


Stellen wir uns zur Veranschaulichung folgendes Negativbeispiel vor:

Axel Muster ist sportlich, ist körperlich fit und hat Idealgewicht. Jetzt passiert Folgendes:
Axel hat etwas Bedrückendes erlebt, dadurch ist er nicht in Stimmung, sein gewohntes Training zu absolvieren. Statt dessen sitzt er zuhause und bekommt ziemlich Appetit auf Schokolade. Hmm lecker und lenkt auch prima von seiner Stimmung ab.
Die nächsten zwei Tage passiert das Gleiche. Axel ist noch immer körperlich fit, seine normalen Bewegungen fallen ihm genau so leicht wie immer.
Nun, weil sich ja nichts Negatives getan hat, sehen die nächsten drei Wochen sehr ähnlich aus: kein Training, Schokolade, etwas mehr Schokolade, dazu kommt noch Bier, was er vorher auch nicht großartig oft genoss.
Nach drei Wochen ist Axel immer noch sportlich, spätestens nach zwei- bis dreimal leicht stretchen, funktioniert alles wie gewohnt. Als er mal kurz zu einer U-Bahn rennen muss, merkt er, dass er etwas schneller atmet, aber alles gut.

Axel bleibt bei dieser Veränderung in seinem Leben, er ändert es nicht mehr. Auch nach sechs Monaten fühlt er sich noch fit, obwohl er 3 kg zugenommen hat und merkt, dass er kaum noch Lust auf Bewegung, geschweige denn Sport hat.

Wir drehen die Uhr noch weiter vor. Axel ist nun 10 Jahre älter, 30 kg schwerer, steht vor einer Bandscheiben-OP und hält zum ersten Mal in seinem Leben ein Rezept für Blutdruck-Medikamente in Händen.

-> Sein neues Lebenskonzept war sehr effektiv … 😦


Hier halten wir inne. Was ist passiert? Was soll das uns eigentlich sagen?

Axel Muster hatte an einem Punkt in seinem Leben eine kleine Entscheidung getroffen. Er mied einfach sein Training und aß Schokolade. Fertig, mehr nicht! Ein Detail, das sich zunächst überhaupt nicht bemerkbar macht. Die Wirkung entsteht durch das „Compunding“ …
So als hätte man – um es mathematisch auszudrücken- sein Bankkonto um 500,-€ im Minus bei 15% Überziehungszins. Dieses kleine Detail spürt man eine lange Zeit nicht, bis dann eines Tages die Effekte sich regelrecht überschlagen und verstärken…
Aus -500,- € wird bei 15% Überziehungszins nach 10 Jahren über 2000,-€ Minus.  Ein Ergebnis des Zinseszinseffektes. Das Konzept des Zinseszins oder auch der Exponentialfunktion lässt erahnen, zu was Compounding zwangsläufig führt, wenn es lange genug wirkt. Dazu schreibe ich gerne noch in einem extra Artikel ausführlicher. Zunächst geht es nur um das Grundverständnis.

Wenn man einen kleinen Vorgang ständig wiederholt, passiert folgendes:

Zu dem sehr geringen bleibenden Effekt addiert sich stets ein nächster sehr geringer bleibender Effekt. Ab einem bestimmten Punkt haben diese sich potenzierenden Effekte eine explosive Wirkung.
Dazu kommt auch, dass durch die Kombination (Was im Begriff Compounding auch enthalten ist) von mehreren kleinen Effekten sich neue, größere Effekte bilden.

So kann im obigen Beispiel die Kombination aus Essgewohnheiten, weniger Bewegung und negativer Gemütszustand ein insgesamt stärkerer Effekt auf Dauer zusammen brauen als nur jeweils eine Veränderung. -> Negative Explosion

Hier ein schönes Video, welches das Compounding in der Physik demonstriert und das Potential erahnen lässt.
Aus einem anfangs winzigen Teil, welches die Fähigkeit, ein etwas größeres Teil zu bewegen, kann sich grenzenlos Alles bewegen lassen. Solange das Prinzip eingehalten wird. Beeindruckend …

Warum das negative Beispiel?

Wir alle wissen, dass wir stärker dazu neigen, negative Entwicklungen auf unser eigenes Verhalten zuzuschreiben als positive. Hinzu kommen auch Einwirkungen von außen, die dieses Phänomen unterstützen und seine „Wahrheit“ bekräftigen. Und weil wir solche Phänomene allgemein eher annehmen und als reale Beispiele zum Verstehen von Gesetzmäßigkeiten und Sachverhalten betrachten, biete sich dies an. Ich bin sicher, dass ziemlich jeder solche Anreihung von negativen kleinen Ereignisse, die sich zu größeren Tragödien langfristig entwickeln, aus dem realen Leben kennt.

Die Wahrheit allerdings ist, dass wir sozusagen ALLE Entwicklungen, die wir uns ausmachen, die uns begleiten, durch eigenes Zutun in alle Richtungen beeinflussen. Stärker als das uns bewusst ist!

So also auch positive Veränderungen wie beispielsweise eine gesündere Art sich zu bewegen.

Es ist also Tatsache, dass genau dieser Compounding-Effekt mit der gleichen riesigen Macht wie geschildert und mit entsprechender Fokussierung auf das gewünschte Ziel auf positive Veränderungen wirkt.

Man wird ebenso zunächst nichts spüren, bis sich die kleinen, nicht spürbaren Veränderungen, inklusive der mentalen Einstellung nach einer gewissen Zeit geradezu explosionsartig auswirken und den Menschen stark verändern. Genau das entspricht meiner Erfahrung bei Dingen, in denen meine Einstellung absolut zielgerichtet und hoch motiviert war.

Genau an diesem Punkt, mit Blick auf gesündere Bewegung, setzen wir in diesem Blog an.

Neben allerlei ausgetüftelten Bewegungsübungen und Wahrnehmungsanreizen will ich beginnen, ein neues Konzept zu nutzen, von dem ich inzwischen überzeugt bin, dass dies VOR ALLEM ANDEREN in Kraft treten muss.

Nämlich die Mentale Komponente von allen unseren Entwicklungen.

Ich nenne diesen Punkt „Spirit“ und setze ihn an die Prioritätsstufe 1.

Ohne den eigenen Wunsch, das Verlangen und Sehnen nach einer Veränderung wird diese nicht stattfinden. Es wird beim Versuch bleiben und man wird jegliche Übungen gemacht und wieder schnell vergessen haben. Ich schätze, dass Menschen, die sich für Themen wie Bewegungsqualität (hier Ballengang), Gesundheit, Freiheit und persönliche Weiterentwicklung interessieren, auch ein großes Interesse daran haben, dass diese positiven Veränderungen auch stattfinden werden. Oder dass zumindest alle Chancen und Möglichkeiten hierzu ausgereizt werden.

Das veranlasst mich dazu, genau DAFÜR zu sorgen und Maßnahmen publik zu machen.


Die heutige Message lautet deshalb:

Sie möchten sich besser fühlen, sich frei und aufgerichtet bewegen?

Ja?

-> dann formulieren Sie, was Sie genau möchten! Stellen Sie damit die Weichen für das, was kommt…!

Nehmen Sie sich ein Detail Ihrer gewünschten Veränderung, Suchen Sie sich etwa eine Übung oder eine Vorstellung aus dem kostenlosen EMAIL-Kurs. Oder nehmen Sie sich ein anderes Ziel vor.

Tun Sie es! 😊 Denken Sie an Axel, der begann, Schokolade zu essen und was aus ihm wurde … Er hat einfach nur Schokolade gegessen, also fast gar nichts, ein Witz … 🙂

Sie schaffen das! Seien Sie wie Axel Muster, und suchen Sie sich ihr Ziel dabei jedoch sorgfältiger aus und nutzen Sie brutal für sich aus, wo Axel nur passiv ausgeliefert war  …

Ich wünsche eine gute Erfahrung!

Euer

nr47
Stefan Heisel